Armaflex Dämmstoffe mit reduziertem Risiko für Korrosion unter der Dämmung (CUI)
(22.2.2016) Laut dem niederländischen TNO-Institut reduzieren Armaflex Dämmstoffe dank integrierter Wasserdampfsperre das Risiko der Korrosion unter der Dämmung (Corrosion Under Insulation, CUI). In dem von TNO-Endures entwickelten Testverfahren werden Dämmstoffe standardisiert hinsichtlich ihres Einflusses auf das Korrosionsrisiko untersucht.
Korrosion unter der Dämmung kostet die Weltwirtschaft Milliarden
„Rust never sleeps“ (Rost schläft nie) - rund 40% der Weltstahlproduktion dienen dazu, durch Korrosion zerstörte Teile zu ersetzen. Nach Schätzungen der World Corrosion Organization kosten Korrosionsschäden die Weltwirtschaft jährlich 2,2 Billionen US-Dollar - das sind rund 3% des globalen Bruttoinlandsprodukts. Rund 45% der Kosten - also ca. 1 Billion US-Dollar - entstehen jährlich in der Öl-, Gas- und petrochemischen Industrie. Nach einer Studie der US-amerikanischen ExxonMobil Chemical Company sind 40 bis 60% der Wartungskosten an Rohrleitungen auf Korrosion unter der Dämmung zurückzuführen. Dabei sollen die indirekten Kosten durch Stillstandzeiten der Anlagen noch nicht berücksichtigt sein.
CUI ist heimtückisch: Die Prozesse laufen verdeckt unter der Dämmung ab und werden häufig erst bemerkt, wenn bereits erhebliche Schäden aufgetreten sind. Dämmungen allein können Anlagenteile nicht vor Korrosion schützen, geeignete Dämmsysteme können den Korrosionsschutz jedoch wirksam unterstützen. Die Wahl des Materials entscheidet darüber, ob die Dämmung das Korrosionsrisiko minimiert oder Korrosionsprozesse begünstigt.
Armaflex im CUI-Test von TNO-Endures
Die Zusammenhänge zwischen den eingesetzten Dämmsystemen und dem CUI-Risiko werden in der Öl- und Gasindustrie inzwischen langsam erkannt. Dennoch: Während für Korrosionsschutzsysteme anerkannte Normen und Prüfverfahren zur Bewertung ihrer Leistungsfähigkeit vorliegen, wird der Einfluss von Dämmstoffen auf das CUI-Risiko bislang so gut wie gar nicht in internationalen Normen berücksichtigt. Vorlage für eine internationale Norm könnte ein von TNO-Endures (Den Helder, Niederlande) für den internationalen Öl- und Gaskonzern Shell entwickeltes Testverfahren sein. Die Methode ist ein von der Öl- und Gasindustrie weithin anerkanntes Verfahren und gilt unter Experten als möglicher Vorläufer einer offiziellen internationalen Norm.
Testaufbau
In dem standardisierten Test wurden Dämmstoffe einem Worst-Case-Szenario ausgesetzt: Eine gedämmte, unlegierte Stahlleitung mit einer Mediumtemperatur von 80°C wurde ununterbrochen mit warmem Salzwasser besprüht. Die eine Hälfte der Leitung war mit zwei Lagen Armaflex Platten mit einer Dämmschicht von jeweils 25 mm isoliert (Fall A). Die andere Hälfte der Leitung wurde ebenso präpariert und anschließend mit einer Wetterbarriere aus glasfaserverstärktem Kunststoff ummantelt (Fall B).
Um einen Schadensmodus zu simulieren, wurden im Fall A mehrere Löcher durch die gesamte Isolierstärke gebohrt. Im Fall B wurde dagegen ganz bewusst nur die Ummantelung durchbohrt, während die Isolierung unbeschadet blieb. In beiden Fällen war gewährleistet, dass Wasser in die Dämmung eindringen konnte. Diese für das Entstehen von Korrosion idealen künstlichen Bedingungen wurden sechs Monate lang aufrechterhalten.
Testergebnisse
Nach Beendigung der Testphase wurden die Probekörper gründlich untersucht: Im Fall A kam es erwartungsgemäß zur Korrosion - die Prozesse beschränkten sich allerdings auf die unmittelbare Umgebung der Bohrlöcher. Alle anderen Bereiche der Leitung, wie z.B. die komplette Unterseite des Rohrs, zeigten keine Spuren von Korrosion. Hier war das Salzwasser nicht hingelangt.
Übertroffen wurden dann die Erwartungen im zweiten Fall der Untersuchung, in dem die Löcher nur in die Ummantelung gebohrt wurden. Während sich die äußere Dämmschicht nach Testende feucht anfühlte, war die innere Dämmlage komplett trocken. Auf der Stahlleitung konnte keinerlei Korrosion festgestellt werden. Die Armaflex Isolierung hatte verhindert, dass Feuchtigkeit an die Oberfläche der Leitung gelangt.
Physikalisch erklären lässt sich dieses Ergebnis durch die eingebaute Dampfbremse des geschlossenzelligen Materials. Der Test hat demonstriert, dass so ein Dämmstoff auch unter extremen Bedingungen CUI-Prozesse minimiert. Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Korrosionsprozesse in diesem Test bewusst ausgelöst wurden. Weder die Umgebungsbedingungen noch die am Armaflex Material hervorgerufenen Schäden spiegeln reale Bedingungen wider.
Eine detaillierte Broschüre
zur Studie ist unter
armacell.com/oilandgas/cui
downloadbar (direkter
PDF-
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Neue vorisolierte Kälteleitungen von Armacell versprechen geringe Rauchentwicklung (10.8.2016)
- Erweiterte Verwendbarkeitsnachweise und App für Rockwools Conlit-Rohrabschottungen (11.5.2016)
- Neue Schallschutzmaterialien von Armacell für Abwasser- und innenliegende Regenleitungen (11.5.2016)
- Neu von Rockwool Technical Insulation: Webbasiertes Planungstool „Rockassist“ (21.6.2016)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Fraunhofer IBP attestiert Conlit-Rohrschalen hohe Schallschutzwirkung (22.2.2016)
- Neuer umweltfreundlicher Armafix-Rohrträger aus recycelten PET-Flaschen (10.9.2015)
- ArmWin: Dämmschichtdickenrechner von Armacell jetzt auch für iOS und Android (29.7.2015)
- Dämmschlauch von Missel mit Klettverschluss erleichtert die Montage (20.3.2014)
- Armaflex Produkte erhalten RAL Gütezeichen für Dämmstoffe aus Schaumkunststoffen (27.2.2013)
siehe zudem:
- technische Isolierungen, Heizungsinstallation, Sanitärinstallation und Dämmstoffe bei Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Heizung, Heiztechnik und Sanitärinstallation bei Amazon