Mieten im Westen im 10-Jahresvergleich: Steigerungen von bis zu 65% abseits der Großstädte
(29.10.2018) In den Ballungsgebieten um München, Berlin oder Hamburg explodieren die Mieten. Doch auch abseits der Großstädte klettern die Preise immer weiter in die Höhe - in den westlichen Bundesländern um bis zu 65% innerhalb von 10 Jahren - zu diesem Ergebnis kommt der 10-Jahresvergleich von immowelt.de, für den die Angebotspreise von Mietwohnungen und -häusern in den Stadt- und Landkreisen von Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland untersucht wurden. Die Mieten sind dabei vor allem in hessischen und rheinland-pfälzischen Städten und Kreisen gestiegen, die bislang ein niedriges Preisniveau hatten. Bestes Beispiel ist der Westerwaldkreis, der mit einem Plus von 65% den größten Anstieg aufweist. Kostete der Quadratmeter vor 10 Jahren noch im Median 4,60 Euro, sind es inzwischen 7,60 Euro. Eine ähnliche Entwicklung hat Kassel hinter sich: Nach einer Steigerung von 59% zahlen Mieter aktuell 7,80 Euro/m². Auch im Landkreis Cochem-Zell sind die Mieten (+57%) deutlich gestiegen.
Aufgrund des geringen Ausgangsniveaus 2008 sind die Mieten im Westen trotz der starken Erhöhungen größtenteils moderat. So liegen in 84 von 115 untersuchten Stadt- und Landkreisen die Kaltmieten aktuell unter 8 Euro/m².
Teure Metropolen und Studentenstädte
Selbstredend gibt es auch in den untersuchten Bundesländern hochpreisige Städte. Allen voran Frankfurt: In der Mainmetropole müssen sich Mieter aktuell auf Kosten von 13,80 Euro/m² einstellen. Die Strahlkraft der Stadt wirkt sich auch auf die umliegenden Landkreise aus. Sowohl der Hochtaunuskreis (11,00 Euro) als auch der Main-Taunus-Kreis (10,70 Euro) zählen zu den hochpreisigen Gegenden. Die teuersten Städte nach Frankfurt sind das rheinland-pfälzische Mainz (11,50 Euro) und das hessische Darmstadt (11,00 Euro). In beiden Städten wohnen viele Studenten, die Nachfrage nach Mietwohnungen ist folglich groß und die Preise hoch.
Die beiden Nachbarstädte Köln (10,70 Euro) und
Düsseldorf (10,20 Euro) liegen nicht nur preislich auf einem
Niveau, auch die Entwicklung ist ähnlich. Während in Köln die Mieten in den
vergangenen 10 Jahren um 30% gestiegen sind, waren es in der
nordrhein-
Mieten in Kusel und Höxter am günstigsten
In den westlichen Bundesländern gibt es zahlreiche Regionen, in denen sich die Preise seit Jahren kaum verändern. In 12 der 115 untersuchten Stadt- und Landkreise ist die Steigerung gleich oder weniger stark als die Inflation von 15% seit dem Jahr 2008. Im Landkreis Kusel sind die Mieten in den vergangenen 10 Jahren sogar um 8% gesunken. Mit 4,60 Euro/m² ist der Landkreis im Südwesten von Rheinland-Pfalz die günstigste untersuchte Region. Lediglich die Landkreise Höxter und Birkenfeld liegen ebenfalls unter der 5-Euro-Marke.
Berechnungsgrundlage: Datenbasis für die Berechnung der Mietpreise in 115 ausgewählten Stadt- und Landkreisen in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland waren alle auf immowelt.de inserierten Angebote. Dabei wurden ausschließlich die Angebote berücksichtigt, die vermehrt nachgefragt wurden. Die Preise geben den Median der jeweils im 1. Halbjahr 2008 und 2018 angebotenen Mietwohnungen und -häuser wieder. Die Mietpreise spiegeln den Median der Nettokaltmieten bei Neuvermietung wider. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Mietrechtsanpassungsgesetz (MietAnpG) am 1. Januar 2019 in Kraft getreten (1.1.2019)
- Wiener Modell als Vorbild für bezahlbaren Wohnraum (9.12.2018)
- Studie: Deutschland, ein Immobilien-Paradies für Geldwäscher (9.12.2018)
- München verliert heftig laut der Studie „Emerging Trends in Real Estate: Creating an impact. Europe 2019“ (19.11.2018)
- vdp-Index: Immobilienpreise im III. Quartal „nur“ um 7,3% im Vorjahresvergleich gestiegen (12.11.2018)
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ausgewählte weitere Meldungen:
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- Property Index 2018: „Wohnen in Deutschland noch immer erschwinglich“ (7.10.2018)
- Die meistgesuchte Wohnung Deutschlands: 66 m² für 446 Euro Kaltmiete (23.9.2018)
- Umfrage: Mehrheit glaubt nicht, dass die Bundesregierung Mietsteigerungen verhindern kann (21.9.2018)
- 5%-Studie 2018: Kaum noch Inflationsschutz bei Wohnimmobilien (9.9.2018)
- Wohnungsbestand Ende 2016: 41,7 Mio. Wohnungen mit 3,8 Mrd. m² Wohnfläche (30.7.2017)
siehe zudem:
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