Facharbeitermangel bremst österreichischen Markt für Klimaanlagen aus
(11.12.2018) Der Markt für Split-Klimageräte ist 2018 in Österreich um 4% gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Es hätte allerdings deutlich mehr sein können - zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls eine aktuelle Marktstudie von Branchenradar.com.
Bei nahezu stabilen Preisen werden sich Ende 2018 die Herstellererlöse voraussichtlich gegenüber dem Vorjahr um 4,3% auf 32,5 Mio. Euro erhöht haben. In Anbetracht des diesjährigen Rekordsommers ist das Marktwachstum auf den ersten Blick nicht verwunderlich. Doch langjährige Erfahrungen zeigen, dass die wettergetriebene Marktperformance weniger mit der Situation des aktuellen Jahres als mit den Sommertemperaturen des Vorjahres korreliert. So führte etwa der heiße Sommer 2015 erst im Folgejahr zu einem Absatzrekord (+12,7%), genauso wie die vergleichsweise niedrigen Temperaturen im Juli und August 2016 erst im vergangenen Jahr die Nachfrage empfindlich drückten (-7,6%).
Der Grund für die zeitverschobene Nachfrage ergibt sich insbesondere aus den im Sommer ausgelasteten Montagekapazitäten, die eine spontane Anschaffung behindern. Folglich wird der Kauf eben ins kommende Jahr verschoben. Insofern kommt auch der Marktaufschwung im laufenden Jahr nicht wirklich überraschend, glänzte doch der Sommer 2017 mit einer ausreichenden Anzahl an Hitzetagen. Doch genau deshalb wurde eigentlich für 2018 mit einem noch stärkeren Anstieg gerechnet. Dass der Absatz in diesem Jahr nicht deutlich stärker steigt, liegt wohl weniger an Bedarf und Nachfrage als an den viel zu geringen Montagekapazitäten.
Wie Branchenradar.com berichtet, geben in der aktuell laufenden Häuslebauer- und Sanierer-Befragung zahlreiche Rezipienten an, dass sie heuer eine Klimaanlage erwerben wollten, ihnen aber kein zeitnaher Montagetermin zugesagt werden konnte. Denn obgleich die Anbieter von Klimaanlagen - nicht zuletzt im Hinblick auf den zuvor skizzierten Mechanismus - Montagepersonal einstellen wollten, konnten die notwendigen Personalkapazitäten nicht aufgebaut werden, weil der Arbeitsmarkt viel zu wenige Klimatechniker bereitstellt. „Nach unseren Berechnungen hätte der Branchenumsatz um etwa acht Prozent, also doppelt so rasch wachsen müssen“, stellt Dominique Otto von Branchenradar.com fest.
Klimaanlagen besser in der kalten Jahreszeit kaufen
Legt man die oben skizzierte Nachfragesystematik zugrunde, dürfte es im kommenden Jahr zu einem weiteren signifikanten Nachfrageanstieg kommen. Denn der 2018er Sommer brachte bekanntlich einen Rekord an Hitzetagen. Wenn alles klappt, ist für die Markforscher von Branchenradar.com ein zehnprozentiges Wachstum in Österreich realistisch. In welchem Ausmaß das Potential dann aber tatsächlich abgeschöpft werden kann, hängt nicht zuletzt vom Geschick der Branche ab, Montagepersonal zu rekrutieren.
Wer also unbedingt eine Klimaanlage benötigt, sollte frühzeitig eine Kaufentscheidung fällen, und nicht warten bis die Sonne durch die Fenster heizt. Am besten man kauft bereits in der kalten Jahreszeit.
Marktentwicklung Split-Klimageräte total in Österreich | ||||||||||
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siehe zudem:
- Klimatisierung von Gebäuden im Raumlufttechnik-Magazin bei Baulinks
- Literatur / Bücher über Klimatechnik bei Baubuch / Amazon.de