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100 Jahre Kaldewei


Gründer Franz Kaldewei (Bild vergrößern)
    

(14.10.2018) 2018 blickt die Franz Kaldewei GmbH & Co. KG auf 100 Jahre Firmengeschichte zurück. In dieser Zeit ist aus einer kleinen Blechwarenfabrik ein weltweit agierender Hersteller von emaillierten Badewannen, Duschflächen und Waschbecken geworden. Heute ist das Familienunternehmen in Millionen Badezimmern auf der ganzen Welt vertreten und will auch in der nunmehr vierten Generation weiter auf Wachstumskurs bleiben.

Franz Kaldewei

Franz Kaldewei fertigte 1918 mit zwei Mitarbeitern zunächst Rohware für die Ahlener Email-Industrie. Der Bedarf an emaillierten Haushalts- und Küchenartikeln war in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg riesig. Schon bald erweiterte der Firmengründer das Produktprogramm um Milchkannen und Molkereigeräte. Sein Sohn Heinrich, seit 1928 im Unternehmen, leitete die Blechwarenfertigung.

Erste Unternehmenserfolge ermöglichten Investitionen in ein eigenes Emaillierwerk mit werkseigener Emailschmelze. Damit war man in der Lage, die gesamte Wertschöpfungskette im Unternehmen selbst umzusetzen. Die Unabhängigkeit von Lieferanten und fremdem Kapital ist bis heute fest in der Unternehmenskultur verankert.

Heinrich Kaldewei

1934 schlug dann die Geburtsstunde der ersten emaillierten Kaldewei-Badewanne: Unter dem Markenzeichen „Anker“ bot das Unternehmen Wannen aus Stahl-Email an, die zunächst noch aus mehreren Teilen zusammengeschweißt wurden.

Dieser Meilenstein der Firmenhistorie stellte die Weichen für alle künftigen Entwicklungen. Von einer rationellen Fertigung war Kaldewei allerdings zu dem Zeitpunkt noch weit entfernt. Ab 1937 konnten allerdings schon Badewannen auf einer Räderziehpresse in Serie gefertigt werden. Damit ließ sich die Fertigungskapazität binnen weniger Jahre von anfangs 20 auf 250 Badewannen pro Tag ausbauen.

Nach dem Tod seines Vaters Franz ging die alleinige Unternehmensführung 1952 an Heinrich Kaldewei über. Er erweiterte das Produktprogramm ab 1956 um Duschwannen, und gab zugleich die Produktion von Milchkannen und emaillierten Haushaltswaren - immerhin die Ursprünge des Unternehmens - auf.

Die Anschaffung und Inbetriebnahme zweier hydraulischer Badewannen-Pressen bedeuteten 1957 einen weiteren Technologiesprung in der Branche: Mit einer Technik, die bis dato nur in den USA zum Einsatz kam, konnten im Ahlener Werk nun nahtlose Badewannen aus einer Stahlplatine gefertigt werden:

alle Fotos © Kaldewei 

Eine deutlich höhere Produktivität und der weiterhin steigende Bedarf an Bade- und Duschwannen durch den Wohnungsbau in Deutschland sorgten in den Folgejahren für eine bemerkenswert erfolgreiche Unternehmensentwicklung.

Franz-Dieter Kaldewei

Im Jahr 1973 musste die Familie einen schmerzhaften Verlust verkraften: Heinrich Kaldewei starb unerwartet, und sein einziger Sohn Franz-Dieter übernahm mit 33 Jahren das Ruder. Die wirtschaftlichen Bedingungen stellten ihn vor große Herausforderungen: Die Ölkrise hemmte die Konjunktur, der Wohnungsbau schwächelte. Darüber hinaus gewann mit Acryl ein neues Material schnell an Bedeutung.

Franz-Dieter Kaldewei war jedoch von Stahl-Email weiterhin überzeugt und hielt daran fest: Er investierte in neue Fertigungsanlagen und startete zugleich die Zusammenarbeit mit renommierten Designbüros wie Phoenix Design oder Sottsass Associati. So erweiterte Franz-Dieter Kaldewei das Portfolio in wenigen Jahren um viele neue Modelle und Farben. Bis zu seinem Rückzug aus der Kaldewei Geschäftsführung hatte er das Unternehmen kontinuierlich vergrößert und modernisiert - zum Beispiel mit den größten Umkehröfen der Welt, der schnellsten Pressenstraße für Badewannen, einem neuen Logistikzentrum sowie einem Schulungs- und Kompetenzzentrum am Standort der einstigen Gründervilla.

alle Fotos © Kaldewei 

Franz Kaldewei

2008 übergab Franz-Dieter Kaldewei das Unternehmen an seinen Sohn Franz - zu diesem Zeitpunkt 28 Jahre alt. Er startete unmittelbar eine große Werbekampagne, um Kaldewei international stärker als Luxusmarke zu positionieren.

2015 fügte Kaldewei der Unternehmensgeschichte einen weiteren Meilenstein hinzu: Mit Waschtischen aus Stahl-Email wurde das Angebotsportfolio umfassend ergänzt. Bäder können damit von der Duschfläche, über die Badewanne, bis hin zum Waschtisch in einheitlicher Materialität und Designsprache ausgestattet werden - siehe Beitrag „Waschtische aus Stahl-Email: Kaldeweis neues Produktsegment“ vom 31.3.2015.

„Meisterstück“ Emerso by Arik Levy 

Zwei Jahre nach der Markteinführung wurde das Waschtisch-Programm um 80 weitere neue Modelle und Varianten ausgebaut. Aktuell hält Kaldewei ein über 600 Modelle umfassendes Sortiment an Duschflächen, Badewannen und Waschtischen bereit. Mit mehr als 150 Auszeichnungen gehört Kaldewei heute zu den meistprämierten Badherstellern der Welt.

Mit der vierten Generation in die Zukunft

Wachsende Designaffinität der Kunden, ein steigendes Umweltbewusstsein, die zunehmende Globalisierung sowie der Wunsch nach digitalen Lösungen erfordern neben neuen Strategien in der Marktbearbeitung auch immer eine Neujustierung der Unternehmensführung.

Vier Generationen Kaldewei 

Mit Franz Kaldewei steht die derzeit vierte Generation an der Spitze des Familienunternehmens: „Ich habe großen Respekt vor den Leistungen meiner Vorgänger. Aus der Vergangenheit lernen, um die Zukunft neu zu gestalten - das ist mein Credo bei der Fortführung des Familienunternehmens. Ich gebe neue zeitgemäße Impulse und konzentriere mich unter anderem auf die fortschreitende Internationalisierung und die Digitalisierung. Ein Schwerpunkt liegt auch weiterhin im Ausbau unseres dritten Standbeines, der Kaldewei Waschtische aus Stahl-Email“, blickt Franz Kaldewei optimistisch in die Zukunft.

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