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Architekt Carlo Weber verstorben - Nachruf von der Sächsischen Akademie der Künste

Carlo Weber †
Carlo Weber †
  

(18.5.2014) Prof. Carlo Weber, seit 1996 Mitglied der Sächsi­schen Akademie der Künste und langjähriger Sekretär der Klas­se Baukunst, ist kurz nach seinem 80. Geburtstag am 15. Mai 2014 in Stuttgart verstorben.

Geboren am 6. April 1934 in Saarbrücken wurde Carlo Weber vor allem durch die Bauten für das Münchner Olympiagelände bekannt - zusammen mit Günter Behnisch und Christian Kan­dzia. Nach dem Ausscheiden aus der Behnisch-Partnerschaft gründete er 1980 mit Fritz Auer ein eigenes Büro in Stuttgart und München. In Sachsen wurde er durch das Casino (Mensa) der Heeresoffiziersschule in Dresden, den Umbau des Ausstel­lungsgebäudes Lipsius-Bau auf der Brühlschen Terrasse in Dresden und das Kurmittelhaus Bad Brambach bekannt und in Sachsen-Anhalt durch die Landeszentralbank in Halberstadt und die Universitätsbibliothek in Magdeburg. Die Einweihung des Landesmuseums der Archäologie im ehemaligen Kaufhaus Schocken von Erich Mendelsohn in Chemnitz kann Carlo Weber nicht mehr erleben.

Neben seiner Bürotätigkeit war Carlo Weber von 1992 bis 1999 als Professor für Ge­bäudelehre und Entwerfen an der Technischen Universität Dresden tätig. In besonde­rer Weise setzte sich Carlo Weber für architektonische Qualität und für Wettbewerbs­verfahren ein. Sein Augenmerk galt dabei vor allem jüngeren Architekten und Architek­turbüros sowie der Förderung des architektonischen Nachwuchses.

Mit seinem Amt als Sekretär der Klasse Baukunst und als Mitglied des Senats der Sächsischen Akademie der Künste verbinden sich Städtebautagungen in den ost- und mitteleuropäischen Ländern, u.a. in Bratislava (Slowakei), Brünn (Tschechien), Kráków (Polen), Kiew und Lemberg (Ukraine). In diese Zeit fällt die Begleitung des Stadtum­baus Ost am Beispiel von Hoyerswerda, Themen der Baukultur, die Auseinandersetzun­gen um die Gestaltung des Dresdner Neumarkts und die Perspektiven der Nachkriegs­moderne am Beispiel der Prager Straße und des Kulturpalasts Dresden.

Zu seinen Leistungen zählt auch die intensive Zusammenarbeit mit den Bausektionen und Bauabteilungen der Akademien der Künste Berlin, Hamburg und München. Die Akademie verliert einen verständnisvollen Vermittler und engagierten Kommunikator.

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