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EM-Power Europe 2024: Start-ups digitalisieren die Energiewelt

(13.6.2024) Der fortschreitende Ausbau der erneuerbaren Energien macht die Flexibilisierung des Stromverbrauchs zu einem wichtigen Thema der Energiewende. Eine wesentliche Rolle spielt hierbei die digital gesteuerte intelligente Verbrauchssteuerung. Vom 19. bis 21. Juni 2024 auf der diesjährigen EM-Power Europe werden Anwendungen und Lösungen für eine zunehmend digitalisierte Energiewelt von jungen Unternehmen vorgestellt.

Bild: EM-Power Europe 

Eniqo: Mit Plug-and-Play zum Smart Meter

Am Anfang der Flexibilisierung steht ein Smart Meter. Das Start-up Eniqo bietet ein Gerät an, das bestehende Zähler „smartifiziert”. „Selbst und ohne Fachkraft oder Fachkenntnisse in Betrieb nehmen”, erklärt Geschäftsführer Raitschin Raitschew. Das Unternehmen entwickelt Hardware und Software und speichert die Daten in einer Cloud. Netzbetreiber und Stromanbieter können diese Daten zur Netzstabilisierung nutzen, während Privatkunden dynamische Stromtarife buchen und ihre Stromkosten senken können. Zukünftig könnten über die Steckdose angeschlossene Batterien als „Mikrospeicher” das System optimieren.

Zerofy: Energiemanagement auf Autopilot

Das Unternehmen Zerofy zeigt, dass ein elektrifizierter Haushalt auch ohne zusätzliche Hardware intelligent gesteuert werden kann. Co-Founder Till Quack erklärt, dass viele Verbraucher bereits Geräte mit digitaler Schnittstelle besitzen. Neben intelligenten Haushaltsgeräten können auch PV-Anlage, Speicher, Wallbox und Wärmepumpe eingebunden werden. Eine einzige App steuert die Geräte und verwaltet die Daten cloudbasiert, wodurch „Ordnung ins Geräte-App Chaos” gebracht wird. Wetterdaten in der App helfen, den Verbrauch zu optimieren. Zerofy richtet sich sowohl an Verbraucher als auch an Energieversorger, die die App als „White-Label” anbieten können.

Apollo Green Solutions: Datenzentrische Architektur speziell für KMU

Die Firma Apollo Green Solutions hat ein Energiemanagementsystem für Photovoltaikanlagen auf gewerblichen Gebäuden entwickelt. „Wir bieten das komplette Paket, von Hardware und Software bis zum Service”, erklärt Geschäftsführer Rafail Kasapis. Das System optimiert Verbräuche anhand der Eigenerzeugung, bindet Speicher ein und berücksichtigt Börsenstrompreise und Wetterprognosen. Die Hardware kann herstellerunabhängig über verschiedene Kommunikationsprotokolle integriert werden. „Wir nutzen eine datenzentrische Architektur, was eine hohe Dateninteroperabilität ermöglicht.”

Levl: Batteriekapazitäten für die Spotmärkte

Das Start-up Levl konzentriert sich auf das Management von Batteriespeichern. Es soll Kunden ermöglichen, ungenutzte Speicherkapazitäten zur Arbitrage an Spot-Märkten zu nutzen. Bei niedrigen Strompreisen wird Strom eingekauft und die Batterie geladen, bei hohen Preisen verkauft. „Die Differenz ist das Geschäftsmodell des Kunden” so Levl. Das Angebot richtet sich an Unternehmen mit Speichern ab 50 kWh Kapazität, künftig ab 30 kWh. Da diese Mengen für die Strombörse zu klein sind, verbindet Levl viele Batterien zu einer großen, virtuellen Einheit für optimale Handelsergebnisse. Dies erfolgt in Kooperation mit Stromlieferanten und wird in bestehende Energiemanagementsysteme eingebunden.

Neugemacht: Metering-as-a-Service für Mieterstrom

Neugemacht hat eine digitale Plattform entwickelt, die sich an Immobilienunternehmen und Gewerbebetriebe richtet. Das Angebot soll E-Mobilitätsladeanbieter, Erzeuger erneuerbarer Energien, Klimaanlagen-Hersteller, Submetering-Unternehmen und Energieversorger gleichermaßen ansprechen. Ein Schwerpunkt liegt auf Mieterstromkonzepten, die ein ausgeklügeltes Messkonzept benötigen, um den PV-Eigenverbrauch zu optimieren und den Reststrombezug abzurechnen. Zielgruppen sind Wohnungsbaugesellschaften und Infrastrukturbetreiber. Neugemacht ist ein Joint Venture der Gridspertise (Enel-Gruppe) und Cuculus, einem deutschen Softwareunternehmen für kritische Infrastrukturen.

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