Queens Public Library at Hunters Point in New York
(22.10.2020) Das Team um Steven Holl kann auch kleinere Formate bauen: Am Ufer des East River in New York realisierte das Büro einen vergleichsweise kompakten Quader, der 50.000 Büchern Platz bietet und mit seiner silbrigen Fassade die Blicke auf sich zieht.
Verglichen mit den benachbarten Wohntürmen von Long Island mutet die neue öffentliche Bücherei am Hunters Point geradezu winzig an (siehe auch Google-Maps). Dennoch: das lediglich sieben Geschosse hohe und ausgesprochen schmale Gebäude ist eine Landmarke geworden. Denn Einschnitte und organisch geformte, frei angeordnete Glasbereiche lösen die strenge Grundform des Quaders auf. Damit differenziert sich die öffentliche Bibliothek klar von den Rasterfassaden in ihrem Umfeld und signalisiert ihren besonderen Status. Verstärkt wird diese Wahrnehmung noch durch das silbrige Schimmern auf den Fassaden.
Rund 30 Jahre hat es gedauert, bis aus der ersten Idee Realität wurde: Eine neue Bücherei für Long Island, die nicht nur als Wissensquelle, sondern auch als Treffpunkt dient. 2010 begannen die konkreten Planungen des New Yorker Büros Steven Holl Architects, 2015 startete die Bauphase, im September 2019 konnte der Neuzugang offiziell eröffnet werden. Direkt am East River liegend, wählte man den schlanken Grundriss auch, um die wichtige urbane Freifläche des umgebenden Parks soweit wie möglich zu erhalten.
Auch konstruktiv unterscheidet sich die Bibliothek von ihren Nachbarn: Sie ist kein Skelettbau mit Vorhangfassade. Stattdessen übernimmt die Fassade auch die tragende Funktion. Das mag ungewöhnlich klingen, doch auf diese Weise bleibt das gesamte Innere frei von Stützen, eine Voraussetzung für das fluide Raumprogramm, auf dem das Konzept basiert. Unterschiedliche Etagenhöhen, Halbetagen, brückenartige Treppen, ein gestufter Lesesaal, ein Auditorium für 140 Menschen, digitale Zonen und ein Lese-Dachgarten ergeben ein hoch spannendes und inspirierendes Interieur. Verkleidungen aus Bambus verleihen den Räumen einen warmen Grundton, hinzu kommen sachliche und helle Graunuancen.
Dank der großen, wie in Schalen geschnittenen Fassadenöffnungen kommt viel natürliches Licht in das Innere – zugleich bieten sich atemberaubende Blicke auf die Skyline von Manhattan auf der anderen Seite des Flusses.
Die Betonhülle des Gebäudes irritiert zunächst europäische Architekturgewohnheiten: sie folgt nicht dem Idealbild einer möglichst makellosen Sichtbeton-Optik, sondern ist bewusst „unsauber“ gehalten. So zeigt die Oberfläche der Fassade eine Topografie, die Formate und Strukturen der Schalungstafeln in ihrer Rohheit wiedergibt:
Dem steht die ganzflächige Beschichtung der Fassade mit Concretal-W von Keimfarben gegenüber. Die einkomponentige, deckende Betonbeschichtung schützt langfristig vor Chloriden, Wasser und Abwitterung und basiert auf dem etablierten Sol-Silikatsystem.
Der feine Silbereffekt sorgt für einen optischen Kontrast zum rohen Untergrund, erhält aber dank seiner matten Oberfläche den materialen Charakter des Betons. Komplett mit KEIM Concretal-W bearbeitet, verändert sich das Gebäude mit dem Licht des Tages, der Jahreszeit; Reflektionen überlagern sich mit den Schatten der Fugen und verkippten Teilflächen zu einem lebendigen, wechselnden Gesamtbild. Wie geschaffen also für ein Gebäude, das offen für alle sein soll.
Weitere Informationen zur deckenden Betonbeschichtung können per E-Mail an Keimfarben angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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siehe zudem:
- Sichtbeton, Farben und Betonbau im Fassaden-Magazin auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu Gebäudehülle und Sichtbeton bei Baubuch / Amazon.de