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Von Kinderzeichnungen inspiriert – der Bau der Kita „Dörfle am Bach” in Wurmlingen

(30.5.2024) Von den Dächern über die Wände bis hin zu den Böden gleicht nichts in der Form dem anderen. Kein Raum ist rechteckig. Architekt Herbert Munz ließ sich durch Kinderzeichnungen inspirieren und entwarf eine kleine dörfliche Struktur für Kinder, die architektonisch ganz bewusst durch Asymmetrien geprägt ist.

Die Kita „Dörfle am Bach” in Wurmlingen ist komplett aus Syspro-Präzisionsbetonfertigteilen errichtet. (Bild: MUNZarchitekt) 

Der Neubau erfüllt die gesetzlichen Vorgaben nach der Erneuerbare-Energien-Verordnung und steht auf einer 2.500 m² großen Grünfläche, auf der die Außenspielstätten als Naturgärten angelegt sind. Das Ensemble besteht aus einem 131 m² großen Flachbau mit runden Lichtkuppeln in der Betondecke sowie sechs individuellen, eingeschossigen und zirka 45 m² große Gruppenräumen. Diese sind um den Flachbau angeordnet. 

„Der Kita-Ablauf wird nach der Montessoripädagogik organisiert ...”, erläutert Architekt Herbert Munz. „Dazu gehört auch das freie Spiel. Dass sich die Kinder im Haus frei bewegen dürfen. Das fördert dieser ,Dorfplatz’ zusätzlich – die Gemeinschaft dort, verbunden mit der Rückzugsmöglichkeit in die einzelnen Gruppen.”

Die Kita besteht im Zentrum aus einem Flachbau – dem „Dorfplatz”. Darum herum sind sechs Gruppenräume angeordnet. (Bild: MUNZarchitekt) 

Der Freie Architekt Dipl. Ing. FH Herbert Munz in Wurmlingen war für die Gestaltung, die technische und wirtschaftliche Planung sowie Steuerung und Überwachung des Neubaus verantwortlich. Breinlinger Ingenieure Hoch- und Tiefbau in Tuttlingen übernahmen die Tragwerksplanung. 

Asymmetrien bewusst geplant

Die durch Architekt Herbert Munz entworfene Struktur ist durch Asymmetrien geprägt: „Wir wollten die Häuser so darstellen, als wenn ein Kind ein Haus malt”, so Herbert Munz. „Wir haben im Grundriss schiefwinklige Wände und die Firstrichtungen laufen nicht parallel zu den Wänden. Und dadurch entstehen in der Geometrie verzogene Traufen, die nach oben steigen oder nach unten abfallen sowie asymmetrische Giebel.”

Entworfen hat das „Dörfle am Bach” der Architekt Herbert Munz, Wurmlingen. (Bild: MUNZarchitekt) 

Kombination von Betonoptik und Holzvertäfelung im Innenraum

Wände und Decken wurden in Betonoptik und mit Holzvertäfelungen ausgeführt: „Die hochwertige Betonoptik sieht man an den Innenwänden der Gruppenräume und an der Decke über dem Dorfplatz. … Dort haben wir das Prinzip der Raumgestaltung aus den Gruppenräumen umgedreht: Holzvertäfelungen an den Wänden und Beton an die Decke”, so Herbert Munz.

Das Gebäudeinnere des „Dorfplatzes” ist geprägt durch die Materialien Holz und Beton in Kombination mit großen Lichtkuppeln. (Bild: MUNZarchitekt) 

Die Kita wurde ursprünglich als Holzbau geplant. Die Gemeinde entschied sich gegen einen Holzbau im Bodenbereich, nachdem das Baurechtsamt für den „Dorfplatz” eine nicht brennbare Decke forderte. Da dieser „Dorfplatz” auch den Fluchtweg aus den Gruppenräumen bildet, wurde das Projekt als Massivbau ausgeführt.

Betonfertigteilwerk Elsäßer lieferte Elemente

Das Syspro-Mitglied Egon Elsäßer Bauindustrie GmbH & Co. KG fertigte die Deckenelemente für den „Dorfplatz”. Ebenso die 24 cm dicken Doppelwandelemente, die aus zwei Betonfertigteilplatten bestehen und mit Gitterträgern verbunden werden. Elsäßer betreibt etwa 21 km vom Baugrundstück entfernt ein Betonfertigteilwerk und lieferte 670 m² Syspro-Doppelwand- und 250 m² Deckenelemente.

Die zweischaligen Wände der sechs „Dorfhäuser” wurden mit Ortbeton ausgegossen und außen mit einem Vollwärmeschutz versehen sowie verputzt.

Kita „Dörfle am Bach”

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