Uponor und Belkin gründen Joint-Venture-Unternehmen Phyn
(7.6.2016) Die Uponor Gruppe hat zusammen mit Belkin International das Joint-Venture Phyn LLC mit Sitz ist Los Angeles gegründet; später soll auch ein Standort in Europa aufgebaut werden. Ziel des neuen Unternehmens ist es, smarte Technologien zur automatischen Überwachung der Trinkwasserversorgung in Gebäuden zu entwickeln, womit Leckagen präventiv vorgebeugt und letztlich der Wasserverbrauch reduziert werden kann.
Mit der Gründung von Phyn investiert die Uponor Gruppe nach der Übernahme
von NWater (inzwischen UWater), einem Technologieunternehmen zur
Online-Messung der Wasserqualität, sowie von Delta und der KaMo-Gruppe,
Spezialisten für die zentrale und dezentrale Frischwarmwassertechnik, weiter
in Trinkwasserversorgung und
„Mit dem Joint-Venture weiten wir unsere Kompetenz in der Trinkwasserversorgung und -hygiene weiter aus. Beide Themen werden in Zukunft eine noch größere Bedeutung in unserer Gesellschaft haben. Die zukunftsweisende Technologie ermöglicht einen Quantensprung in der Smart-House-Technologie. Erstmals wird das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) mit einer intelligenten Überwachung und Steuerung der Trinkwasserversorgung verknüpft. Damit unterstreicht Uponor nachhaltig seinen neuen Schwerpunkt als Lösungsanbieter im Bereich Trinkwasser“, betont Jan Peter Tewes, Executive Vice President Building Solutions Europe bei Uponor.
Belkin International hält 62,5% der Anteile, die Uponor Gruppe 37,5%; zu
einem späteren Zeitpunkt sei eine Erhöhung der Beteiligung auf 50%
vorgesehen, heißt es von Seiten Uponors. Zur Erinnerung: Belkin
ist Anbieter von Consumer-Elektronik sowie Netzwerk- und
Smart-House-Technik. Das Technologieunternehmen bringt in das Joint-Venture
das Know-how bei der Mess- und Datentechnologie sowie seine IoT-
Für Uponor ein Meilenstein
„Das Gemeinschaftsunternehmen passt bestens in die Strategie von Uponor, im entstehenden Internet der Dinge zu wachsen. Zudem ist es ein Meilenstein zur weiteren Digitalisierung unserer Produkte und Dienstleistungen“, erklärt Jyri Luomakoski, President und CEO der Uponor Gruppe. Und weiter: „Die Investition und die Partnerschaft mit einem führenden Unternehmen im Bereich des Internets der Dinge beschleunigt entscheidend unser Bestreben, die Trinkwasserversorgung mit intelligenter Smart-Technologie auszustatten.“ Ryan Kim, CEO von Phyn betont, dass die Zusammenarbeit mit Uponor die breite Einführung dieser Technologie auf dem Markt beschleunigen werde. Belkin habe bereits Jahre erfolgreich geforscht, entwickelt und mache erste Feldtests.
Auch Uponor investiert stark in die Forschung und Entwicklung bei der Trinkwasserversorgung und -hygiene. Jüngst wurde erst das Hygiene-Spülsystem Smatrix Aqua PLUS vorgestellt. Dieses erweitert das Produktportfolio nicht nur um kompakte Spülstationen, sondern gestattet ergänzend auch die lückenlose Überwachung der gesamten Trinkwasserinstallation von Gebäuden. Die Basis hierfür bilden flexibel einsetzbare Temperatur-Funksensoren, die Abweichungen von den hygienisch sicheren Sollwerten sofort über ein Online-Portal melden - zur Erinnerung siehe folgende Grafik aus dem Beitrag „Hygiene-Spülsystem mit Stand-Alone-Spülstationen oder gebäudeweiter Vernetzung“ vom 10.5.2016:
Zukünftig soll es sogar möglich sein, die Qualität des Trinkwassers direkt online zu messen. Uponor hat hierzu Anfang des Jahres das finnische Unternehmen UWater Oy, vormals NWater Oy, übernommen. Dort werden Sensoren entwickelt, die im Wasser befindliche Partikel und Mikroben in Echtzeit erkennen und so die Einführung eines Frühwarnsystems ermöglichen - siehe Beitrag dazu vom 17.1.2016.
„einzigartiger Mehrwert der smarten Trinkwasserversorgung“
In absehbarer Zukunft sollen die verschiedenen Technologien mit den Sensor-und Smart-House-Konzepten, die bei Phyn weiterentwickelt werden, zu einem „bislang einzigartigen Mehrwert der smarten Trinkwasserversorgung“ verknüpft werden, die nicht nur den Verbrauchern nutzt. Mit der frühzeitigen Warnung vor Leckagen oder Rohrbrüchen sollen Versicherungsschäden reduziert werden und damit für die Eigentümer die Versicherungsbeiträge sinken. Mit der neuen Technologie könnten Versorgungsunternehmen eigene kostenintensive Investitionen minimieren, um die Verschwendung und den Verlust von Wasser beim Transport zu vermeiden und dadurch Ressourcen und Geld sparen. Fachplaner könnten bei der Dimensionierung von Trinkwasseranlagen auf digitale Daten von bereits installierten Anlagen zurückgreifen und SHK-Fachunternehmen ihren Kunden zusätzliche Monitoring-Dienstleistungen anbieten.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
ausgewählte weitere Meldungen:
- Hygiene-Spülsystem von Uponor mit Stand-Alone-Spülstationen oder gebäudeweiter Vernetzung (10.5.2016)
- Dezentrales Trinkwasser-Hygienekonzept für den Geschosswohnungsbau à la Uponor (3.5.2016)
- NWater / UWater: Uponor investiert weiter in den Bereich Trinkwasser (17.1.2016)
- AXA und RWE entwickeln Leckageschutz-Konzept auf Basis von SYR-Technologie (10.9.2015)
- „Water goes Wireless“: vernetztes Trinkwassermanagement für die Hausinstallation (20.3.2014)
- Leckageschutzarmatur GENO-STOP von Grünbeck erweiterbar auf 5 Funksensoren (3.9.2013)
- eckageschutz in Großobjekten durch ISI - „Internet-gestützte Schwarm-Intelligenz“ (23.4.2013)
siehe zudem:
- Leckageschutz und Sanitärinstallation im Sanitärtechnik-Magazin sowie Gebäudeleittechnik im Haustechnik-Magazin bei Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Trinkwasser, Sanitärtechnik bei Baubuch / Amazon.de