Reverse Graffiti auf Staumauer der Rappbodetalsperre gekärchert
(15.7.2024) An der Rappbodetalsperre im Harz, der höchsten Trinkwassertalsperre Deutschlands, wird ein Kunstwerk geschaffen. Das Projekt wird durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Kärcher und dem Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt (TSB) ermöglicht. Der Künstler Klaus Dauven gestaltet auf der 400 m breiten und 100 m hohen Staumauer ein 40.000 m² großes Reverse Graffiti.
Durch das gezielte Abtragen von Verschmutzungen mit Kärcher-Hochdruckreinigern entsteht aus dem Kontrast von gereinigter und ungereinigter Fläche eine Zeichnung, die Schmetterlinge, der in der Region vorkommenden Art des „Kleinen Eisvogels”, zeigt. Der Künstler und ein von Kärcher geleitetes Team von Industriekletterern seilen sich hierfür ab. Die Arbeiten haben bereits begonnen und laufen noch bis in die zweite Julihälfte hinein.
„Bei meiner Motivwahl lasse ich mich immer von den Gegebenheiten vor Ort inspirieren. An der Talsperre sind mir die Freizeitaktivitäten in der Luft aufgefallen: Aus allen Richtungen scheint jemand ‚angeflogen’ zu kommen. Hinzu kommt, dass ich im ländlichen Raum grundsätzlich mit Naturmotiven arbeite”, erklärt der Künstler Klaus Dauven. „Die Schmetterlinge schienen mir hier passend und lassen außerdem die an sich schwere und dominante Wand deutlich leichter wirken und betten sie harmonisch in die umgebende Natur ein. Wichtig war mir auch der ökologische Gedanke, da der ‚Kleine Eisvogel’ vom Aussterben bedroht ist.” Wie seine anderen Reverse Graffitis, wird auch dieses durch Witterung und biologischen Bewuchs mit der Zeit verschwinden.
Burkhard Henning, Geschäftsführer der TSB, sagte: „Wir freuen uns sehr über die künstlerische Gestaltung unserer Staumauer, die damit neben ihrer wichtigen infrastrukturellen Rolle nun auch zu einem optischen Highlight wird. Das Projekt kommt überdies genau richtig zum 65-jährigen Jubiläum der Talsperre, das wir dieses Jahr feiern.”
Erstellung der Zeichnung
Für die Erstellung der Zeichnung hat Kärcher ein Team von Spezialisten zusammengestellt. Darunter befinden sich Industriekletterer, die sich von der Dammkrone abseilen und etwa 1.100 Ökomarker auf der verschmutzten Oberfläche anbringen. Unterstützt werden sie von Vermessungstechnikern, die vom Boden aus mithilfe von Lasertechnik die entsprechenden Stellen an der Wand markieren. Im zweiten Schritt arbeiten die Kletterer mit Hochdruckreinigern nach dem Prinzip „Malen nach Zahlen” das Motiv aus dem Schmutz, bestehend aus Moos, Flechten und Pilzbewuchs, heraus. Bei den Arbeiten wird besonderer Wert auf ein nachhaltiges Vorgehen gelegt: Das Wasser stammt aus dem Staubecken und der Strom vom Wasserkraftwerk der Staumauer.
Über Klaus Dauven
Klaus Dauven wurde am 6. Juni 1966 in Düren geboren. Er studierte an den Kunstakademien in Düsseldorf, Münster und Aix-en-Provence, wobei sein Hauptaugenmerk von Beginn an auf Zeichnungen lag. 1997 entdeckte er die Technik des „Reverse Graffiti”, bei der er Zeichnungen mit einem Staubsauger oder einem Hochdruckreiniger erstellt, indem er Patina entfernt. Zu seinen bekanntesten Werken gehören Zeichnungen auf Staumauern in Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Japan und Südkorea. In Deutschland schuf er bereits ein Reverse Graffiti an der Talsperre Eibenstock (2012) bei Zwickau und eines an der Oleftalsperre in der Eifel (2007).
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siehe zudem:
- Kunst am Bau, Denkmalpflege, Sanieren, Restaurieren, Modernisieren (SanReMo) sowie Farben im Fassaden-Magazin und Baustoff-Magazin bei BAULINKS.de
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