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Climate Tower der Vereinten Nationen erhält BNB Gold-Zertifikat

(13.5.2024) Der 2022 fertiggestellte Climate Tower auf dem Bonner UN Campus hat im Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) den Gold-Standard erreicht. Die Urkunde wurde am 2. Mai 2024 durch Chhaya Kapilashrami, Senior-Direktorin des Sekretariats der UN-Klimarahmenkonvention entgegengenommen.

Mit rund 68 m Höhe bildet der Büroneubau eine neue Landmarke zwischen den historischen Bauten auf dem UN Campus. (Bild: BBR / Nicole Compère) 

Ab Ende 2016 entstand nach den Plänen des Architekten Stefan Lippert der Erweiterungsbau auf dem Bonner UN-Campus: Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) betreute das Bauvorhaben im Auftrag der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Bauherrin und Eigentümerin. 

Während der Bauzeit wurde der Nutzer, die Vereinten Nationen, durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz vertreten, seit Projektabschluss hat das Auswärtige Amt die Nutzervertretung inne.

Vom Sekretariat der UN-Klimarahmenkonvention (UN Framework Convention on Climate Change – UNFCCC) wurde das Gebäude Anfang 2022 als Endnutzer bezogen. 

Freude bei Prof. Dr. Xiaomeng Shen und Senior-Direktorin Chhaya Kapilashrami mit Urkunde und montierter BNB-Gold-Plakette. (Bild: UNRIC/UN Bonn) 

Bereits während des Wettbewerbsverfahrens und in der Planungsphase spielte die Nachhaltigkeit eine entscheidende Rolle, um den schon von Beginn angestrebten BNB-Gold-Standard zu erreichen. Für die nachhaltige Wärme- und Kälteversorgung im Gebäude sorgt ein geothermischer Brunnen, während ein sogenanntes Luft-Erd-Register neben hocheffizienten Systemen zur Wärmerückgewinnung für die energieeffiziente Lüftung zuständig ist.

Mit einem Gesamterfüllungsgrad von 85,6% und der Note 1,32 liegt der Erweiterungsbau auf dem UN-Campus in Bonn deutlich im Gold-Standard der sogenannten Systemvariante BNB_BN_2011, die sich auf Büroneubauten bezieht.

Die sehr gute Bewertung der ökologischen Qualität, der technischen Ausführung und der Sicherstellung der Prozessqualität über alle Projektphasen hinweg, ist dabei besonders hervorzuheben.

(Bild: BBR / Nicole Compère) 

(Bild: BBR / Nicole Compère) 

Die an den Gebäudeecken positionierten Wintergärten erstrecken sich jeweils über zwei Etagen und bieten hohe Aufenthaltsqualität. Für die künftigen Nutzer bieten Büros und Besprechungsräume wunderbare Ausblicke über den UN Campus und darüber hinaus. 

Bautafel

  • Bauherrin: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, letztvertreten durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
  • Oberste Technische Instanz: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB)
  • Nutzer: Vereinte Nationen (UN)
  • Nutzervertretung (Bauphase): Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
  • Nutzervertretung (Betrieb): Auswärtiges Amt 
  • Projektmanagement: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Ref. III B 1
  • Projektsteuerung: BMP Baumanagement GmbH
  • Architektur: Stefan Lippert Architekten GmbH, Berlin und big Architekten und Ingenieure GmbH, Berlin/Bonn
  • BNB-Koordinationee concept GmbH, Darmstadt
  • Wettbewerb: 2013, offener, internationaler, interdisziplinärer, zweiphasiger Realisierungswettbewerb
  • Baubeginn: 12/2016 
  • Gesamtkosten: rund 84,1 Mio. Euro 

Zur Erinnerung: Das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) liegt im politischen Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB). Es soll eine ganzheitliche Betrachtung und Bewertung von Nachhaltigkeitsaspekten über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes – von Planung und Bau über die Nutzung bis hin zum perspektivischen Rückbau ermöglichen. Neben der Bewertung und Dokumentation der tatsächlich erreichten Gebäudequalität dient das BNB auch zur planungs- und baubegleitenden Qualitätssicherung. Das System ergänzt den erstmals 2001 veröffentlichten Leitfaden Nachhaltiges Bauen, der vom Bundesbauministerium (seit 8.12.2021 BMWSB) wissenschaftlich begleitet durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) entwickelt wurde.

Das BNB stellt für die Bewertung von Baumaßnahmen mess- und überprüfbare Kriterien zur Verfügung, welche wiederum in Kriterien-Gruppen gegliedert sind. Es wurden spezifische Kriterien entwickelt und festgelegt für verschiedene Nutzungen, wie z.B. Bürogebäude, Unterrichtsgebäude, Laborgebäude und Außenanlagen. 

Die Erfüllungsgrade in den verschiedenen Gruppen werden jeweils gewichtet und zu einem Gesamterfüllungsgrad verrechnet und daraus die Endnote ermittelt. Die Zuordnung zu den Qualitätsstandards Gold, Silber oder Bronze erfolgt anhand der Note, bzw. des ermittelten Erfüllungsgrades.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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