FHRK: „Hausversorgung über Kanalgrundrohre selten gas- und wasserdicht“
(18.10.2014) Hauseinführungen müssen gegenüber dem Erdreich dauerhaft gas- und wasserdicht ausgeführt sein. Zwar sei die Verbreitung von geprüften, DVGW-zugelassenen Hauseinführungssystemen von Versorgungsleitungen laut Fachverband Hauseinführungen für Rohre und Kabel e.V. (FHRK) auf einem guten Weg - mehr als 30% der Neubauten sind demnach heute mit Mehrsparten-Hauseinführungen ausgerüstet. Gleichwohl müsste man bei mehr als 60% der nicht unterkellerten Neubauten immer noch mit zweckentfremdeten Abwasserrohre (KG-Rohre) rechnen. Diese gelten selten als ausreichend gas- und wasserdicht und entsprechen somit keinesfalls dem Stand der Technik.
Die Fehlnutzung von Kanalgrundrohren (KG-Rohre) bedauern auch viele Versorgungsunternehmen: Oft erhielten sie den Antrag für die Netzanschlüsse erst, wenn bereits zweckentfremdete KG-Rohre für die Gebäudeeinführung einbetoniert seien. KG-Rohre wurden für die Abwasserentsorgung konzipiert; für die Einführung von Hausanschlussrohren und -kabeln seien sie jedoch wenig geeignet:
Diese - wohl immer noch auf vielen Baustellen anzutreffende - Praxis mache es den Versorgungsunternehmen schwer, die Verantwortung für eine nach den einschlägigen Regelwerken (DVGW VP 601, DIN 18322) gas- und wasserdichte Abdichtung zu übernehmen.
Regelgerechte Hauseinführungssysteme benötigen eine rechtzeitige Planung!
Bereits die Durchdringung in der Bodenplatte oder Kellerwand sollte mit einem Futterrohr erfolgen. Dieses kann das Hauseinführungssystem sicher aufnehmen. Und über die zum System passenden Leerrohre sollten sich die Rohre und Kabel sicher verlegen lassen. Schwieriger sei dieses in KG-Rohren - vor allem, wenn die Durchmesser der aus vielen Einzelelementen bestehenden Rohrbögen nicht normgerecht sind. Damit erschwert sich das Einschieben der Leitungen; Improvisationen sind gefragt, die den Vorgaben der Regelwerke selten entsprechen. Dringt dann Schleichgas oder Wasser in das Gebäude, steht die Frage nach dem Verantwortlichen im Raum.
Um drohenden Mängeln mit den damit verbundenen Haftungsfragen vorzubeugen, empfiehlt der FHRK den Planern, DVGW-zugelassene Hauseinführungssysteme bereits in die Werkspläne und Ausschreibungstexte aufzunehmen. Mehrsparten-Hauseinführungssysteme gelten als zuverlässig dicht und vereinfachen den Bauablauf und verbessern die Wirtschaftlichkeit.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Neues Gesetz gegen Radon verlangt gasdichte Hauseinführungen (22.9.2017)
- Praxishandbuch „Dichtungssysteme“ neu von Doyma (10.4.2017)
- Planungshilfe für Gebäudeeinführungen von Rohren und Kabeln (10.9.2015)
- Stromkabel fallen zukünftig unter die europäische Bauproduktenverordnung (2.8.2015)
- Neue technische Unterlagen von Tangit „Handbuch für Netzeinführungen“ (15.4.2015)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Gas- und wasserdichte Bauwerksdurchführungen und Dichtsätze mit Gliederketten (18.10.2014)
- Merkblatt: Herstellung, Unterhalt, Sanierung von Grundstücksentwässerungsanlagen (21.4.2014)
- FHRK treibt Harmonisierung der Kabeldurchführungen voran (11.2.2014)
- Fachbuch: Management groß angelegter Grundstücksentwässerungsanlagen (26.4.2013)
- Infoplattform „Hauseinführungssysteme“ vom FHRK weiter ausgebaut (25.4.2013)
- Doyma-App für Dichtungssysteme und Hauseinführungen (9.1.2013)
- FHRK-Planungshilfe zu Hauseinführungskonzepten für Gebäude mit und ohne Keller (10.11.2011)
siehe zudem:
- Elektroinstallation im Haustechnik-Magazin bei Baulinks
- Literatur / Bücher über Elektroinstallation und Haustechnik bei Baubuch / Amazon.de