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BDH: Markt für Heizungen weiter rückläufig 

(11.7.2024) Der Markt für neue Heizungen verzeichnet weiterhin keine Steigerung. Bis einschließlich Mai 2024 wurden 39% weniger Wärmeerzeuger verkauft als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Diese Zahlen stammen aus der Absatzstatistik, die vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e.V. (BDH) veröffentlicht wurde.

BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt erklärt die aktuelle Marktsituation mit den Worten: „Die letztjährige Debatte um das Gebäudeenergiegesetz wirkt bei den Menschen nach. Die Verunsicherung in Punkto Heizungsmodernisierung ist immer noch groß.” Laut Auffassung des Verbandes ist den Menschen zudem noch zu wenig bekannt, welche technischen Lösungen das Gesetz zulässt. Gleiches gilt für die neu ausgerichtete Förderung.

(Bild: BDH) 

Besonders bei Wärmepumpen macht sich die Investitionszurückhaltung bemerkbar. Der Absatz der Geräte sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 52%, was 74.000 abgesetzten Einheiten entspricht. Die Hersteller hatten gemeinsam mit weiteren Marktpartnern ihre Unterstützung für das von der Bundesregierung gesetzte Ziel zugesichert, ab 2024 jährlich 500.000 Wärmepumpen zu installieren, und haben in diesem Kontext teils milliardenschwere Investitionen getätigt, um zusätzliche Produktionskapazitäten aufzubauen. Die Prognosen der Heizungsindustrie gehen davon aus, dass im laufenden Jahr lediglich bis zu 200.000 Wärmepumpen abgesetzt werden.

Die Verunsicherung der Verbraucher spiegelt sich auch in der negativen Marktentwicklung von holzbasierten Heizungen wider. Der Absatz von Biomasseheizungen ging um 79% zurück, wobei der Markt für Pelletheizungen innerhalb dieses Segments sogar um 81% schrumpfte, was 4.000 abgesetzten Geräten entspricht.

Die negative Marktentwicklung betrifft auch alle übrigen Systemkomponenten der Heizung. Der Absatz von solarthermischen Anlagen sank um 58% und der von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung um 50%. Auch Heizkörper und Fußbodenheizungen verzeichnen Marktrückgänge.

Marktentwicklung Wärmemarkt Januar bis Mai 2024

Gesamtmarkt Wärmeerzeuger: -39%, 325.000 Stück
  • Wärmeerzeuger (Gas): -35%, 195.500 Stück
    • Gas-Brennwert: -37%, 169.500 Stück
    • Gas-NT: -21%, 26.000 Stück
  • Wärmeerzeuger (Öl): +24%, 47.500 Stück
    • Öl-Brennwert: +28%, 47.000 Stück
    • Öl-NT: -78%, 500 Stück
  • Biomasse: -79%, 8.000 Stück
    • Scheitholz: -71%, 2.000 Stück
    • Pellet: -81%, 4.000 Stück
    • Kombi-Kessel: -80%, 500 Stück
    • Hackschnitzel: -55%, 1.500 Stück
  • Heizungs-Wärmepumpen: -52%, 74.000 Stück
    • Luft-Wasser: -53%, 67,500 Stück
    • Sole-Wasser: -52%, 5.500 Stück
    • Wasser-Wasser und sonstige: -43%, 1.000 Stück
    • Hybrid-Wärmepumpen: -52%, 2.500 Stück (Die Anzahl der Hybrid-Wärmepumpen ist in den einzelnen Wärmeerzeugerkategorien bereits enthalten)
  • Solarthermie: -58%, 83.500 m²
  • Speicher: -27%, 272.500 Stück
  • Frischwasserstationen: -57%, 20.500 Stück
  • Trinkwasser-Wärmepumpe: -52%, 16.500 Stück
  • Tanksysteme: -33%, 10.000 Stück
  • Flächenheizung/-kühlung: -11%, 80.4 Mio. m
  • Heizkörper: -6%, 1.5 Mio. Stück
  • Lüftung (Zentral mit WRG): -50%, 11.500 Geräte
  • Lüftung (Dezentral mit WRG): -14%, 67.500 Geräte

Der BDH fordert vor dem Hintergrund dieser Situation die Politik auf, schnellstmöglich Maßnahmen zu ergreifen. Vor allem wird gemeinsam mit weiteren Marktpartnern eine breit angelegte Kommunikationskampagne gefordert, um den Verbrauchern klare Informationen über die bestehenden Rahmenbedingungen zu geben. Nur so könne die Verunsicherung abgebaut und das verlorene Vertrauen in die Heizungsmodernisierung zurückgewonnen werden.

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