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EstrichParkettFliese (EPF) lockte 9% mehr Besucher nach Feuchtwangen

Fahne mit EstrichParkettFliese-/EPF-Logo
  

(3.7.2014) Mehr als 200 Aussteller, eine gegenüber der letz­ten Veranstaltung um 9% gestiegene Besucherzahl, zahlrei­che Produkt-Präsentationen sowie diverse Fachveranstaltun­gen prägten die diesjährige EstrichParkettFliese (EPF) vom 26. bis 28. Juni in Feuchtwangen.

In ihren Grußworten gingen die Ehrengäste auf die hohe Wer­tigkeit der Messe ein, die es „aus den Kindertagen von Burg­thann“ geschafft hat, zu einer Veranstaltung mit internatio­na lem Rang zu avancieren. Ihre hohe Bedeutung für die Fach­welt ergab sich nicht nur aus der Ausstellung, die alle Belange der handwerklichen Ausführung umfassend abdeckte. Mit zahl­reichen Vorträgen über den Stand der Technik, technische In­novationen sowie unternehmerische und organisatorische Be­lange bot auch das Rahmenprogramm der EPF den Messegäs­ten viele Impulse zur Information und Diskussion. Nicht zuletzt sind es jedes Mal wieder die persönlichen Kontakte und Ge­spräche über eigene Erfahrungen in der Baupraxis, die aus der „Estrichmesse“ eine Gewerke übergreifende moderne „fachliche Familienveranstaltung“ machen. Es ist traditionell diese Basis der breiten Kommunikation, die über den Gesprächsstoff von heute die Themen von morgen generiert.

Politisch stehen aktuell zwei Themen im Fokus der Branchenvertreter: Zum einen der Rückgang der dualen Ausbildung, zum anderen die Flut der Betriebe und deren Fluktu­ation. Zur Zeit gibt es in Deutschland nur 110 Auszubildende für den Estrichlegerberuf. Und die Zahl der Einsteiger in die Lehre bewegt sich bei rund 30 pro Jahr. Der Appell, mehr auszubilden, geht an alle meistergeführten Fachbetriebe.

Zurück zu ursprünglichen handwerksrechtlichen Regelungen?

In seiner Eröffnungsrede hatte der Präsident des Landesverbandes Bayerischer Bau­innungen, Franz-Xaver Peteranderl, die Bedeutung des Fußbodenbaus und die Inno­vationen im Bereich Estrich und Belag betont. Er verwies auf die trotz der guten Bau­konjunktur durch die letzte Novellierung der Handwerksordnung 2004 entstandene schwierige Lage für die Gewerke im Fußbodenbau. Seit Abschaffung der Meisterpflicht hat sich die Anzahl der Betriebe bei gleichzeitiger Verkleinerung der Betriebsgrößen vervielfacht. Die Statistik macht die Misere offenkundig:

  • Gab es im Jahr 2000 rund 12.000 Betriebe im Fliesenlegergewerk, so stieg diese Zahl bis heute auf mehr als 70.000. Hierbei seien viele Einmannbetriebe sowie allein im Fliesenlegerhandwerk 18.500 Betriebe, deren Inhaber aus mittel- und osteuropäischen Staaten kommen, zu verzeichnen.

  • Bei den Estrichlegern verlief die Entwicklung analog: Im Estrichlegerhandwerk hat die Anzahl der Betriebe von 1.676 im Jahr 2003 auf nunmehr 5.546 zuge­nommen, während die Zahl neuer Estrichlegermeister von 45 im Jahr 2002 auf nunmehr nur noch acht zurückging.

Für die betroffenen Gewerke ist also die einst so hoch gelobte Novellierung der Hand­werksordnung keine Erfolgsgeschichte. Peteranderl warnte zudem vor einer weiteren Bedrohung der Handwerksordnung durch europäische Initiativen und forderte statt­dessen eine Rückkehr zu den ursprünglichen handwerksrechtlichen Regelungen.

Gemeinsame Interessen geschlossen nach außen vertreten

Der Vorsitzende des Zentralverbandes Parkett und Fußbodentechnik, Peter Fendt, un­terstrich in seiner Begrüßungsansprache die Notwendigkeit einer engen Zusammenar­beit aller im Fußbodenbau tätigen Gewerke. Dies traf auch bei dem Vorsitzenden der Bundesfachgruppe Estrich und Belag auf Zustimmung.

Bereits im Mai 2014 hatten die Vorstände von Bundesfachgruppe, Bundesverband Es­trich und Belag sowie Bundesfachschule Estrich und Belag Beschlüsse zu einer Inten­sivierung der Zusammenarbeit getroffen. Unter anderem sollen künftig gemeinsame Hinweisblätter von BEB und Bundesfachgruppe herausgegeben werden. Auch die Zu­sammenarbeit mit dem Fachverband Fliesen und Naturstein sowie dem Zentralverband Parkett und Fußbodentechnik soll intensiviert werden, berichtete der Vorsitzende der Bundesfachgruppe Estrich und Belag im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) Bertram Abert. Insgesamt sei die Fußbodenbranche zu klein, um sich uneinheit­lich präsentieren zu können. Vielmehr müssten die Gemeinsamkeiten gepflegt und ge­meinsame Interessen nach außen geschlossen vertreten werden.

Vor dem Hintergrund der guten Wohnungsbaukonjunktur sieht Abert übrigens auch ein gutes Geschäftsjahr für den Fußbodenbau voraus. Wegen des spürbar werdenden de­mografischen Wandels gelte es zur Gewinnung von Nachwuchskräften die Attraktivität des Fußbodenbaus zu betonen. Die vergleichsweise hohe Ausbildungsvergütung, die neue Tarifrente Bau, vielfältige Technologien sowie die sich im Baugewerbe bietenden Aufstiegschancen machen die Ausbildungsberufe im Fußbodenbau ausgesprochen at­traktiv.

Die nächste EPF EstrichParkettFliese ist für 2017 geplant.

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