Der Umsatz der deutschen Holzindustrie legte im 1. Halbjahr um 1,7% zu
(28.9.2017) Die deutsche Holzindustrie befindet sich nunmehr im vierten Jahr eines kontinuierlichen Wachstums: Im 1. Halbjahr 2017 verzeichnete die Branche ein leichtes Umsatzplus von 1,7% auf 17,7 Mrd. Euro. Im Vorjahreszeitraum war der Umsatzwert um 4,4% auf 17,4 Mrd. Euro angestiegen. Auch wenn die Holzindustrie damit aktuell langsamer wächst, ist man beim Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) mit dem Halbjahresergebnis insgesamt zufrieden. In Anbetracht der stabilen Branchenlage geht HDH-Präsident Johannes Schwörer für das Gesamtjahr 2017 von einem Umsatzwachstum für die deutsche Holzindustrie von ein bis zwei Prozent aus.
Die Holzindustrie besteht im Wesentlichen aus zwei großen Säulen:
- Der Umsatz des Holzgewerbes stieg im 1. Halbjahr 2017 um 3,2% auf 8,1 Mrd. Euro.
- Die Möbelindustrie wuchs unterdurchschnittlich um 0,5% auf rund 9 Mrd. Euro. Das Wachstum der Möbelindustrie ist derzeit vor allem auf das erfolgreiche Exportgeschäft zurückzuführen. Der Inlandsmarkt stagniert nach drei Wachstumsjahren.
Für fast alle Segmente der Holzindustrie ist die Bautätigkeit ein wesentlicher Taktgeber, weil die meisten Unternehmen unmittelbar oder mittelbar von der Baukonjunktur abhängig sind. Entweder weil sie Gebäude herstellen, Baumaterial liefern oder den fertiggestellten Wohnraum einrichten. Nach dem Boom des vergangenen Jahres pendelt sich nach Wahrnehmung des HDH „die Bautätigkeit aktuell wieder auf niedrigerem Niveau ein“, mit unterschiedlichen Konsequenzen für die Segmente der Holzwirtschaft - siehe auch Baulinks-Beitrag „Warum der Rückgang der Baugenehmigungen im ersten Halbjahr 2017 nicht überraschen sollte“ vom 17.8.2017.
Der Holzfertigbau verzeichnete im ersten Halbjahr 2017 ein Baugenehmigungsplus von 4,1%. Da der gesamte Ein- und Zweifamilienhausbau zugleich um 8,8% zurückging, konnte die Holzfertigbauweise in diesem Segment deutlich an Marktanteil hinzugewinnen. Die bundesweite Fertigbauquote stieg auf einen neuen Halbjahresrekordwert von 19,3%. (Noch einmal zur Erinnerung: Baugenehmigungs- und Baufertigstellungszahlen sind etwas ganz unterschiedliches. Insgesamt ist der baunahe Bereich des Holzgewerbes um 7,8% auf rund 2,7 Mrd. Euro gewachsen. Hieran hatten auch die Hersteller von Fenstern, Türen, Treppen und anderen holzbasierten Bauelementen Anteil.
Neben dem baunahen Bereich gehören auch die Industriezweige Holzwerkstoffe, Holzverpackungen und Sägewerke dem Holzgewerbe an. Diese sind weniger stark gewachsen als der baunahe Bereich
Das Exportgeschäft der gesamten Holzindustrie entwickelte sich von Januar bis Juni 2017 überdurchschnittlich positiv. Insgesamt stieg der Auslandsumsatz im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 um 2,2%. Die Industrieexportquote - dies ist der Umsatzanteil, den die in Deutschland produzierenden Unternehmen im Auslandsgeschäft erlösen - ist im 1. Halbjahr 2017 auf 29,4% (Vorjahr 28,9%) gestiegen. Vor allem die Möbelindustrie mit einer Industrieexportquote von 32,2% hat wesentlichen Anteil an diesem positiven Gesamtergebnis. Die Exportquote im Holzgewerbe bewegt sich mit 24,9% auf niedrigerem Niveau.
Die deutsche Holzindustrie beschäftigte im 1. Halbjahr 2017 insgesamt 150.862 Männer und Frauen in 931 Betrieben mit 50 und mehr Mitarbeitern. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging die Zahl der Betriebe zwar um ein Prozent zurück, jedoch konnte die Zahl der Beschäftigten zugleich um 1,2% gesteigert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Hauptverband der Deutschen Holzindustrie und Kunststoffe verarbeitenden Industrie und verwandter Industrie- und Wirtschaftszweige e.V.
- Baukonjunktur aktuell
ausgewählte weitere Meldungen:
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- Deutsche Holzindustrie wuchs 2014 um 2,9% (22.2.2015)
siehe zudem:
- Holzbaustoffe, Holzhäuser, Möbel, Festbrennstoffheizungen und Innentüren sowie Holzschutz im Holz Magazin bei Baulinks