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vdp-Immobilienpreisindex im Q3 2023: Rückgang der Immobilienpreise hält an

(14.11.2023) Gegenüber dem Vorquartal reduzierten sich Wohn- und Gewerbeimmobilienpreise in Deutschland um durchschnittlich 1,7%. Auf das Jahr gesehen belief sich das Minus gegenüber dem dritten Quartal 2022 auf 7,1%. Damit steht der Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) aktuell bei 179,2 Punkten gegenüber dem Basisjahr 2010 und hat seit seinem Höchststand im zweiten Quartal 2022 mit 194,8 Punkten 8,0% eingebüßt.

Seit 2010 basiert der von vdpResearch quartalsweise erhobene vdp-Index auf der Auswertung echter Immobilientransaktionsdaten von mehr als 700 Kreditinstituten. 

Gesamtmarkt: Rückgang der Immobilienpreise (Bild: vdp) 

Die Wohnimmobilienpreise im dritten Quartal 2023 gaben um 1,7% nach, verglichen mit dem zweiten Quartal 2023. Gegenüber dem Vorjahresquartal Q3 2022 betrug der Rückgang 6,3%. Seit ihrem Höchststand zur Jahresmitte 2022 nahmen die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland um 7,0% ab.

Die Gewerbeimmobilienpreise fielen im dritten Quartal 2023 um 2,2% auf Quartals- und um 10,3% auf Jahressicht. Damit beläuft sich der Wertverlust, der bei Gewerbeimmobilien seit ihrem Preishöchststand im zweiten Quartal 2022 eingetreten ist, bislang auf 12,3%. Von 2010 bis Mitte 2022 hatten sich die Gewerbeimmobilienpreise um 55,4% erhöht. 

„Im dritten Quartal 2023 zeigte sich eine Fortschreibung der Preisentwicklung im ersten Halbjahr dieses Jahres: Die Preiskorrektur findet nach wie vor in allen Assetklassen statt, bei Wohnimmobilien allerdings in deutlich geringerem Ausmaß als bei Gewerbeimmobilien”, stellte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt fest. „Eine Marktbelebung lässt auf sich warten.”

Preisentwicklung im Jahresvergleich (Q3 2023 zu Q3 2022):

  • Wohn-/Gewerbeimmobilien gesamt: -7,1%
  • Wohnimmobilien in Deutschland: -6,3%
  • Wohnimmobilien in Top 7-Städten: -5,7%
  • Gewerbeimmobilien: -10,3%
    • Büroimmobilien: -10,6%
    • EZH-Immobilien: -9,3%

Preisentwicklung im Quartalsvergleich (Q3 2023 zu Q2 2023):

  • Wohn-/Gewerbeimmobilien gesamt: -1,7%
  • Wohnimmobilien in Deutschland: -1,7%
  • Wohnimmobilien in Top 7-Städten: -1,3%
  • Gewerbeimmobilien: -2,2%
    • Büroimmobilien: -2,5%
    • EZH-Immobilien: -1,2%

Steigende Tendenz bei Neuvertragsmieten und Renditen

Der Rückgang der Wohnimmobilienpreise um 1,7% (Q3 2023 zu Q2 2023) bzw. 6,3% (Q3 2023 zu Q3 2022) resultierte aus ähnlichen Preisentwicklungen bei Mehrfamilienhäusern (-1,7% bzw. -6,8%) sowie bei Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen, die zusammen das selbst genutzte Wohneigentum bilden. Auch bei beiden Unterkategorien waren nahezu keine Unterschiede auszumachen.

Die Jahresveränderungsrate der Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern bewegte sich mit +5,8% ähnlich wie im Vorquartal mit +6,2%. „Der sich ausweitende Wohnraummangel und die damit verbundene Übernachfrage schlägt sich in weiter steigenden Mietpreisen nieder. Läuft der Wohnungsbau in Deutschland nicht zügig wieder an, droht eine weiter wachsende Wohnungsnot”, warnte Jens Tolckmitt. Deutlich aufwärts ging es im dritten Quartal dieses Jahres erneut für die Renditen von Mehrfamilienhäusern: Gemessen am vdp-Index der Liegenschaftszinsen stiegen die Renditen um 13,5% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und damit ähnlich dynamisch wie im Vorquartal (+14,2%).

Top 7: Berlin und München prägen die Entwicklung

Im Vergleich zum direkten Vorquartal gingen die Preise in den Metropolen durchschnittlich um 1,3% zurück, wobei kaum regionale Unterschiede bestanden: Alle Top 7-Städte wiesen Veränderungsraten zwischen -1,0% und -2,0% auf. Beim Vergleich mit dem Vorjahresquartal sticht die Preisabnahme in Frankfurt am Main mit -9,1% deutlich hervor, während Berlin mit -4,7% erneut das geringste Minus verzeichnete. Die Rückgänge in Düsseldorf, Hamburg, Köln, München und Stuttgart bewegten sich im Korridor zwischen -5,1% und -6,8%.

Die Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern erhöhten sich in den Top 7-Städten um durchschnittlich 5,9% gegenüber dem Vorjahresquartal, die Renditen im selben Zeitraum um 11,9%. Beide Entwicklungen wurden maßgeblich von Berlin und München geprägt, die unter den Metropolen jeweils die höchsten Wachstumsraten bei Neuvertragsmieten (+8,7% und +5,2%) sowie bei Renditen (+13,9% und +12,9%) aufwiesen.

Preisrückgang bei Büros erstmals höher als bei Einzelhandelsimmobilien

Zur Abnahme der Gewerbeimmobilienpreise in Höhe von -2,2% auf Quartals- und -10,3% auf das Jahr gesehen, trugen im Berichtsquartal sowohl die Preisrückgänge bei Einzelhandels- als auch bei Büroimmobilien bei. Während sich die Einzelhandelsimmobilienpreise um 1,2% bzw. 9,3% verminderten, gaben die Preise für Büros um 2,5% bzw. 10,6 % nach. Erstmals seit dem Jahr 2009 fiel damit der Preisrückgang bei Büroimmobilien höher aus als bei Einzelhandelsimmobilien.

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