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Meta Wolf steigt als neuer Investor bei Deutsche Steinzeug und Agrob Buchtal ein

(14.6.2024) Die Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG und Agrob Buchtal GmbH haben mit der Meta Wolf AG einen Investor gefunden. Der Vertrag sieht eine Übernahme aller Vermögenswerte der Deutsche Steinzeug vor und ist am 12. Juni 2024 vom Gläubigerausschuss bestätigt worden.

Zentrale Alfter-Witterschlick (Bild: Deutsche Steinzeug) 

Die Investitionssumme liegt im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Durch die Übernahme soll die Deutsche Steinzeug nach Beendigung des Sanierungsprozesses entschuldet sein, somit werden auch die Verbindlichkeiten bei Banken und Bundesländern abgelöst.

Vorrangiges Ziel war es alle vier Produktionsstandorte zu erhalten und die Architektur- und Objekt-Philosophie fortzuführen. „Schon in unseren ersten Gesprächen war klar, dass Tom Wolf, Andre Schütz (CFO) und Sandy Möser (CEO) unsere strategische Ausrichtung sofort verstanden haben und uneingeschränkt teilen. Unsere Stärke liegt in der Breite des Produktportfolios, das es uns ermöglicht, unseren Kunden, Architekten und Planern ganzheitliche Lösungen für ihre Projekte bieten zu können,” so Dieter Schäfer, CEO der Deutsche Steinzeug. „Es war also keine Überzeugungsarbeit nötig. Für Meta Wolf war gerade diese Positionierung von besonderem Interesse.”

Dieter Schäfer, CEO Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG (Bild: Deutsche Steinzeug) 

Synergien und Innovationen

Die Meta Wolf Gruppe investiert in digitale und ökologische Transformationsprojekte im Bauwesen. Dazu fokussiert sich die Gruppe auf energieintensive Produkte, die unter Einsatz der Meta Wolf Solar Technologie klimaneutral hergestellt werden können. Die Synergien zwischen der Deutsche Steinzeug und der Meta Wolf Gruppe, insbesondere in den Bereichen Digitalisierung und grüne Technologie, eröffnen neue Perspektiven für die Keramikproduktion in Deutschland. „Unsere Vision ist es, die Herstellung von Fliesen sukzessive zu elektrifizieren und damit zu dekarbonisieren, und die notwendige Transformation zu schaffen, die auch schon in anderen Industrien wie Stahl und Zement angestoßen wurde. Das geht nicht von heute auf morgen, sondern ist ein langer Weg, den wir aber bereit sind zu gehen und in den wir massiv investieren. Darin liegt auch die Chance, die Fliese gegenüber anderen Belagsmaterialien und Baustoffen konkurrenzfähiger zu machen und Marktanteile zu gewinnen,” erläutert Tom Wolf, Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender der Meta Wolf AG seine Zukunftspläne.

Aktuellen Marktlage

Aufgrund der schwierigen Marktlage im gesamten Baugewerbe, war eine Überprüfung der Kostenstrukturen des Unternehmens notwendig. Um die Wirtschaftlichkeit langfristig zu sichern, müssen die fixen Kosten reduziert werden. Neben verschiedenen produktionsseitigen Optimierungsmaßnahmen wird auch ein Abbau von Personal unvermeidlich sein. Dieser geschieht an allen Standorten in sozialverträglicher Weise und in  Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat. Der größte Teil der Arbeitsplätze soll fortgeführt werden. Für Deutsche Steinzeug Vorstand Dieter Schäfer ist wichtig: „Wir werden aus dem Personalabbau keinen langen und quälenden Prozess machen. Dieser trifft uns alle in der Deutsche-Steinzeug-Familie. Wir verlieren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kolleginnen und Kollegen mit langjährigen Werdegängen. Um unserer Belegschaft schnell Klarheit zu verschaffen, werden betriebsbedingte Kündigungen voraussichtlich im dritten Quartal 2024 ausgesprochen.” Ein Teil des notwendigen sozialverträglichen Abbaus ergibt sich aber auch aus anstehenden Verrentungen und individuellen und flexiblen Arbeitszeitmodellen.

Kontinuität für Mitarbeiter und Kunden

Es soll trotz der Umstrukturierungen einen nahtlosen Übergang für Mitarbeiter und Kunden geben. Produktion und Vertrieb laufen weiter. Zwar erhält die Deutsche Steinzeug mit der Meta Wolf AG einen neuen Besitzer, das Management bleibt jedoch bestehen. „Mit dem verbindlichen Angebot der Meta Wolf Gruppe haben wir uns für die beste Offerte entschieden. Für uns stand die langfristige Sicherung der vier Standorte im Vordergrund, zur Sicherstellung der für die Objektkompetenz notwendigen Farb-, Format und Oberflächen-vielfalt. Zu Details der Vereinbarung und Neuaufstellung können wir im laufenden Prozess noch keine Stellung nehmen. Erst nach Abschluss des sogenannten Closings – dieses könnte voraussichtlich im dritten Quartal 2024 erfolgen – werden wir dazu weitere Informationen geben,” so Dieter Schäfer abschließend.

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