Drei Finalisten (von insgesamt 8 Nominierten) beim 5. DGNB Preis „Nachhaltiges Bauen“
(3.8.2017; überarbeitet am 18.10.2017) Im inzwischen fünften Jahr des DGNB Preises „Nachhaltiges Bauen“ haben zunächst 8 nominierte Projekte erneut eine sehr große Bandbreite an Nutzungen abgedeckt. Zwischenzeitlich haben sich nun 3 Finalisten herauskristallisiert. Welches dieser 3 Projekte schließlich den Wettbewerb für sich entscheidet, wird im Rahmen der Preisverleihung am 8. Dezember 2017 in Düsseldorf bekannt gegeben.
Vom seriellen Geschosswohnen bis zum sanierten Hochhaus-Denkmal
„Die Vielfalt und Qualität der Einreichungen war in diesem Jahr ausgesprochen groß“, freute sich DGNB-Vizepräsident Martin Haas Anfang Juli, als unter seiner Leitung die Nominierungs-Jurysitzung in Stuttgart stattfand. „Es gibt viele gute Beispiele, die zeigen, dass sich Nachhaltigkeit, Innovation und gestalterischer Anspruch auf intelligente und vorbildliche Weise in Bauprojekten kombinieren lassen.“
Die drei Finalisten in alphabetischer Reihenfolge
50Hertz Netzquartier, Berlin
- Bauherr: 50Hertz Transmission GmbH
- Architekt: LOVE architecture and urbanism ZT GmbH mit kadawittfeldarchitektur
50Hertz Netzquartier, Berlin (Foto © HG Esch Photography) |
Dem Verwaltungsgebäude „50Hertz Netzquartier“ in Berlin gelingt es, die Herausforderungen des nachhaltigen Bauens mit einer architektonischen und städtebaulichen Identität zu verbinden. Neben dem bemerkenswerten Nachhaltigkeitskonzept überzeugt das Gebäude durch Innovation und gestalterische Qualität. Bei der Innenarchitektur wurde ein partizipativer Ansatz verfolgt, so dass verschiedene Arbeitswelten mit unterschiedlichen Funktionen und Qualitäten für die Mitarbeiter entstanden.
Bremer Punkt - serielles Pilotprojekt nachhaltiger Innenentwicklung, Bremen
- Bauherr: GEWOBA Aktiengesellschaft Wohnen und Bauen
- Architekt: LIN Architekten Urbanisten, Kahrs Architekten
Bremer Punkt (Foto © Nikolai Wolff) |
Das serielle Pilotprojekt „Bremer Punkt“ stellt eine intelligente Lösung für bezahlbaren Wohnraum sowie gesellschaftlich wie stadträumlich gelungene Strategien für die urbane Quartiersentwicklung dar. Durch die flexible Grundrissgestaltung können in einem Gebäudekomplex vier bis elf Wohnungen in zahlreichen Varianten miteinander kombiniert werden. Mit den individuellen Wohnungsgemengen sowie der Möglichkeit gemeinschaftlicher Wohnprojekte entsteht für die Nutzer so eine neue Form des Zusammenlebens.
Gemeinschaftlich nachhaltig bauen – wagnisART, München
- Bauherr: Wohnbaugenossenschaft wagnis eG
- Architekt: ARGE bogevischs buero mit SHAG Schindler Hable Architekten
wagnisART, München (Foto © Julia Knop) |
Das genossenschaftliche Wohnbauprojekt „wagnisART“ in München gilt in vieler Hinsicht als vorbildhaft in Deutschland. Durch die intensive Einbindung der zukünftigen Bewohner in den Planungsprozess mittels Workshops, Zieldefinition und entscheidungsfördernder Maßnahmen entstand eine bemerkenswerte, die Gemeinschaft fördernde Architektur. Die Themen des Dreisäulenmodells der nachhaltigen Bauweise sind in vielen Bereichen des 138 Wohnungen umfassenden Areals sehr gut integriert.
Die weiteren Nominierten waren...
-
Bauen für die Gemeinschaft, Bissendorf (Foto
© Christian Richters)
Bauherr: Gemeinde Bissendorf
Architekt: locher partners - elobau Werkzeugbau Probstzella (Foto
© Fotodesign Peters)
Bauherr: grimelo GmbH & Co. KG
Architekt: F64 Architekten BDA - Kärcher Areal, Winnenden (Foto
© Brigida González)
Bauherr: Alfred Kärcher GmbH & Co. KG
Architekt: Reichel Schlaier Architekten GmbH
siehe auch: Deutscher Ziegelpreis 2017 - Campusgebäude der Leuphana Universität Lüneburg (Foto
© Stiftung Universität Lüneburg)
Bauherr: Stiftung Universität Lüneburg
Architekt: Prof. Daniel Libeskind und rw+
Beitrag: Zentralgebäude der Uni Lüneburg und die Anforderungen an den Betonbau vom 4.12.2014 - Sanierung + Modernisierung HVB-Tower, München (Foto
rechts © HG Esch Photography)
Bauherr: HVZ GmbH & Co. Objekt KG
Architekt: HENN
Insgesamt Vorbilder nachhaltigen Bauens
Nicht nur die drei Finalisten, sondern auch die anderen Nominierten sind nach der DGNB Jury Vorbilder nachhaltigen Bauens.
Mit dem Projekt „Bauen für die Gemeinschaft“ werde ein wertvoller Beitrag zu einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung gewürdigt. Der Neubau „elobau Werkzeugbau“ zeige, dass die Themen Soziales, Klimaschutz und ökologisch-ökonomische Kreisläufe durch Engagement von privaten Bauherren vorbildlich vereinigt werden können.
Die Neugestaltung des „Kärcher Areals“ erhält eine Nominierung als gut umgesetztes baukulturelles Projekt, das Nachhaltigkeit mit großem Selbstverständnis integriert. Das Campusgebäude der Leuphana Universität überzeugt mit seiner Anpassungsfähigkeit an wechselnde Nutzungsansprüche und dem hohen Komfort für die Nutzer.
Auch die Sanierung und Modernisierung des HVB-Towers wurde von der Jury mit einer Nominierung bedacht, weil hier der Erhalt des äußeren Erscheinungsbildes des Denkmals mit den Ansprüchen an eine moderne, energieeffiziente Gebäudehülle einhergehe.
Bild aus dem Beitrag "Plusenergieschule
erhält DGNB Preis ,Nachhaltiges |
Mehrstufiger Juryprozess
Um eine fundierte und unabhängige Bewertung zu ermöglichen, werden die Sieger und Finalisten in einem zweistufigen Juryprozess ausgewählt, mit namhaften Experten aus den Bereichen Architektur und Bauen, aber auch Experten aus Kommunen, Forschung, Zivilgesellschaft und Politik. Im ersten Schritt wählte die DGNB Jury die acht Nominierten. In einer zweiten Auswahlrunde benannte die Jury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises unter dem Vorsitz von Prof. Günther Bachmann, dem Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung, Ende September die Top 3, und wird aus diesen dann den diesjährigen Gewinner benennen. Die Preisverleihung findet am 8. Dezember 2017 im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitstages statt.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- DGNB Preis „Nachhaltiges Bauen“
- Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V.
- DGNB - Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen
- Sechs Nominierte beim 6. DGNB-Preis „Nachhaltiges Bauen“ (20.8.2018)
- WagnisART mit DGNB Preis „Nachhaltiges Bauen“ ausgezeichnet (11.12.2017)
- 23. UN-Klimakonferenz: DGNB zieht positives Fazit, mahnt aber zum Handeln (19.11.2017)
- 1, 3, 5, 50 aus 150: Die „besten Einfamilienhäuser 2017“ (4.10.2017)
- „Level(s)“: EU-weites Instrument zur Berichterstattung über die Nachhaltigkeitsleistung von Gebäuden (28.9.2017)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- IBU erklärt filmisch in knapp 4 Minuten die Methodik der nachhaltigen Gebäudezertifizierung (9.7.2017)
- DGNB Zertifizierung förderfähig nach KfW (13.1.2017)
- DGNB startet Zertifizierungssystem für nachhaltige Innenräume (8.1.2017)
- Monitor Nachhaltige Kommune (5.12.2016)
-
Plusenergieschule erhält DGNB Preis „Nachhaltiges
Bauen“ (28.11.2016) - Deutschlands nachhaltigstes Gebäude 2015 ist ein generalsaniertes Wohnhochhaus (30.11.2015)
- Nachhaltigkeitspreis 2014 geht u.a. an Miele, einen Plusenergiehof und Horst Köhler (30.11.2014)
- Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2013 mit hoher Baubeteiligung (23.11.2013)
- Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis und DGNB loben Sonderpreis „Nachhaltiges Bauen“ aus (17.3.2013)
siehe zudem:
- Architektur Awards und nachhaltiges Bauen im Architektur-Magazin auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Nachhaltigkeit und Architektur bei Amazon.de