EXPO REAL 2015: Wege zur „intelligenten Stadt der Zukunft“
(16.9.2015) Laut UN-Weltbevölkerungsbericht wird sich die Stadtbevölkerung bis 2050 von heute rund 3 Milliarden auf über 6 Milliarden Menschen verdoppeln. Diese Verdichtung von Menschen, die Arbeit, Wohnungen sowie soziale Einrichtungen brauchen und mit allem Lebensnot- und -unnotwendigen versorgt werden müssen, stellt die Städte vor gewaltige Herausforderungen. Möglichkeiten auf diese Entwicklungen zu reagieren, will die EXPO REAL bereits zum dritten Mal im Rahmen der Sonderschau „intelligent urbanization“ präsentieren.
Wachsende Städte sind nicht nur ein Problem in Entwicklungsländern. Auch in Europa steigt die Zahl der Einwohner vor allem in den Städten an, die wirtschaftlich erfolgreich sind und den Menschen nicht nur Arbeit, sondern auch ein hohes Maß an Lebensqualität zu bieten haben. Wie Städte sich auf die Zukunft vorbereiten können, um die Herausforderungen zu meistern und in jeder Hinsicht attraktiv zu bleiben, zeigen dieses Jahr Wien und Stockholm im „Intelligent Urbanization Forum“ (Halle A1, Stand 432) - zwei Städte, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sich aber beide durch ein hohes Maß an Lebensqualität für ihre Bewohner auszeichnen und durch ein entsprechendes Wachstum gekennzeichnet sind:
- Wien stellt seine Entwicklungsstrategie zu einer „Smart City“ vor -
eine Strategie, die sowohl die räumliche und wirtschaftliche Zukunft der
Stadt, die Verkehrsinfrastruktur, den Klimaschutz und das städtische
Energie-Effizienzprogramm umfasst. Die ausgestellten Smart-Urban-Labs „aspern
- Die Seestadt Wiens“ (siehe
Google-Maps) und „Liesing“
sind zwei Beispiele, wo diese Strategie bereits umgesetzt und getestet
wird.
- Stockholm zeigt auf der EXPO REAL ein Projekt, bei dem 150 Familien in einen „Pilotquartier“ des neuen Stadtteils Royal Seaport ziehen (siehe Bing-Maps und/oder Google-Maps). Dieser Stadtteil soll in Sachen Energieeffizienz und smarte Vernetzung neue Maßstäbe für nachhaltiges Leben und smartes Wohnen in Schweden schaffen. Anhand verschiedener Parameter und Fragebögen soll laufend evaluiert und optimiert werden: vom tageszeitabhängigen Energieverbrauch und den daraus resultierenden Folgen für intelligente Energienetze über die optimale Taktung und Verteilung der öffentlichen Verkehrsmittel bis hin zu Kommunikationssystemen zwischen Nutzern und technischen Einrichtungen.
Die Beispiele aus Wien und Stockholm zeigen auf, dass für die smarte Urbanisierung eine Vielzahl von teilweise sehr unterschiedlichen Aspekten von Bedeutung ist und bedacht werden muss. Das wiederum setzt eine Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen voraus.
Wie man unterschiedliche Bereiche vernetzen kann, zeigt das Wissensnetzwerk Stadt und Handel, das sich selbst als Kommunikationsplattform für einen verbesserten Informations- und Erfahrungsaustausch innerhalb der Wissenschaft sowie zwischen Wissenschaft und Praxis über Themenstellungen im Zusammenhang von Stadt und Handel versteht. Das Ergebnis eines solchen interdisziplinären Austauschs wird auf der EXPO REAL mit der Ausstellung von drei Siegerprojekten präsentiert, die aus einem Studentenwettbewerb mit dem Motto „Stadt & Handel - urban, suburban, virtuell“ hervorgegangen sind. Die Studenten selbst wollen in täglich stattfindenden, geführten Touren ihre Siegerprojekte erklären.
Neben der Sonderschau befassen sich auch die „Cities and Urban Development Seminars“ im Discussion & Networking Forum mit dem Thema „intelligent urbanization“. Hier soll u.a. diskutiert werden, welchen Einfluss City Brandings wie „People Make Glasgow“, oder „IAmsterdam“ haben und ob sie nicht nur Touristen, sondern auch Investoren anziehen können oder wie sich Mittelstädte im internationalen Wettbewerb um Investoren positionieren können.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- EXPO REAL (5. bis 7. Oktober 2015)
- EXPO REAL 2014: 2,5% mehr Besucher als 2013 - vornehmlich aus dem Ausland (19.10.2014)
ausgewählte weitere Meldungen:
- DGNB erhebt das bisherige Gold-Zertifikat zum Platin-Zertifikat (13.9.2015)
- Wie Innovationen in der Raumplanung das Leben in den Städten verändern (8.9.2015)
- BBSR-Studie: Leerstehende große Immobilien neu beleben (9.8.2015)
- Leitlinien der Bundesregierung zur nachhaltigen Urbanisierung (21.6.2015)
- „Grünbuch Stadtgrün“ auf dem Kongress „Grün in der Stadt“ von BMUB und BMEL vorgestellt (14.6.2015)
- Metropolitan Solutions 2015 lockte rund 4.000 Besucher aus der ganzen Welt nach Berlin (25.5.2015)
- VDE-Studie zu Smart Cities: Individualisierte Planung von Städten ist obsolet (25.5.2015)
- Stadtplanung - aus der Reihe „Handbuch und Planungshilfe“ von DOM publishers (22.3.2015)
- Nationale Plattform Zukunftsstadt stellt Forschungs- und Innovationsagenda vor (23.2.2015)
- Sustainable Cities Index: Die nachhaltigsten Städte sind europäisch - allen voran: Frankfurt (9.2.2015)
- „Urban Emotions“: Methoden, um Emotionen in die Stadtplanung einbeziehen zu können (15.9.2014)
- World Urbanization Prospects: 2050 werden zwei von drei Erdenbürgern in Städten leben (13.7.2014)
- 50 Ideen für nachhaltige Städte vom Fraunhofer-Netzwerk „Morgenstadt – City Insights“ (20.10.2013)
siehe zudem:
- Baufinanzierung, Immobilien und Baurecht auf Baulinks
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