Streichen ohne Titanweiß – auch mineralische Wandfarben entfalten beim Trocknen eine volle Deckkraft
(6.6.2023) Es ist immer ein spannender Moment, wenn die Walze mit der neuen Wandfarbe über die Wand rollt. Vor allem dann, wenn der Untergrund farbig ist und der Raum in Weiß gestrichen werden soll - oder umgekehrt. Schließlich soll auf keinen Fall etwas von der alten Farbe durchscheinen.
Titanweiß – weißer als weiß, aber ökologisch umstritten
Bei einer Wandfarbe mit Titanweiß ist gleich beim Auftrag nichts mehr vom Untergrund zu sehen: „Solche Innenfarben haben eine hohe Nassdeckkraft“, sagt Thomas Bühler, Geschäftsführer des Schweizer Naturbaustoff-Herstellers Haga. Allerdings sind Produkte mit dem Farbpigment Titandioxid umstritten und die Herstellung ist energieintensiv.
Es gibt Alternativen – Naturfarben mit Alpennaturkalk
Es geht aber auch ohne Titanweiß: Zwar sind mineralische Farben im nassen Zustand zunächst schwach deckend. Doch das verliert sich beim Trocknen. Am Ende entfalten auch sie die volle Deckkraft. Der Naturfarbenhersteller Haga verzichtet deswegen in seinem gesamten Kalk- und Lehmfarbensortiment auf Titanweiß. „Durch die Reinheit und Feinheit des Schweizer Alpennaturkalks erreichen wir eine hohe Deckkraft, die nicht noch zusätzlich künstlich intensiviert werden muss“, erklärt Thomas Bühler.
Synthetisch makellos oder lieber mineralisch nuanciert?
In der Raumwirkung gibt es aber durchaus Unterschiede zwischen synthetischen und mineralischen Farben. Titanweiß lässt meist eine makellos einheitliche, aber starre weiße Fläche entstehen, die bei allen Lichtverhältnissen gleich aussieht. Demgegenüber sind Farben aus Naturkalk, Lehm und Marmormehlen zwar hell, aber nicht grell. Sie können die Nuancen verschiedener tageszeitbedingter Lichteinflüsse aufnehmen und lebendig widerspiegeln. Dadurch wirken solche Wände fürs Auge wohltuend und sorgen für einen harmonischen Gesamteindruck.
Weitere Informationen können per E-Mail an Haga AG Naturbaustoffe angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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- siehe auch Beitrag „Titandioxid (TiO₂) - ein wahres Multitalent auch am Bau“
siehe zudem:
- Farben im Innenausbau-Magazin auf Baulinks
- Literatur / Bücher zum Thema Innenausbau bei Baubuch / Amazon.de