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Kalksandsteinindustrie rechnet für 2014 mit zwei bis vier Prozent mehr Umsatz

BVKSI
BVKSI Vorstandvorsit­zen­der Bernhard Göcking (links) und Geschäftsfüh­rer Roland Meißner
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(20.7.2014) Die Entwicklungen der Kalksandsteinindustrie im Jahr 2013, die aktuellen Prognosen des Neubaubedarfs 2014 sowie das 120-jährige Jubiläum der industriellen Kalk­sandsteinfertigung standen im Mittelpunkt der diesjährigen Jahrestagung der Kalksandsteinindustrie im Mai in Potsdam. Diskutiert wurden zudem notwendige politische Forderungen und Impulse, um die Bauwirtschaft mittelfristig weiter zu be­leben.

2013: 0,37% weniger Absatz als 2012

„Das Jahr 2013 war für unsere Industrie konjunkturell eines mit Höhen und Tiefen: nach einem witterungsbedingt sehr schlechten Start in das Jahr 2013 zog der Absatz erst ab dem zweiten Quartal an und pendelte sich aufgrund des ausgefallenen Winters aber bis zum Jahresende wieder na­hezu auf dem Vorjahresniveau ein“, berichtete Bernhard Gö­cking, Vorstandvorsitzender beim Bundesverband Kalksand­steinindustrie e.V. (BVKSI) zu Beginn der Tagung. „So war das Jahr 2013 in Bezug auf die Produktionsmenge für die Kalksandsteinindustrie ein durchschnittliches Jahr. Im Jahresergebnis gab es in unserer Branche einen Rückgang der abgesetzten Steinmen­gen von 0,37% gegenüber dem Vorjahr.“

2014: 2% mehr abgesetzte Steinmengen erwartet

„Sehr dynamisch dagegen verlief der Auftakt in das neue Geschäftsjahr“, freute sich Göcking. Gründe für die positive Entwicklung sieht er ...

  • im derzeit guten Wachstum des Wohnungsbaumarktes und
  • in der Tatsache, dass Kalksandsteinkonstruktionen den steigenden Anforderun­gen an die Energieeffizienz von Gebäuden und den Schallschutz optimal erfüllen.

„Auch die Baugenehmigungszahlen aus 2013 lassen uns positiv in die Zukunft blicken“, erklärt Göcking weiter. Er verdeutlichte dies an dem für die Kalksandsteinindustrie be­deutenden mehrgeschossigen Wohnungsbau. „Bei den Baugenehmigungen für Woh­nungen in Mehrfamilienhäusern war 2013 ein Plus von 25% gegenüber dem Jahr 2012 zu verzeichnen. Auch für 2014 gehen Experten von einem Anstieg von rund 15% aus, wobei insbesondere in den Metropolen und Ballungsgebieten weiterhin kräftig inves­tiert wird.“

  • Insgesamt rechnet die Baubranche für 2014 mit einem um 2 bis 4 Prozent höhe­ren Umsatz als in 2013.
  • Für den Ein- und Zweifamilienhausbau wird sogar ein Anstieg von 5% erwartet.
  • Auch der Industrie- und Wirtschaftsbau steht mit einem Wachstum von bis zu 3% im Aufwind.

„Diese positiven Entwicklungen wird auch die Kalksandsteinindustrie nutzen. Wir ge­hen von einem Anstieg der abgesetzten Steinmengen von bis zu 2% im Jahr 2014 aus“ prognostiziert Göcking.

„Starke Impulse für einen bezahlbaren Wohnungsneubau fehlen.“

Anschließend wies BVKSI-Geschäftsführer Roland Meißner darauf hin, „dass all die positiven Konjunkturprognosen nicht darüber hinwegtäuschen dürfen, dass weiterhin grundlegende politische Weichenstellungen für den Wohnungsbau in Deutschland feh­len. Die Erwartungen der Bauwirtschaft durch den im Dezember verabschiedeten Ko­alitionsvertrag sind enttäuscht wurden. Starke Impulse für einen bezahlbaren Woh­nungsneubau blieben auf der Strecke.“ (Hinweis: Das „Bündnis für bezahlbares Woh­nen und Bauen“ ist erst nach der Kalksandstein-Jahrestagung vorgestellt worden.)

Als Beispiel nannte Meißner die eingeführte Mietpreisbremse, die sich kontraproduktiv auf den Wohnungsmarkt auswirken und Investoren verprellen kann. „Statt attraktive Investitionsanreize zu bieten, ist auch die - vom BVKSI mit Nachdruck geforderte - ursprünglich geplante Wiedereinführung der degressiven Abschreibung für 5 Jahre ge­strichen worden. Besonders in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt wäre sie ein klarer Schritt nach vorne gewesen, um mehr Investitionen für den Neubau von bezahlbarem, altersgerechtem und zugleich energieeffizientem Wohnraum zu generie­ren, der nachhaltig den Anforderungen der heutigen und kommenden Generationen gerecht wird.“

„Die Bundesregierung muss in der Wohnungsbaupolitik dringend neu durchstarten - zum Beispiel in der Steuergesetzgebung und den Abschreibungsmöglichkeiten - um die Bauwirtschaft in Schwung zu halten“ so Meißner. „Der BVKSI wird im Rahmen sei­ner politischen Lobbyarbeit in Zusammenarbeit mit befreundeten Verbänden und der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerksbau als konstruktiver und kritischer Partner weiter am Ball bleiben und in seinen Anstrengungen und Forderungen für verbesserte politische Rahmenbedingungen im Wohnungsneubau nicht nachlassen.“

120 Jahre Kalksandsteine

Aber nicht nur die anziehende Baukonjunktur gibt der Kalksandsteinindustrie Anlass, positiv auf das Jahr 2014 zu blicken. Meißner betonte: „120 Jahre ist es her, als in einem Werk in Neumünster die industrielle Produktion von Kalksandsteinen begann. Seit 1894 - und darauf sind wir besonders stolz - gilt unverändert das Reinheitsgebot von Kalksandstein. Ausschließlich die natürlichen Bestandteile Kalk, Sand und Was­ser kommen im energieeffizienten Produktionsprozess zum Einsatz. So ist es und so wird es bleiben!“

Bernhard Göcking schloss den Bericht des Vorstandes und der Geschäftsführung mit der Feststellung, „das die Kalksandsteinindustrie auch in Zukunft ihre bisherige Vor­reiterrolle für innovative Produktentwicklungen und Mauerwerkstechniken weiter aus­bauen wird. Hierzu gehören unter anderem ganzheitliche und energieeffiziente Wand­konstruktionen, die die Umwelt aktiv vor schädlichen Emissionen schützen und Res­sourcen sparen.“

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