Smart Home und AAL: Studie unterstreicht Investitionsbereitschaft der Wohnungswirtschaft
(14.6.2016) 40% der Wohnungs- und Immobilienunternehmen wollen bis 2017 Smart Home- oder AAL-Technologien in ihren Liegenschaften einsetzen - das geht aus einer Studie hervor, die die SmartHome Initiative Deutschland in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen mm1 und dem GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen durchführen ließ.
An der Studie nahmen bundesweit rund 500 Akteure der deutschen Wohnungswirtschaft teil. Über 80% der Umfrageteilnehmer verwalten einen Bestand von mehr als 500 Wohneinheiten, etwa zwei Drittel aller Befragten mehr als 1.000 Wohneinheiten.
Zur Erinnerung: Die smarte Vernetzung der Haustechnik gilt als eines der größten Technologie-Wachstumsfelder der kommenden Jahre. Smart Home kann künftig die Lebensqualität verbessern und den effektiven Umgang mit Ressourcen erleichtern. Senioren und pflegebedürftigen Menschen sollen AAL-Technologien zudem mehr Unterstützung für ein selbstbestimmtes Leben in gewohnter Umgebung bieten. Stand heute liegt die Verbreitung von Smart Home-Technologien jedoch noch hinter den Erwartungen zurück.
Der Wohnungswirtschaft könnte eine zentrale Rolle bei der Entwicklung des Smart Home-Marktes zukommen. Keine andere Branche verfügt über so direkten Zugang sowie Einfluss auf die technische Ausstattung von Immobilien. Professionell gewerbliche Vermieter verwalten mit rund 8,3 Mio. Wohnungen heute gut 20% des Wohnungsmarktes mit seinen etwa 40 Mio. Bestandswohnungen.
Die wesentlichen Studienergebnisse im Überblick:
- 40% der Befragten wollen bis 2017 Smart Home- oder AAL-Technologien in ihren Liegenschaften einsetzen.
- Als wichtigstes Einsatzfeld für Smart Home- und AAL-Lösungen bewerten Umfrageteilnehmer - neben gesetzlich vorgeschriebenen Rauchmeldern - das Energiemanagement. Hierzu zählen Energieverbrauchsmessung, -visualisierung und -abrechnung sowie Heizungssteuerung. Bedeutend sei ferner die Überwachung und Steuerung des Raumklimas zur Schimmelvermeidung.
- Wohnungs- und Immobiliengesellschaften sehen entsprechende Investition als Instrument der Mieter- und Kundenbindung. 85% nennen dies als Hauptmotiv möglicher Investitionen.
- Knapp 60% der Umfrageteilnehmer fühlen sich über die Angebote am Markt nicht ausreichend informiert.
- 80% planen nicht, Smart Home- und AAL-Kompetenz im eigenen Unternehmen aufzubauen, sondern wollen auf die Zusammenarbeit mit externen Partnern setzen.
- Fast 60% sehen in Architekten und Planern sowie spezialisierten Beratungsunternehmen die präferierten Partner ihrer Wahl und verorten hier die entsprechende Fachkompetenz.
- Die Investitionsbereitschaft der Branche liegt im geringinvestiven Bereich. Drei Viertel der Befragten sind bereit, bis zu 20 Euro/m² für eine Smart Home- oder AAL-Lösung zu investieren.
- Lediglich 20% sehen in Smart Home- und AAL-Lösungen ein Instrument für Kostensenkungen, nur 8% ein Instrument für Umsatzsteigerungen.
- Die befragten Immobilien- und Wohnungsgesellschaften erwarten, dass in den kommenden Jahren bis zu 20% der Mieter smarte und bis zu 30% altersgerechte Wohnungen nachfragen werden.
„Energiewende und demografischer Wandel sind die bei weitem wichtigsten Impulsgeber für die Investitionsbereitschaft der Wohnungswirtschaft in Smart Home- und AAL-Lösungen“, so Torsten Witusch, Managing Consultant bei mm1. „Die Studie zeigt, dass die Branche vor allem im Bereich Energiemanagement bereits Potenzial sieht und hier auch kurzfristig zu Investitionen bereit ist.“
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IT-
Alexander Schaper, Geschäftsführer des SmartHome Initiative Deutschland: „Das Potential vernetzter, intelligenter Technologien ist erkannt. Der Investitionswille ist vorhanden, die Wohnungswirtschaft benötigt nun volumenmarkttaugliche, investitionssichere Lösungen. Darüber hinaus gilt es, den in weiten Teilen noch bestehenden Informationsbedarf hinsichtlich des heute bereits verfügbaren Marktangebots und der damit verbundenen Möglichkeiten zu decken.“
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- SmartHome Initiative Deutschland
- GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen
- mm1 Consulting & Management Partnerschaftsgesellschaft
- Länderinitiative zur Förderung altersgerechter Assistenzsysteme (19.5.2020)
- Trendstudie sieht Sicherheits- und Haustechnikbranche vor grundlegendem Wandel (30.9.2016)
- „FreiRäume“, Ratgeber für barrierefreies Bauen und Wohnen, für 2016-2018 erschienen (11.9.2016)
- Erwachsen! Smart Home-Fachtagung am 12./13. September (14.8.2016)
- Praxisleitfaden zur altengerechten Quartiersentwicklung vom Kuratorium Deutsche Altershilfe (20.6.2016)
- weitere Details...
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- MATI: Mensch - Architektur - Technik - Interaktion für demografische Nachhaltigkeit (8.11.2015)
- Handbuch Barrierefreies Bauen - Leitfaden zur DIN 18040 in zweiter Auflage (21.6.2015)
- Bundesregierung: 2,7 Millionen altersgerechte Wohneinheiten würden benötigt (9.3.2015)
- Metastudie zur demografischen Entwicklung und zum Wohnen im Alter (23.11.2014)
- Altersgerechter Wohnraum: 50 Mrd. Euro Investitionsbedarf bis 2030 - laut Prognos (3.8.2014)
- Positionspapier zum Ambient Assisted Living (10.4.2010)
siehe zudem:
- Gebäudeleittechnik und barrierefrei Bauen im Haustechnik-Magazin bei Baulinks
- Literatur / Bücher über Haustechnik bei Baubuch / Amazon.de