Wie das Umweltzeichen für lärm- und emissionsarme Baumaschinen Kommunen hilft
(14.12.2014) Die Jury Umweltzeichen hat für 2016 die Einführung eines „Blauen Engels“ für lärm- und emissionsarme Baumaschinen beschlossen, dessen Kriterien die Deutsche Umwelthilfe (DUH) mitgestaltet hat. Das Umweltzeichen kann dann Kommunen als effektives Hilfsmittel im Kampf gegen diebeiden zentralen städtischen Umweltprobleme dienen - nämlich Lärm und Luftverschmutzung.
„Mit der positiven Entscheidung der Jury haben wir einen wichtigen Baustein für den Einsatz rußfreier Baumaschinen erreicht“, freut sich Jürgen Resch, DUH-Bundesgeschäftsführer. „Bisher tun sich die Kommunen schwer damit, ausreichend strenge Vorgaben für den Einsatz von Baumaschinen in Umweltzonen und in öffentlichen Ausschreibungen zu verankern. Wir brauchen sie aber dringend, um die Emissionen von Feinstaub und vor allem ultrafeinen Partikeln zu mindern. Mit Hilfe des ,Blauen Engels’ gibt es nun für die Kommunen keine Ausreden mehr."
In Deutschland geben Bund, Länder und Kommunen pro Jahr rund 260 Milliarden Euro für die Beschaffung von Waren und Dienstleistungen aus. Durch die verstärkte Nachfrage nach Maschinen mit „Blauem Engel“ kann die öffentliche Hand ein deutliches Signal an die Anbieter und Hersteller senden. Die Einbeziehung von Umweltzeichen wie dem „Blauen Engel“ in die öffentliche Ausschreibung wurde zudem mit der Reform des EU-Vergaberechts Anfang 2014 deutlich vereinfacht. Das Umweltzeichen kann jetzt als verbindliches Kriterium gewählt werden.
Vor diesem Hintergrund und mit Hilfe des ab 1.4.2016 geltenden neuen Umweltzeichens für Baumaschinen, fordert die DUH die Kommunen auf, zukünftig für den eigenen Bedarf ausschließlich Baumaschinen mit dem Umweltzeichen zu beschaffen. Bei Bauvorhaben im Auftrag der öffentlichen Hand ist der Einsatz ausschließlich neuer Maschinen nicht möglich. Daher sollten aus Sicht der DUH Kommunen in einem ersten Schritt nur noch Angebote zulassen, welche die Bauleistung entweder mit Neufahrzeugen mit „Blauem Engel“-Standard oder mit Bestandsfahrzeugen mit Partikelfilter erbringen. Gleichzeitig fordert sie die Kommunen auf, gemeinsam mit ihr die rasche Entwicklung eines Zeichens für emissionsarme Bestandsfahrzeuge einzufordern.
Unbeantwortet ist noch die Frage einer ausreichenden Kontrolle. „Um sicherzustellen, dass sich das Umweltzeichen für Baumaschinen als erfolgreiches Qualitätslabel in Ausschreibungen durchsetzt und so sein Umweltpotential voll entfalten kann, muss eine Qualitätskontrolle durch den Zeichengeber sicherstellen, dass die Vergabekriterien tatsächlich eingehalten werden“, fordert Jürgen Resch.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Plädoyer für E-Mobilität im Baugewerbe (18.6.2017)
- „Praxis-Handbuch Bauleiter - Bauleistungen sicher überwachen“ in zweiter Auflage (17.4.2017)
- Zeitmanagement für Bauleiter - ein Fachbuch von einem Psychologen (1.1.2017)
- Gasdetektionskamera macht CO₂-Ausstoß sichtbar (20.11.2016)
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- Neues Oxidationsmittel der Atmosphäre entdeckt, das Luftschadstoffe abbaut (19.8.2012)
- Dieselruß ist „erwiesenermaßen Krebs erregend” (Bauletter-vom 14.8.2012)
- IG BAU und Deutsche Umwelthilfe fordern Filterpflicht für Baumaschinen (10.6.2012)
siehe zudem:
- BaBaumaschinen und Arbeitsschutz auf Baulinks
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