Solarlux: Wohnbauprojekt auf historischem Kasernengelände

(14.5.2024) Im belgischen Hasselt wurde ein altes Kasernengelände transformiert. Inmitten des historischen Bestands entstand ein mit Glas ummanteltes Hochhaus. Die Planer vom Atelier Kempe Thill architects and planners schufen die Wohnqualität indem ca. ein Drittel der Wohnfläche als individuelle Freisitze konzipiert wurde. 

In den ersten beiden Stockwerken befinden sich Maisonette-Wohnungen, die Geschosse darüber sind eingeschossigen Apartments vorbehalten. Auf dem Dach wurden zwei Penthäuser realisiert.
(Bild: Ulrich Schwarz) 

Ergänzung des Bestands

Das Konzept des Planungsteam um Abscis architecten, UAU Collectiv, LAND landschapsarchitecten und dem Atelier Kempe Thill überzeugte durch den Umbau und die Nachverdichtung der innerstädtischen Blockrandbebauung. Kernstück ist ein öffentlich zugänglicher Park im Blockinneren, der über drei neue Durchgänge mit der Stadt verbunden wurde. Das Refugium der „Schwestern der Abtei von Herkenrode” von 1544 sowie mehrere Kasernenbauten aus dem späten 19. Jahrhundert wurden in das neue Parkkonzept eingebettet und zum Teil zu Wohnbauten umgebaut. 

„Wintergartenhaus” 

Im begrünten Innenhof entstand ein mit Glas ummanteltes „Wintergartenhaus”. Die offene Fassadengestaltung relativiert die große Baumasse und stört auf diese Weise nicht die Ensemble-Wirkung des Areals. Frei einteilbare Geschossebenen erlaubten es, die Wohnungsgrundrisse und -größen erst in Zusammenarbeit mit der zukünftigen Bewohnerschaft festzulegen. Dies war möglich, da die Gebäudehülle und ein zentraler Erschließungskern die tragenden Elemente des Gebäudes darstellen. Neben acht ergänzenden Stützen, die teils mit den Leitungsschächten kombiniert wurden, gibt es innerhalb der Grundrisse keine weiteren tragenden Wände.

Umschließende Wintergärten

Besonderheit der rund 50 Apartments mit Wohnflächen zwischen 47 und 190 m² sind die Wintergärten, die das gedämmte Gebäudevolumen vollständig umschließen. Diese Balkone sind an der Ost- und der Westseite 2,70 m tief, auf der Nord- und Südseite beträgt ihre Breite jeweils 1,70 m. Die jeweiligen Längen variieren je nach Wohnungsgrundriss. Die tiefen Balkonüberdachungen dienen ebenfalls dem sommerlichen Wärmeschutz. Im Winter, bei tief stehender Sonne, reduzieren sie den Heizwärmebedarf.  

Mit dem Schiebesystem SL 23 lassen sich die Freisitze zu vor Witterung geschützten Wintergärten transformieren. (Bild: Ulrich Schwarz) 

Als Schiebeelement mit geschosshoher Verglasung, fiel die Wahl für die Glasfassade auf das Aluminiumsystem SL 23 von Solarlux. Das Schiebesystem wird grundsätzlich vor die Absturzsicherung montiert. Es lässt durch eine vereinfachte Selbstöffnung und einen Softclose-Verschluss, trotz relativ schwerer Einzelelemente, einfach öffnen und schließen. Durch die integrierte Aushebe- und Ausfallsicherung werden die Sicherheitsanforderungen auch bei hoher Windlast erfüllt. 

Prototyp als Alternative zum Einfamilienhaus

Das Atelier Kempe Thill versteht das Wohnbauprojekt in Hasselt als einen Prototyp, der aus ihrem großen Erfahrungsschatz mit zwei vorangegangenen Sozialwohnungsbauprojekten hervorgegangen ist. Das Gebäude sei ein bezahlbares Idealmodell für städtisches Wohnen, jenseits des sozialen Existenzminiums und stellt eine Alternative zum flämischen Einfamilienhaus dar.

Weitere Informationen können per E-Mail an Solarlux GmbH angefordert werden.