Neue Ausbildungsordnung für Dachdecker (DachAusbV)
(16.5.2016) Seit der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt am 2. Mai 2016 ist es amtlich: Die neue Dachdeckerausbildungsverordnung (DachAusbV) wird am 1. August 2016 in Kraft treten. Wichtigste Neuerung: Der Ausbildungsbetrieb legt zusammen mit dem Auszubildenden zu Beginn der Lehre einen Schwerpunkt fest; die Vertiefung erfolgt dann im 3. Lehrjahr. Ausgewählt werden kann zwischen ...
- Dachdeckungstechnik,
- Abdichtungstechnik,
- Außenwandbekleidungstechnik,
- Energietechnik an Dach und Wand oder
- Reetdachtechnik.
Bei der Überbetrieblichen Unterweisung (ÜLU) wurde die Dauer von 14 auf 15 Wochen erhöht. Das Dachdeckerhandwerk ist übrigens eine der wenigen Branchen, in denen Betriebe Zuschüsse für die Ausbildung erhalten.
Technische Neuerungen im Fokus
Mit der neuen Ausbildungsverordnung ist der Beruf des Dachdeckers attraktiver geworden, denn es wurden auch technische Entwicklungen berücksichtigt. „Um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden, gibt es unter anderem im 2. Lehrjahr in der überbetrieblichen Ausbildung einen neuen Lehrgang über das Herstellen von energetischen Maßnahmen an Dächern“, erklärt Artur Wierschem, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH). Auch die Betriebe profitieren von der Neuordnung: „Bei der alten Ausbildungsform musste der Betrieb in der Fachrichtung Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik die gesamte Breite des Berufsbilds berücksichtigen, das fiel kleineren Betrieben manchmal schwer. Nun kann jeder Betrieb nach einer zunächst grundlegenden, gleichen Ausbildung entsprechend seinem betrieblichen Schwerpunkt über die Zeitdauer von einem halben Jahr vertiefend ausbilden und sich somit passende Fachkräfte sichern", erläutert Wierschem die Vorteile der neuen Verordnung.
Dachdeckerberuf - einer der attraktivsten Berufe am Bau
Das Dachdeckerhandwerk bietet eine vergleichsweise gute Bezahlung während der Lehrzeit, einen recht krisensicheren Job sowie vielfältige Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Denn Dachdecker legen nicht nur Ziegel aufs Dach: Sie installieren Solaranlagen in Dach- und Wandflächen, sie dichten Flachdächer unter Anwendung moderner Abdichtungstechniken ab und legen Dachbegrünungen an, führen Abdichtungen von Balkonen, Terrassen und im Keller aus und gestalten Außenwände von Gebäuden mit vorgehängten Fassadenbekleidungen. Dachdecker unterstützen Hausbesitzer bei der energetischen Gebäudesanierung und informieren auch über Fördermittel. Technische Neuerungen wie der Einsatz von Drohnen oder die digitale Modellierung von Gebäudedaten werden künftig den Beruf des Dachdeckers mehr und mehr bestimmen. Auch in puncto Sicherheit wird viel getan: Die Arbeitsschutzprogramme und Präventionsmaßnahmen im Dachdeckerhandwerk gelten als vorbildlich.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Dachdeckerausbildungsverordnung - DachAusbV
- Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH)
- Grafik aus dem Beitrag „Dach-Landkarte: „Zeig mir dein Dach und ich sag Dir wo Du wohnst!““ vom 13.2.2014.
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- Studie: 1,5 Millionen neue Wohnungen durch Aufstockungen (20.3.2016)
- Klima-Risiko-Index (Bauletter vom 10.1.2016)
- Dach-Landkarte: „Zeig mir dein Dach und ich sag Dir wo Du wohnst!“ (13.2.2014)
siehe zudem:
- Dachpfannen und Metalldächer im Dach-Magazin bei Baulinks