RAL Gütesicherung Recycling-Baustoffe zur stationären Aufbereitung weitgehend überarbeitet
(13.11.2016) Mit rund 70 Mio. Tonnen Abfallaufkommen im Jahr bilden mineralische Bau- und Abbruchabfälle einen der größten Abfallströme in Deutschland. Hiervon können mehr als 90% aufbereitet und für neue Bauvorhaben verwendet werden.
Das RAL Gütezeichen Recycling-Baustoffe trägt seit seiner Einrichtung 1984 dazu bei, dass Recycling-Baustoffe nicht nur über eine hohe Qualität und gute Umwelteigenschaften verfügen, sondern auch an Akzeptanz gewinnen konnten. Um aktuellen technischen Entwicklungen Rechnung zu tragen, wurden die Vergabekriterien für das RAL Gütezeichen Recycling-Baustoffe zur stationären Aufbereitung nun weitgehend neu gefasst. Betroffene Baustoffe kommen zum Einsatz ...
- beim Bau von Straßen, Wegen und sonstigen Verkehrsflächen,
- im Tiefbau und
- bei technischen Bauwerken im Erd- und Landschaftsbau.
Durch ihre Verwendung werden Ressourcen geschont und Deponieflächen eingespart. Dank der strengen Vergabekriterien gelten Recycling-Baustoffe mit dem RAL Gütezeichen in technischer und ökologischer Hinsicht als gleichwertig zu Primärbaustoffen. Um dies sicherzustellen, müssen sie strikte Kriterien erfüllen und Prüfungen durchlaufen. So wird im Rahmen von Eingangskontrollen von Anfang an sichergestellt, dass nur geeignete und umweltverträgliche Stoffe in den Aufbereitungsprozess gelangen. Schädliche Störstoffe müssen durch geeignete Aufbereitungsverfahren abgetrennt werden.
Produktionskontrollen für zuverlässige Qualität
Abhängig von ihrem vorgesehenem Verwendungszweck und der damit verbundenen Güteklasse erfüllen gütegesicherte Recycling-Baustoffe strikte Vorgaben hinsichtlich ihrer Eigenschaften wie z.B. ...
- Wasserdurchlässigkeit,
- Anteil an enthaltenen wasserlöslichen Chloriden,
- Widerstand gegen Frostbeanspruchung und
- Widerstand gegen Zertrümmerung.
Betriebe, die für ihre stationäre Aufbereitung das RAL Gütezeichen tragen, müssen nachweisen, dass die maschinelle Ausstattung ihrer Aufbereitungsanlage dem jeweiligen Stand der Technik entspricht und auf den jeweiligen Verwendungszweck abgestimmte Verfahren eingesetzt werden. Um stets eine hohe technische Qualität und Umweltverträglichkeit der Recycling-Baustoffe sicherzustellen, werden kontinuierlich werkseigene Produktionskontrollen beispielsweise in Form chemischer Analysen durchgeführt. Zudem findet eine regelmäßige Fremdüberwachung durch qualifizierte Prüfinstitute statt.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Bundesgütegemeinschaft Recycling-Baustoffe e.V. (BGRB)
- RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V.
ausgewählte weitere Meldungen:
- IVH informiert über die Entsorgung von EPS mit HBCD (27.10.2016)
- Deutscher Umweltpreis 2016 für Beton-Recycling (und Fairphone) (16.10.2016)
- BauCycle - ein neuer Lösungsansatz fürs Baustoffrecycling (26.9.2016)
- Welterschöpfungstag 2016 am 8. August: ab jetzt leben wir von den Reserven der Erde (8.8.2016)
- 475 kg Siedlungsabfälle pro EU-Einwohner, Deutschland „schafft“ 618 kg (22.3.2016)
- Bauwirtschaft warnt vor Entsorgungsnotstand (5.7.2015)
siehe zudem:
- Baustoff-Recycling und Betonbau sowie Zuschlagstoffe auf Baulinks
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