Thermische Speicher: Energie speichern statt verschenken
(12.6.2014) Nach einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik (IBP) in Kassel könnten deutsche Haushalte mehr als 6,5 Millionen verfügbare Speicher (Speicherheizungen, Warmwasserspeicher) nutzen, um Strom aus erneuerbaren Energien zu speichern. Theoretisch bestünde ...
- ein Speicherpotenzial von rund 31 TWh und
- eine verfügbare Leistung von rund 38 GW im Jahr 2050.
Laut IBP entsprächen bereits im Jahr 2020 die dann verfügbaren 21 TWh Speicherpotenzial sowie rund 28 GW Leistung 70 Kohlekraftwerken der 400-Megawatt-Klasse. Die gespeicherte Energie kann bei Bedarf für Heizung und Warmwasser-Bereitung genutzt werden, und da die Speicher in Zeiten hohen Solarstrom-Aufkommens gefüllt werden können, entlasten sie das Stromnetz und helfen bei der Netzintegration von Erneuerbaren.
Technische Lösungen bereits erhältlich
„Damit diese Vorteile und Potenziale genutzt werden können, müssen die thermischen Speicher flexibel ansteuerbar sein“, so Karlheinz Reitze, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Elektro-Hauswärmetechnik. Entsprechende Technische Lösungen gäbe es bereits, und auch der nachträgliche Einbau geeigneter Steuerungseinheiten sei möglich.
Die IBP-Studie empfiehlt die Integration aller elektrisch betriebenen Wärmeerzeuger wie Wärmepumpen, Speicherheizungen und auch Direktheizungen in ein Lastmanagement, um durch die häuser- oder straßenweise Bündelung größere und wirtschaftlich attraktivere Einheiten zu generieren. Bei einem solchen Pooling könnten Energieversorgungsunternehmen neue Energiedienstleistungen anbieten.
Wohnungsbaugesellschaften und Endverbraucher würden dann von niedrigeren Betriebskosten, besserer Regelbarkeit und damit deutlich mehr Komfort bezüglich der Raumtemperierung profitieren. Als Anreiz für ein Lastmanagement bedürfe es neuer, variabler Strompreise. „Hier sind Politik und Energieversorgungsunternehmen gefordert, um die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen“, so Karlheinz Reitze.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI)
- Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP)
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- weitere Details...
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- Nachtstromspeicherheizung versus EnEV 2009 (6.10.2009)
siehe zudem:
- Warmwasserspeicher, Elektroheizung und Wärmepumpen im alternative Energien-Magazin bei Baulinks
- Literatur / Bücher über Photovoltaik, Stromspeicher und Haustechnik bei Baubuch / Amazon.de