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ABI-Klimawände im Kölner Stadtarchiv

(28.5.2024) Um im Magazin des Kölner Stadtarchivs mit unterschiedlichen Klimazonen die geforderte Klimastabilität zu erreichen, kamen Klimawände zum Einsatz. Lufttemperaturen zwischen 16 bis 22° C und eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 55% sollen für ein sicheres Konservierungsklima sorgen. Für den Bestand an Filmmaterial gelten mit -18° C sogar noch einmal besondere Lagerbedingungen. Insgesamt sind es neun unterschiedliche Klimazonen im gesamten Gebäudeensemble.

Im Betonfertigteilwerk in Bedburg wurden die Klimawände hergestellt. In den ABI- bzw. Syspro-Klimawänden mit integrierten Rohrschlangen, welche eine Zirkulation von temperierter Flüssigkeit ermöglichen, lässt sich der Temperatureintrag kontrollieren.

Das Magazinhaus im Zentrum des Stadtarchivs. (Foto: Syspro/ Jörg Wolter) 

Archivneubau

Der Archivneubau hat 90 Mio. Euro gekostet, entstand in den Jahren 2017 bis 2021 und bietet heute Platz für die größte Papierrestaurierungswerkstatt Europas. Neben den Werkstätten, Laboren und Büros gibt es Ausstellungs- und Seminarbereiche. Das Gebäudeensemble hat eine Länge von 126 m, eine Breite von 45 m und eine Höhe von rund 11 m. Im Zentrum des Gebäuderings befindet sich der zentrale Magazinbau. In diesem werden auf sechs Geschossen Archivgüter der Kölner Stadtgeschichte gelagert. 

Der Grundriss des neuen Kölner Stadtarchivs. (Bild: Waechter +Waechter) 

Syspro-Klimawände

Für die geforderte Klimastabilität im Magazin wurde der fensterlose Gebäudequader an allen Fassaden und am Dach mit Syspro-Klimawänden ausgestattet. In den darin integrierten Rohrschlangen zirkuliert kontrolliert temperierbare Flüssigkeit. Das lückenlose Netz an Heiz- und Kühlrohren in der gesamten Gebäudehülle ist je nach Sonnenstand partiell steuerbar.

Die Struktur der Rohrschlangen in einer der Klimawände des Magazins. (Grafik: Uponor) 

Eine sicherheitstechnische Besonderheit stellt die Installation der Rohrleitungen außerhalb der tragenden Konstruktion hinter der Metallfassade dar. Dies schließt in jedem Fall einen Austritt von Flüssigkeit in das Innere des Archivs aus. Die Innenschalen der 30 cm dicken Klimawandelemente sind 6 cm, die Außenschalen 8 cm stark ausgeführt. Die Hüllwände wurden mit Aussparungen versehen, in denen Kanäle für die senkrecht verlaufenden Anschlussrohre an das Klimasystem geführt wurden. 

„Im Vergleich zu konventionellen Ortbetonwänden lassen die Doppelwandelemente [Syspro-Klimawände] mit dem auf der Baustelle auszubetonierenden Kern nur ein Minimum an Baufeuchteeintrag zu”, erläutert der technische Leiter Ralf Nienhaus, Andernacher Bimswerk GmbH (ABI). 

Insgesamt lieferte ABI für das Magazinhaus 170 Wandelemente mit 2.830 m² Gesamtfläche, 410 m³ Beton und 51 Tonnen Stahl. Über 11 km Rohre wurden in die mehrschichtigen Wandkonstruktionen der Gebäudehülle verbaut. Von innen nach außen wurden dazu die tragende Konstruktion des Betonbaukörpers, darauf angehängt die heiz- und kühlbaren Fertigteile, dann eine Dämmschicht und ganz außen eine Metallfassade gesetzt. 

110.000 m³ Beton und bis zu 20.000 Tonnen Stahl verarbeitet ABI in ihren Werken jährlich. (Foto: Syspro/ Jörg Wolter) 

Bautafel

  • Projekt: Kölner Stadtarchiv, Köln
  • Architekt: Waechter und Wachter, Darmstadt
  • Fertigstellung: 2021
  • Investitionskosten: 90.000.000 Euro
  • Betonfertigteile der ABI für die Gebäudehülle im Magazin: 170 Wandelemente mit 2.830 m² Klimawandelementen, 410 m³ Beton, 51 Tonnen Stahl

Zur Erinnerung: Bei der Syspro-Gruppe Betonbauteile e.V. handelt es sich um einen Zusammenschluss innovativer mittelständischer Unternehmen der Fertigteilindustrie zu einer Qualitätsgemeinschaft. 

Weitere Informationen können per E-Mail an Syspro-Gruppe Betonbauteile e. . angefordert werden.

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