CO₂-Preis ab 2021: Wer mit Öl heizt, wird besonders viel zahlen
(22.3.2020) Durch den CO₂-Preis wird das Heizen nicht für alle im gleichen Umfang teurer: Für eine durchschnittliche Wohnung ist ab dem nächsten Jahr weit gespreizt mit Mehrkosten von 25 bis 125 Euro zu rechnen. Das zeigen aktuelle Berechnungen der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online im Rahmen des vom Bundesumweltministerium beauftragten Heizspiegels für Deutschland.
Verbraucher mit einer 70-m²-Wohnung in einem schlecht gedämmten Mehrfamilienhaus mit Ölheizung werden im Schnitt etwa 125 Euro mehr pro Jahr zahlen müssen. Für Bewohner eines gut gedämmten Hauses mit Fernwärme werden die Mehrkosten dagegen wohl nur rund 25 Euro betragen.
Keine Mehrkosten bei Holzpellets und Wärmepumpen
Da der CO₂-Preis eine Abgabe beim Handel mit fossilen Energieträgern ist, wirkt er sich unterschiedlich aus - abhängig von der Art der Heizungsanlage und der Höhe des Heizenergieverbrauchs. Wer zum Heizen ausschließlich erneuerbare Energien wie Biomasse oder alternative Heizsysteme wie Wärmepumpen nutzt, muss demzufolge keine höheren Heizkosten befürchten. Für Bewohner von ölbeheizten Häusern wird das Heizen hingegen deutlich teurer.
Zu Beginn beträgt der CO₂-Preis 25 Euro pro Tonne CO₂. In der 70 m² großen Beispielwohnung im Mehrfamilienhaus mit Erdgas-Zentralheizung steigen die jährlichen Heizkosten damit im Schnitt um 65 Euro. In Häusern mit Heizöl-Heizungen werden Bewohner der Beispielwohnung 85 Euro mehr zahlen, bei Fernwärme 40 Euro.
Im Jahr 2025 soll der CO₂-Preis bei 55 Euro liegen. Die Heizkosten werden sich als weiter erhöhen. In der Beispielwohnung mit Erdgas-Heizung werden es 140 Euro mehr sein, bei Heizöl 185 Euro, bei Fernwärme 95 Euro. Im Vergleich zu den Heizkosten 2018 ist das eine Steigerung bei ...
- Erdgas um rund 20%,
- Heizöl um 22% und bei
- Fernwärme um durchschnittlich 11%.
Kostenunterschiede zwischen gut und schlecht gedämmten Häusern steigen weiter
Bewohner von gut gebauten / sanierten Häusern betrifft der CO₂-Preis deutlich weniger. Denn bei ihnen sind der Heizenergieverbrauch und damit die CO₂-Emissionen wesentlich geringer. In der Beispielwohnung mit Erdgas-Zentralheizung entstehen bei einem niedrigen Heizenergieverbrauch pro Jahr rund 2,3 t weniger CO₂ als bei einem erhöhten Verbrauch.
„Schon jetzt sind die Heizkosten in einem energetisch schlechteren Haus im Schnitt mehr als doppelt so hoch wie in einem energetisch guten Haus. Mit dem CO₂-Preis öffnet sich diese Schere noch weiter“, erinnert co2online-Geschäftsführerin Tanja Loitz. „Damit wird immer deutlicher, wie wichtig der Sanierungsstand eines Hauses für Heizkosten und Klimaschutz ist.“
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Heizspiegel und co2online gGmbH
- EnergieSparRatgeber
- Förderratgeber von CO₂online und Fördermitteldatenbank von fe.bis
- Nicht nur der Gaspreis steigt: Heizen wird teurer – insbesondere auch mit Heizöl (27.9.2021)
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- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- MAP-Update: Austauschprämie für Ölheizungen (bis zu 45%) und andere alte „Schätzchen“ (2.1.2020)
- BSW/YouGov-Umfrage: 66% wünschen sich Heizungstausch nur mit Erneuerbaren (26.5.2019)
siehe zudem:
- Heizung im Wärmetechnik-Magazin sowie Wärmepumpen und Pelletheizung im Wärmetechnik-Magazin auf Baulinks
- Literatur / Bücher über Heizung bei Baubuch / Amazon.de