Neues Fräsverfahren macht Pflasterung leise und barrierefrei

(18.6.2024) Im öffentlichen Raum sind gepflasterte Oberflächen oft Teil eines historischen Stadtbildes und mitunter denkmalgeschützt. Allerdings erfüllen sie selten die Vorgaben der DGUV oder DIN Vorschriften für Barrierefreiheit und auch der notwendige Lärmschutz war bisher nur mit hohen Kosten oder gar nicht erreichbar. Jetzt bietet ein neues, der DIN Norm 18040-3 entsprechendes Verfahren einen vergleichsweise kostengünstigen, zielführenden Lösungsansatz. Der Baumaschinenhersteller Schwamborn hat in Kooperation mit der Podobnik Betonbearbeitung GmbH und dem Untergrundvorbereiter Falkenstein GmbH ein Verfahren entwickelt, welches gepflasterte Oberflächen nachhaltig, eben, leise und barrierefrei machen soll, entsprechend den geforderten Normen.

Nach dem Bearbeiten mit der BEF 400RC mit Trennscheiben auf dem Rotor: ein barrierefreier Weg.
(Bild: Schwamborn) 

Die Baumaschine BEF 400RC

Die Fräsmaschine BEF 400RC von Schwamborn kann unebene Naturstein-Oberflächen einebnen. Nach Angaben des Unternehmens, gab es bisher keine Maschine, die mit einer hohen elektrischen Motorleistung und einem notwendigerweise hohen Arbeitsgewicht für das Abfräsen bzw. Schneiden großer Flächen von unebenen harten Bodenbelägen wie Natursteinpflaster geeignet gewesen wäre. Die BEF 400RC kann per Fernsteuerung bedient und bei einer Arbeitsbreite von 400 mm mit Trennscheiben bestückt werden. 

Die Fräsmaschine BEF 400RC im Einsatz. (Bild: Schwamborn) 

Hersteller und Anwender kooperieren

Siegmund Griesheimer, Leiter der Schwamborn Anwendungstechnik erklärt: „Schwamborn ist seit vielen Jahren in einem intensiven Austausch mit den Anwendern seiner Maschinen. Wir nehmen Anregungen und Verbesserungsvorschläge auf und versuchen so, für nahezu jede Aufgabenstellung in der Bodenbearbeitung eine bestmögliche Lösung zu entwickeln. Im Zuge dieses Austausches kam es auch zu dem gemeinsamen Projekt mit den Oberflächenspezialisten von Podobnik GmbH und Falkenstein, die ähnliche Aufgabestellungen im Auftrag der Städte Augsburg und Heidelberg hatten.”

Links der ursprüngliche Untergrund, rechts nach Fugenverfüllung und Schneidarbeiten. (Bild: Schwamborn) 

Ein 3- bzw. 4-stufiges Verfahren wurde auf Basis dieser Anforderungen und mit Hilfe der neuen Fräsmaschine definiert. Wie die Abbildungen zeigen, macht diese im Vergleich zu bisherigen Verfahren kostengünstige und schnell umsetzbare Lösung aus Holper- und Stolperfallen ebene und rutschfeste Wege im öffentlichen Raum. 

1. Zum Ebnen der Oberfläche kommt die Schwamborn BEF 400RC mit dem Trennscheiben-Rotor zum Einsatz.
2. Die Fugen werden um den Pflasterstein ausgespült/ausgeräumt und danach mit einem speziellen Fugenmaterial verfüllt (als Option)
3. Optional kann das Ergebnis durch Einsatz einer Schleifmaschine (z.B. Schwamborn DSM 800RC) weiter verbessert werden

Nach dem Bearbeiten mit der BEF 400RC mit Trennscheiben auf dem Rotor: ein barrierefreier Weg zum Beispiel für Rollstühle, Rollatoren, Fahrräder etc. (Bild: Schwamborn) 

„Ohne die neue BEF [wäre] der Abtrag des Oberflächenmaterials kaum in einer solch kurzen Zeit erreichbar, zumal mit der BEF 400RC auch auf leichte Gefälle durch die flexible an jeder Seite einstellbare Frästiefe reagiert werden kann und somit die Herstellung einer wirklich ebenen Oberfläche möglich ist”, betont Geschäftsführer Andreas Falkenstein.

Kay Podobnik, Geschäftsführer der Podobnik Betonbearbeitung GmbH, fügt ergänzend hinzu: „Darüber hinaus sind herkömmliche Fräsen nur mit Muskelkraft zu bedienen, was die BEF 400RC mit Fernbedienung so besonders ergonomisch macht. Sie ermöglicht, pro Tag eine erheblich größere Fläche zu bearbeiten.”

Die drei Unternehmen sind fest davon überzeugt, dass der städtische Straßenbau mit dem neuen Verfahren von dem Dilemma mit den Pflastersteinen befreit ist und auf ganz neue Möglichkeiten in Sachen Barrierefreiheit und Lärmschutz zurückgreifen kann.

Weitere Informationen können per E-Mail an Schwamborn Gerätebau GmbH angefordert werden.