Verbändevereinbarung zur CE-Dachlatte
(10.2.2016) Im Dezember 2015 verabschiedeten die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV) sowie diverse Handwerks- und Industrieverbände eine Vereinbarung über Dachlatten aus Nadelholz mit CE-Zeichen.
stirnseitig rote Farbmarkierung
Die Vereinbarung sieht vor, dass die zur Verwendungsstelle gelieferten Dachlatten neben der CE-Kennzeichnung auch eine leicht erkennbare und fachliche Kennzeichnung aufweisen müssen. Gekennzeichnet werden daher die Dachlatten stirnseitig mit einer roten Farbmarkierung und der CE-Kennzeichnung. Auch die Verpackungseinheit (Bündel mit max. 12 Dachlatten) ist mit dem CE-Zeichen zu versehen. So kann der ausführende Handwerker direkt vor Ort erkennen, dass es sich eindeutig um eine Dachlatte handelt.
kein Ü-Zeichen mehr!
Bei der Festigkeitssortierung von Bauschnitthölzern hat die europäische harmonisierte Norm EN 14081, die die Grundlage für die CE-Kennzeichnung ist, das nationale deutsche Ü-Zeichen als Konformitätsnachweis abgelöst.
Sortierklasse S 10 trocken
Werden
gelattete Dachflächen als Arbeitsplätze verwendet, müssen die Dachlatten
mindestens der Sortierklasse S 10 TS nach
DIN 4074-1 entsprechen. Der
Lattenquerschnitt ist in Abhängigkeit von der Stützweite zu wählen. Latten, die eine CE-
Eurocode 5-Bemessung unzureichend
Dr. Marco Einhaus von der DGUV erinnerte bei der Unterzeichnung der Vereinbarung daran, dass die Dachlatte, die neben der Last der Dachdeckung während der Dachdeckungsarbeiten auch den Zimmermann oder Dachdecker tragen muss, besondere Anforderungen erfüllen müsse: „Wird die Dachlatte nur nach dem Eurocode EC5 bemessen, darf sie als Standplatz für Dacharbeiten nicht genutzt werden. Die Dachlatten, die nach der Vereinbarung hergestellt und eingebaut werden, sind neben den vorgenannten Anforderungen auch für die zusätzliche Mannlast bemessen“, so Einhaus.
Im Einzelnen wurde die Vereinbarung von folgenden Verbänden verabschiedet:
- Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes,
- Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH),
- Gesamtverband Deutscher Holzhandel e.V. (GD Holz),
- Verband der Säge- und Holzindustrie Baden-Württemberg e.V. (VSH),
- Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) sowie die
- Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV).
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Verbändebündnis reagiert mit „privatrechtlichen Anforderungsdokumenten“ auf EuGH-Urteil (23.1.2019)
- Neues Verfahren ermöglicht kostengünstigen Nachweis der nachhaltigen Holzbeschaffung (14.1.2018)
- Trotz Umsatzrückgang 2015 positive Stimmung im Dachdeckerhandwerk (20.3.2016)
- Deutsche Holzindustrie wuchs 2015 um 3,1% (7.3.2016)
- Technische Fermacell-Broschüre zur Bemessung von Wandtafeln (18.2.2016)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Permo protect: neue Generation Unterdeckbahnen von Klöber mit erweiterter Garantie (9.2.2016)
- Rekordtief bei Arbeitsunfällen 2014 - aber immer noch 103.731 (10.8.2015)
- Broschüre „Planen und Bauen. Mit Sicherheit.“ neu von der JET-Gruppe (19.6.2015)
- Fachinformation zum Holzschutz bei Dachlatten anlässlich der neuen Holzschutznorm (5.6.2013)
siehe zudem:
- Arbeitsschutz, Holzbaustoffe und Dachpfannen im Dach-Magazin von Baulinks