Digitalstrategie der Vaillant Group
(2.5.2016) Vaillant will die Digitalisierung in der Heiztechnikbranche weiter vorantreiben. Dabei geht es um die ...
- Konnektivität / Vernetzung der Geräte,
- neue Geschäftsmodelle mit digitalen Dienstleistungen,
- webbasierte Vertriebskonzepte,
- die Vernetzung von Produktentwicklungs- und Fertigungsprozessen (ein Stichwort: „Industrie 4.0“) sowie
- die eigene Arbeitskultur und digitale Kompetenz incl. der Wertschöpfung durch strukturierte Analyse von Produkt-, Prozess- und Nutzungsdaten.
Dazu erfolgt der Aufbau eines Big Data Competence Centers mit dem Ziel, große Datenmengen zusammenzuführen, zu analysieren und zielgerichtet zu nutzen.
Grafik zur 360°-Digitalstrategie der Vaillant Group, die Schritt für
Schritt während der Online-PK am 2.5. entstand (Grafik vergrößern)
„Wir haben den Anspruch, innerhalb der Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnikbranche eine technische Vorreiterrolle einzunehmen“, erklärte Dr. Carsten Voigtländer, Vaillant Group CEO, im Rahmen einer Online-Pressekonferenz am 2. Mai 2016 in Remscheid. „Die Digitalisierung in der Gebäudeenergieversorgung ist für uns ein strategisches Wachstumsfeld. Kunden erwarten heute von einem Heizungshersteller vernetzbare Produkte und dazu passende Serviceangebote sowie digitale Kommunikations-, Vertriebs- und Servicekanäle. Das gilt sowohl für unsere Endkunden als auch für unsere Fachhandwerkspartner.“
Um den Marktanforderungen nach kurzen Innovationszyklen und sich schnell wandelnden Kundenbedürfnissen Rechnung zu tragen, setzt die Vaillant Group zudem die digitale Transformation auch innerhalb des Unternehmens um. Der Hauptfokus liegt hier auf der Vernetzung aller Produktionsstätten weltweit, die elektronische Verfolgung aller qualitätsrelevanten Prozesse in der Herstellung sowie die Nutzung „agiler und funktionsbereichsübergreifender“ Arbeitsmethoden. Hinzu kommen Kooperationen mit anderen spezialisierten Technikfirmen und Start-up-Unternehmen.
Vernetzung etabliert sich als Standardfunktion
Das Produktportfolio der Vaillant Group umfasst mittlerweile zahlreiche, auf verschiedene Bedarfe ausgelegte Regelungssysteme, die
Anlagenbetreibern die Steuerung ihrer Heizung über mobile Endgeräte via
kostenlosen Apps ermöglichen. Das Spektrum beinhaltet einfache Lösungen für
die Nachrüstung einzelner Bestandsanlagen bis hin zur Einbindung komplexer
Systeme in eine vollständige Gebäudeautomation. In der neuen Vaillant Green
iQ Geräteserie, die Mitte 2015 im Markt eingeführt wurde, sind entsprechende
Schnittstellen oder Kommunikationsmodule bereits standardmäßig integriert.
Anlagenbesitzer können die Anlagen so nicht nur fernsteuern, individuelle
Nutzerprofile hinterlegen und ihren Energieverbrauch optimieren, sie können
zudem auch von Service- und Wartungsangeboten profitieren, die einen
Fernzugriff erfordern - siehe auch ISH-
Connectivity im Service
Über die Vaillant Serviceplattform profiDIALOG ist es Fachhandwerkern künftig möglich, den Betriebszustand der Anlagen bei Kunden online zu überprüfen und bei Bedarf Anlagenparametrierungen direkt über das Internet vorzunehmen. Dies verspricht einen Komfortgewinn und erhöhte Betriebssicherheit für den Anlagenbetreiber. Gleichzeitig hat der dienstleistende Fachhandwerksbetrieb dann die Möglichkeit, aktiv auf Wartungsintervalle hinzuweisen, Serviceleistungen aus der Ferne durchzuführen oder vor Ort effizienter und zeitsparender zu erbringen. Anlagendiagnostik findet bereits über das Internet statt. Im Falle erforderlicher Reparaturen oder beim Austausch von Verschleißteilen sind alle notwendigen Bauteile bereits vor der Anfahrt zum Kunden bekannt. Alternativ haben Fachhandwerkspartner auch die Wahl, das Anlagenmonitoring direkt von Vaillant durchführen zu lassen - siehe auch ISH-Bericht „Heizungssteuerung per App und via KNX à la Vaillant“ vom 17.4.2015.
Neue Vertriebsplattform HeizungOnline
Auf der Internet-Plattform HeizungOnline sollen sich Endkunden in wenigen Schritten online das für sie passende Heizungssystem auswählen können. Dafür beantwortet der interessierte Kunde wenige vorgegebene Fragen und trägt einen Wunschtermin für einen Vor-Ort-Besuch durch einen Fachpartner ein:
heizungonline.vaillant.de (Screenshot vergrößern)
Danach erhält er per E-Mail einen Vorschlag für ein Heizungssystem mit Preisangabe. Die finale Auswahl des Heizungssystems, die Angebotserstellung und spätere Installation erfolgt über einen Kompetenzpartner von Vaillant vor Ort. Vaillant ist dabei alleiniger Vertragspartner des Endkunden. Neben Deutschland soll das Vertriebskonzept im laufenden Jahr auch auf Belgien und die Niederlande erweitert werden - siehe dazu auch Beitrag „Der ,digitale Kunde‘ verändert die Nachfragestruktur in der Bauzulieferindustrie“ vom 6.3.2016.
Industrie 4.0: Vernetzte weltweite Produktion
Auch im Bereich der Produktentwicklung und -herstellung setzt die Vaillant Group auf „agile Prozesse“, um sich hierdurch Vorteile im internationalen Wettbewerb zu verschaffen.
Dazu wurde im Produktionsnetzwerk in den vergangenen Jahren die erforderliche Infrastruktur geschaffen, um alle Fertigungsstandorte mit einem einheitlichen Echtzeit-Datensystem miteinander zu vernetzen. Dies soll Effizienzgewinne sowie eine weitere Verbesserung der Produktqualität ermöglichen. Gleichzeitig können Analysen aus den Fertigungsprozessen als Anforderungen zurück in die Produktentwicklung fließen.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Dr. Carsten Voigtländer verlässt Vaillant (25.3.2018)
- BDH/iTG-Studie: Einsparpotenziale durch Digitale Heizung bei bis zu 15% (10.9.2017)
- Vaillant mit Wärmepumpen auf Wachstumskurs (15.5.2017)
- OC&C-Studie über das Handwerk der Zukunft ... und die Konsequenzen für Produkthersteller (23.1.2017)
- Gateway bindet Heiztechnik von Junkers Bosch in KNX-Bussysteme ein (3.11.2016)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- Neuer BIM-Blog mit BIM-Praxisleitfaden 1.0 zum Download (1.5.2016)
- W&P Studie zur Bauzulieferindustrie: „Der Vertrieb im Fachhandwerk 2020+“ (1.5.2016)
- „Connected Comfort“ bekommt mit Vaillant einen Wärmetechnik-Partner (20.4.2016)
- „digitale Heizung“: BDH engagiert sich in der EEBus Initiative (20.4.2016)
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- BIM verändert das Baurecht in Deutschland (17.4.2016)
- BDH veröffentlicht Infoblätter zur „digitalen Heizung“ (31.3.2016)
- Der „digitale Kunde“ verändert die Nachfragestruktur in der Bauzulieferindustrie (6.3.2016)
- Viessmann und Danfoss sind der EEBus-Initiative beigetreten (16.12.2015)
- Imobilienkäufer an Smart Home stärker interessiert als Mieter (15.12.2015)
- Heizungssteuerung per App und via KNX à la Vaillant (17.4.2015)
- Remeha kooperiert mit iExergy (wibutler), um Heizung ins Smart Home einzubinden (17.4.2015)
- ABB, Bosch, Cisco und LG planen offenen Standard für das Smart Home der Zukunft (29.10.2013)
siehe zudem:
- Gebäudeautomation im Haustechnik-Magazin, Heizungsinstallation im Wärmetechnik-Magazin sowie BIM im Bau IT-Magazin bei Baulinks
- Literatur / Bücher über Gebäudetechnik und Smart Home sow Heizungen bei Amazon