„ready“: Handbuch für die flexible Anpassung von Wohnungen veröffentlicht
(13.7.2014) Forscher des Instituts Wohnen und Entwerfen an der Universität Stuttgart haben ein neues Modell für altengerechte Wohnungen entwickelt. Unter dem Leitbegriff „ready“ definiert es Grundregeln für den Neubau von Wohnungen, die sich im Bedarfsfall schnell und kostengünstig anpassen lassen, etwa wenn ein Bewohner plötzlich auf Pflege angewiesen ist. Die Projektergebnisse sind nun verfügbar.
Kerngedanke des Teams um Professor Thomas Jocher war es, die Anreize für Bauherren zu erhöhen, bereits bei der Planung die Weichen für das Wohnen im Alter stellen. Damit beispielsweise auch Familienwohnungen schnell und kostengünstig umgerüstet werden können, müssen sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören u.a. ...
- schwellenlose Zugänge,
- ausreichend große Räume oder
- bodengleiche Duschen.
Die Kriterien liegen in Form eines Maßnahmenkatalogs vor. Neben dem Mindeststandard „ready“ für eine barrierearme Wohnung sehen die weiteren Stufen des Modells zusätzliche Ausstattungsmerkmale und Funktionen vor, die bis hin zur Barrierefreiheit gemäß den einschlägigen DIN-Normen reichen.
In das Modell der Forscher flossen neben den Ergebnissen einer Umfrage auch Experteninterviews und Fallstudien ein. Eine Sammlung guter Beispiele von Wohnprojekten aus Deutschland und dem Ausland veranschaulicht, was schon jetzt umsetzbar ist, aber auch, wo es aus Sicht der Gebäudenutzer noch Probleme gibt. Interaktive Darstellungen zeigen die Ausstattung einer barrierearmen Wohnung, eine FAQ-Liste beantwortet die wichtigsten Fragen zum Projekt.
readyhome.de
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Gefördert wurde die Forschungsarbeit durch die Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesbauministeriums. Die Initiative unterstützt erfolgversprechende Projekte der angewandten Bauforschung. Mit seiner neuen Reihe „Zukunft bauen: Forschung für die Praxis“, in der der Abschlussbericht erschienen ist, möchte das BBSR den Wissenstransfer in der angewandten Bauforschung ausbauen. Die Reihe richtet sich vor allem an Architekten, Planer, Bauherren, die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft sowie das Handwerk.
Die Projektergebnisse sind online unter readyhome.de abrufbar, die Druckversion des Abschlussberichts kann per E-Mail an BBSR kostenfrei angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Institut Wohnen und Entwerfen an der Universität Stuttgart
- Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
- Neue Broschüren von Elektro+ zu Multimedia-Anwendungen und AAL-gerechten Elektroinstallationen (2.12.2017)
- BBSR-Arbeitshilfe zu Wohnungen für jede Lebensphase für Planer und Bauherren (5.2.2017)
- MATI: Mensch - Architektur - Technik - Interaktion für demografische Nachhaltigkeit (8.11.2015)
- Neues Badmagazin von Duravit (15.10.2015)
- Alters- und behindertengerechte Elektroinstallation in der „Ermündigungswohnung“ (12.8.2015)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Regionale Unterschiede bei Hochbetagten in Deutschland (Bauletter vom 16.6.2014)
- Neuer VPB-Leitfaden zum barrierearmen Planen und Bauen (1.6.2014)
- Forschungsprojekt „Design für Alle“ mit Leitfaden „Besser für die Kunden, besser fürs Geschäft“ (28.5.2014)
- BSB Ratgeber „Bauen und Wohnen ohne Barrieren“ in 14 Kapiteln (13.4.2014)
- Barrierefrei bedeutet mehr als rollstuhlgerecht (2.12.2013)
- „Altersgerecht umbauen“ jenseits der DIN 18040 (20.10.2013)
- KDA-Publikation zur Quartiersentwicklung, um die Lebensqualität Älterer zu erhöhen. (11.8.2013)
- Studie: Mängel beim barrierefreien Bauen und Auswirkungen auf Verbraucher (9.6.2013)
siehe zudem: