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Sprunghaft: 120.000 Heizungswärmepumpen plus 20.500 Warmwasser-Wärmepumpen 2020 neu installiert

(19.1.2021) 120.000 Heizungswärmepumpen wurden laut der gemeinsamen BDH/BWP-Absatzstatistik zum Heizungsmarkt 2020 in Deutschland installiert. Das entspricht einem Wachstum von 40% gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt sind nun in Deutschland knapp über eine Million Wärmepumpen installiert. Übrigens: Die Bundesregierung erwartete bereits im Mai 2012 über eine Million installierte Wärmepumpen bis 2020 - siehe Beitrag vom 29.5.2012.

Luft-Wasser-Systeme weiterhin dominant

Das größte Wachstum erlebten 2020 erneut Luft-Wasser-Wärmepumpen: 95.500 Geräte (+44% gegenüber 2019) wurden insgesamt abgesetzt, davon über 56.500 Mo­no­block-Geräte (+61%) und 39.000 Split-Geräte (+26%). Auch Sole-Wasser-Wärme­pum­pen legten um 18% zu: 2020 wurden 20.500 erdgekoppelte Anlagen verkauft. Bei Grundwasser-Wärmepumpen und sonstigen Wärmequellen liegt das Wachstum mit 4.000 installierten Anlagen bei 60% gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt konnten im vergangenen Jahr die Luft-Wasser-Systeme ihren Marktanteil auf 79,4% erneut vergrößern (2019: 72%), erdgekoppelte Systeme und sonstige hatten 2020 einen Marktanteil von 20,6%.

Auch bei reinen Warmwasser-Wärmepumpen stieg die Zahl der installierten Geräte um 24% gegenüber dem Vorjahr. Hier wurden 20.500 Geräte installiert. Die Gesamtzahl aller installierten Wärmepumpen lag 2020 bei 140.500, das entspricht einem Wachstum von 37%.

Bestand: Heizungstausch mit Wärmepumpe gewinnt an Schwung

Auch im Bestand wächst der Trend zu Erneuerbaren: Die Menschen ersetzen zunehmend auch in der Modernisierung konventionelle fossile Systeme durch moderne Technologien. Aus den vorliegenden Zahlen der BAFA-Förderanträge lässt sich ableiten, dass ein Viertel der 2020 abgesetzten Wärmepumpen - also ca. 30.000 Anlagen - als Ersatz für alte Ölheizungen verbaut wurden.

Mit insgesamt knapp über einer Million installierter Heizungswärmepumpen liegt Deutschland im internationalen Vergleich jedoch nach wie vor weit zurück. Bei 21 Mio. Heizungssystemen ist der Weg zur Klimaneutralität im hiesigen Gebäudesektor noch weit. Für die Erreichung der Klimaziele müsste laut aktuellen Klimastudien die zweite Million Wärmepumpen bereits im kommenden Jahr installiert sein.

Politische Apelle zu Beginn eines „Superwahljahres“

„Diese Entwicklungen machen zum einen deutlich, dass die staatlichen Fördermaßnahmen für umweltschonende Heizungssysteme gut angenommen werden - ein schöner Erfolg auch für das Klimaprogramm der Bundesregierung“, freut sich Paul Waning, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Wärmepumpe. Das sprunghafte Wachstum mache deutlich, dass die Wärmepumpenbranche den klimatechnischen Herausforderungen der kommenden Jahre und Jahrzehnte gewachsen sei. Allerdings sei der Preis für erneuerbaren Strom für den Verbraucher nach wie vor viel zu hoch. Herr Waning fordert deshalb, dass die neue Bundesregierung die grundlegende Neustrukturierung der Abgaben und Umlagen auf Energieträger weiter vorantreiben müsse: „Es bedarf dringend eines alternativen Finanzierungsmodells für die EEG-Umlage, die derzeit allein vom Endkunden getragen wird. Insbesondere Strom, der für die Erzeugung von klimaschonender Wärme mit Wärmepumpen zum Einsatz kommt, sollte für den Verbraucher zeitnah von Abgaben und Umlagen befreit werden.“ Der CO₂-Preis, der ab diesem Jahr zum Tragen kommt, sei für eine gerechte Verteilung der Abgaben auf Energieträger bei weitem nicht ausreichend.

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