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facade4zeroWaste: Forschungsprojekt von TU Graz und Sto bekommt Recycling Preis


  

(2.6.2015) Die EU fordert vom Bausektor, bis 2020 70% der Baustoffe recycelbar zu machen - Fassaden sind dabei ein wichtiger Hebel. Vor diesem Hintergrund entwickelt ein Team vom Institut für Architekturtechnologie der TU Graz gemein­sam mit Sto im Projekt „facade4zeroWaste“ ein sortenrein trennbares und wiederverwertbares Fassadensystem als Wei­terentwicklung des aktuell vorherrschenden Wärmedämm-Verbundsystems. Dafür bekamen sie nun den Europäischen Recycling Preis 2015 verliehen.

Die Fassade hat in den vergangenen Jahrhunderten viele Auf­gaben übernommen. Sie ist inzwischen mehr als Witterungs­schutz. Sie ist u.a. zu einem Gestaltungselement geworden und dient der Energieeffizienz sowie der Wohngesundheit. Im nächsten Schritt geht es jetzt um die eigene Ökobilanz über die ganze Lebenszeit - sprich das Recycling, oder gar das Up­cycling von Fassaden.

Bei der Fassade von morgen à la facade4zeroWaste werden die einzelnen Fassaden­schichten unter der Verwendung von Klettflächen und eines eigens entwickelten Be­festigungsdübels montiert - anstatt wie bisher üblich geklebt. „Das bringt ökologisch gesehen zwei große Vorteile: Das System lässt sich zum einen sehr einfach montieren und auch wieder demontieren, sortenrein trennen und wiederverwerten. Wir benötigen zudem keine Klebstoffe, produzieren weniger Müll und es fällt weniger Abwasser an“, schildert Institutsleiter Roger Riewe. Die Klettflächen werden schon bei der Herstel­lung in die Trägerplatte integriert und lassen sich auch nach der Demontage wieder­verwenden - entweder für dasselbe, oder für ein anderes Gebäude. „Das ist auch im Sanierungsfall interessant: So kann man die Fassade auch noch nachträglich mit zu­sätzlicher Dämmung und Klett-Applikation versehen“, so Ferdinand Oswald vom Insti­tut für Architekturtechnologie. Die Protagonisten sehen weitere Vorteile:

  • Das neue Fassadensystem basiert auf den Grundzügen vorherrschender WDV-Systeme, so dass Baufachkräfte nicht mit gänzlich neuen Montageabläufen und Materialien konfrontiert werden.
  • Dämmstoffe können flexibel gewählt werden.
  • Und  die Fassade soll sich zudem zügig verarbeiten und montieren lassen - was Lohnkosten spart und Bauzeiten verkürzt.

Vier Patente angemeldet

Vier Patente hat das Team hinter „facades4zeroWaste“ beim Europäischen Patentamt bereits angemeldet und veröffentlicht. „Wir haben nun vier Jahre geforscht, entwi­ckelt und getestet. Derzeit läuft das Greenlight Verfahren zur Zertifizierung des Fas­sadensystems beim Österreichischen Institut für Bautechnik. Erst kürzlich haben wir das System erstmals der Fach-Öffentlichkeit bei einer Tagung an der TU Graz präsen­tiert. Die Resonanz und das Feedback der Kolleginnen und Kollegen waren sehr positiv. Wir wollen jetzt mit Hochdruck daran arbeiten, das System zur tatsächlichen Markt­reife zu bringen“, resümiert Ferdinand Oswald.

Um über die Zulassung und Verfügbarkeit der „facade4zeroWaste“ auf dem Lau­fenden gehalten zu werden, kann eine E-Mail an Tobias Bosse von Sto gesendet werden.

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