ZDB bestätigt: Bau-Kapazitäten für mehr Wohnungen vorhanden, aber Sorge vor Über-Kapazitäten
(20.9.2018) Vor dem am Freitag im Bundeskanzleramt stattfindenden Wohnungsbaugipfel erklärte auch ZDB-Präsident Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein: „Wir haben in den letzten zehn Jahren unsere Kapazitäten deutlich aufgestockt und mehr als 120.000 neue sozialversicherungspflichtige Vollarbeitsplatze geschaffen. Darüber hinaus bilden wir auch wieder mehr junge Menschen aus. Nach einem Plus von 7,5% bei den neuen Lehrverträgen im vergangenen Jahr gehen wir von einem Plus von rund 8% in diesem Jahr aus.“ (Zur Erinnerung: Bereits gestern (19.9.) hat Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, betont, dass die Ausweitung der Wohnungsbautätigkeit nicht an Kapazitätsengpässen scheitern würde.)
Sorge vor Über-Kapazitäten
Der ZDB-Präsident weist zwar darauf hin, dass die Branche weitere Kapazitäten aufbauen könne, aber Sorge vor Über-Kapazitäten habe. Er fordert daher eine Verstetigung insbesondere der öffentlichen Investitionen. Denn noch immer würden hier die meisten Aufträge erst Mitte des Jahres vergeben. Eng damit verbunden sei für ihn auch die Bekämpfung von Schwarzarbeit und Illegalität, denn sie belaste das Image der Branche: „Die Politik muss sich klar zu Qualität und Qualifikation bekennen, das heißt dann aber auch, die Meisterpflicht in einzelnen Berufen wie z.B. dem Fliesenleger wieder einzuführen,“ so Loewenstein - siehe auch Beitrag „Baugewerbe begrüßt Bundesratsinitiative zur Wiedereinführung der Meisterpflicht“ vom 19.9.2018.
Neben einer Verstetigung der Investitionen fordert Dr.-Ing. Loewenstein vor allem (Planungs-)Sicherheit. „Daher muss es bei der VOB als rechtlicher Grundlage für die Vergabe, die Vertragsgestaltung und die technischen Normen bleiben. Wir brauchen keine Diskussion über bewährte rechtliche Grundlagen zur Unzeit.“
Schlussendlich erneuerte der ZDB-Präsident eine alte Forderung des Baugewerbes, nämlich Typenhäuser in die Musterbauordnung des Bundes sowie in die Landesbauordnungen aufzunehmen. „Denn modulares oder elementiertes Bauen von bereits durchgeplanten Typenhäusern kann helfen, mehr und schneller zu bauen, ohne Überkapazitäten aufzubauen. Das darf allerdings nicht dazu führen, weitere Plattensiedlungen mit neuen sozialen Problemen zu schaffen,“ stellte Loewenstein fest.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Bauverbände erwarten für 2019 850.000 Beschäftigte (17.12.2018)
- Abwanderung von Fachkräften aus der Bauwirtschaft: Was tun? (1.10.2018)
- FMI fordert mehr Unterstützung bei Dachausbauten und Aufstockungen (20.9.2018)
- VDI: „Baustandards sind kein Kostentreiber im Wohnungsbau!“ (20.9.2018)
- Vorschläge der BIngK für mehr bezahlbaren Wohnraum (20.9.2018)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- DGfM fordert: „Wohn-Gipfel muss bis 2030 planen“ (18.9.2018)
- IG BAU spricht vor dem „Wohn-Gipfel“ von „Bau-Lethargie“ (17.9.2018)
- Grundsteuer: ifo Institut empfiehlt Flächenmodell (17.9.2018)
- Grundsteuerreform: „Eigentümer- und Vermieterverbände präsentieren unrealistische Zahlen“ (Bauletter vom 17.9.2018)
siehe zudem:
- (Bau- und Wohnungs-)Politik auf Baulinks
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