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Umdenken erwünscht! Agrob Buchtal ist Förderer des Deutschen Pavillons der Architekturbiennale 2023

(27.2.2023) Der deutsche Biennale-Beitrag „Open for Maintenance - Wegen Umbau geöffnet“ widmet sich dem Reparieren, Instandsetzen und Warten. Im Sinne einer individuellen und kollektiven Fürsorge sollen durch eine Vielzahl von räumlichen Interventionen diese sonst eher unauffälligen Prozesse sichtbar gemacht und die Notwendigkeit einer kontinuierlichen, alltäglichen Instandhaltungsarbeit am baulichen und sozialen Bestand ins Zentrum gerückt werden. Das Konzept fungiert als eine Art Labor für Best Practices und greift damit das Leitthema der Biennale von Lesley Lokko auf: „The Laboratory of the Future“.

Materialfragmente der Kunstbiennale 2022, provisorisch gelagert im Portikus des Deutschen Pavillons, Dezember 2022 (Foto © ARCH+ Summacumfemmer Büro Juliane Greb) 

Auch Agrob Buchtal befasst sich Reparieren, Instandsetzen sowie Warten und entwickelt in diesem Sinne beispielsweise recycelbare oder materialreduzierte Keramikfliesen für Renovierungsprojekte und nachhaltiges Design. „Wir sind uns der Dringlichkeit nachhaltigen Bauens in einem sehr hohen geforderten Innovationstempo bewusst. Teil zu sein von einem so einzigartigen kulturellen Ereignis wie der Architekturbiennale in Venedig, erfüllt uns daher mit Stolz. Aber das Konzept des Kuratorenteams für den deutschen Pavillon zu unterstützen, ist mehr: Die Idee hat uns sofort überzeugt“, sagt Christoph Schulze, Marketingleiter von Agrob Buchtal.

Materialreste des Chilenischen Pavillons zur Kunstbiennale 2022 auf dem Arsenale-Gelände, Dezember 2022 (Foto © ARCH+ Summacumfemmer Büro Juliane Greb) 

Was die Besucher im Pavillon erwartet und was die Ziele sind, wurde Anh-Linh Ngo bereits im Herbst letzten Jahres gefragt - unmittelbar nach der Auswahl und Bekanntgabe des Kuratorenteams, das sich aus Redaktionsmitgliedern von ARCH+ sowie Architektinnen und Architekten zusammensetzt -namentlich: Franziska Gödicke, Anh-Linh Ngo, Petter Krag, Juliane Greb, Anne Femmer, Melissa Makele, Christian Hiller, Florian Summa (v.l. im folgenden Foto).

Foto © Schnepp Renou 


Spolien der Ausstellung „Queendom“ des Israelischen Pavillons zur Kunstbiennale 2022 und weitere Materialreste  (Foto © ARCH+ Summacumfemmer Büro Juliane Greb)
  

Herr Ngo antwortete: „Wir setzen uns zunächst mit der Biennale und den teils ungünstigen Auswirkungen auf Venedig auseinander. Jedes Jahr werden im großen Stil Ressourcen für Ausstellungsarchitekturen verbaut und anschließend als wertloser Müll entsorgt. Wir wollen außerdem zu einer Wertschätzung der Arbeit derjenigen beitragen, die die Grünflächen, Pavillons, sanitären Anlagen oder Kunstwerke pflegen und warten. Auf der städtischen Ebene ziehen die vielen ,Collateral Events‘ massiv Touristen an, dadurch werden Anwohner*innen zunehmend verdrängt. Auch Wohnraum und öffentliche Räume geraten zunehmend unter Druck. Genau hier setzen wir an: Durch den Umbau des Deutschen Pavillons in eine funktionierende Infrastruktur mit zum Teil wiederverwendeten Materialien schaffen wir eine Plattform. Damit geben wir den Menschen Raum und Stimme, die Lösungsvorschläge für diese Entwicklung anbieten.“

Reinigungsutensilien in einer Raumecke des Tschechisch-Slowakischen Pavillons, Dezember 2022 (Foto © ARCH+ Summacumfemmer Büro Juliane Greb) 

Die Ausstellung „Open for Maintenance - Wegen Umbau geöffnet“ basiert nach Aussage der Kuratoren auf der Idee, die Biennale zu nutzen, um ein breites Spektrum an Interventionen, Positionen und kollektiven Organisationsformen vorzustellen. Sowohl in der Architektur- und Baubranche als auch in der Öffentlichkeit hat das Team in seiner Arbeit eine zunehmende Akzeptanz dafür wahrgenommen und macht auf Handlungsoptionen aufmerksam, als Anregung für die Gesellschaft, selbst aktiv zu werden. Dabei werden die Projekte nicht klassisch mit Texten und Fotos vermittelt, sondern als erlebbare Raumprinzipien innerhalb einer funktionierenden Infrastruktur.

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