Ende der Talfahrt auf dem Steildach in Sicht?
(9.1.2019) Am arg gebeutelten Markt für geneigte Dächer in Deutschland zeigte sich 2018 möglicherweise Licht am Ende des Tunnels: Zwar gaben die Herstellererlöse nochmals leicht nach, für 2019 ist jedoch zumindest mit einem stabilen Ergebnis zu rechnen - zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls eine aktuelle Marktstudie zu Dachmaterialien in Deutschland von Branchenradar.com.
Trotz florierender Baukonjunktur entwickelte sich der Markt für Dachbaustoffe rund um geneigte Dächer in den letzten Jahren rückläufig: Zwischen 2012 und 2017 verlor die Warengruppe erlösseitig nahezu fünfzehn Prozent an Volumen. Auch 2018 gab der Markt nochmals leicht nach. Mit minus 1,4% gegenüber dem Vorjahr bremste sich der Abschwung aber merklich ein. Insgesamt setzten im vergangenen Jahr die Hersteller von Dachmaterial für geneigte Dächer am deutschen Markt 876 Mio. Euro um. Der leichte Umsatzrückgang zog sich weitgehend gleichförmig durch alle Produktgruppen.
- Der Umsatz mit Dachziegeln und Faserzement sank um jeweils rund 1,5% gegenüber dem Vorjahr.
- Bei Betondachstein und Metalldeckungen lag das Minus bei etwa einem Prozent gegenüber Vorjahr.
Abgesehen vom konstant hohen Preisdruck sorgte einmal mehr das schwache Sanierungsgeschäft für die misslichen Absatzahlen. Dazu hat auch der anhaltende Fachkräftemangel beigetragen - wodurch es dem verarbeitenden Handwerk nicht gelang, ausreichende Personalkapazitäten zur Verfügung zu stellen. Und da die vorhandenen Ressourcen stark im Neubau gebunden waren, konnten vielerorts Sanierungsvorhaben nicht umgesetzt werden.
Aktuelle Architektur nicht Steildach-freundlich
Das Neubaugeschäft wuchs indessen konstant um etwa ein Prozent gegenüber Vorjahr, wobei das Marktpotential allerdings noch deutlich höher gewesen wäre. Der besseren Ausschöpfung standen jedoch die vermehrte Errichtung von Flachdächern sowie gravierende Änderungen in den Dachformen infolge des Trends zu kubischen Baukörpern entgegen. Statt Sattel- oder Walmdächern wurden öfter einfache Pultdächer errichtet, wodurch die zu bedeckende Dachfläche substanziell schrumpfte. Der Trend wird seit etwa zwanzig Jahren beobachtet und ein Ende ist nicht in Sicht.
Nichtsdestotrotz ist für die Anbieter Licht am Ende des Tunnels erkennbar. Denn mit dem Ergebnis von 2018 sollte die Talsohle erreicht worden sein. Nach Berechnungen von Branchenradar.com Marktanalyse ist im aktuellen Jahr zumindest mit einem stabilen Umsatz zu rechnen.
Marktentwicklung Dachmaterial total in Deutschland | ||||||||||
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siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Steildach in der Krise (16.11.2020)
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siehe zudem:
- Dach-Magazin auf Baulinks
- Literatur / Bücher über Dächer bei Amazon