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Schadensbilder von problematischen Walzblei-Eindeckungen erkennen

(21.2.2014) Für Walzblei existieren klare Verarbeitungsregeln, die Anwendern ein ho­hes Maß an Produktsicherheit versprechen. Walzblei ist ein ausgesprochen robuster und langlebiger Werkstoff. Fachgerecht verlegt, sollte das Baumetall im Prinzip über Jahrzehnte hinweg wartungsfrei bleiben. Unplanmäßige Fremdeinflüsse können jedoch Walzblei zu schaffen machen. Dazu zählen u.a. ...

  • eine starke Sturmsaison,
  • ein nachträglicher Ausbau des Dachgeschosses oder
  • eine veränderte Nutzung der Innenräume.

Bauplaner und Gebäudebetreiber sollten in diesen Fällen sicherheitshalber auf eine Kontrolle der Walzblei-Eindeckungen drängen. In vielen Fällen wird schon eine kurze Dachbegehung klären können, ob Defekte an den Bleiarbeiten zu befürchten sind. Kommt es zu Schäden, so kündigen sie sich in den meisten Fällen im Vorfeld an. Die Gütegemeinschaft Saturnblei e.V. hat drei typische Anzeichen für auftretende Scha­densbilder zusammengestellt

Aufwölbung

Walzblei haftet durch sein hohes Eigengewicht auch ohne Einsatz von Klebemitteln. Die traditionelle Falztechnik trägt zu passgenauen und stabilen Befestigungen bei. Durch extreme Sturmböen und Fallwinde kann es jedoch zu Aufwölbungen kommen. Viele Aufwölbungen lassen sich im frühen Stadium leicht beheben.

Praxistipp: Betroffene Überlappungen und Hafte lassen sich mit einem Klopfwerkzeug nacharbeiten, so dass die Bleche wieder plan anliegen. Gegebenenfalls kann zur Ver­stärkung noch ein Zusatzblech verlegt werden.

Gelbliche Verfärbung

Walzblei lässt sich mit nahezu allen Baumaterialien gut kombinieren.  Niederschlags­wasser von kalk-, zement- oder bitumenhaltigen Baustoffen darf aber nicht über Blei­bleche geleitet werden. Es drohen Korrosionen, die sich durch eine gelbliche Färbung ankündigen. Praxistipp: Die gesamte Dachentwässerung sollte überprüft werden; Blei­bleche lassen sich gegebenenfalls durch einen zusätzlichen Anstrich schützen.

Weißliche Verfärbung

Der nachträgliche Ausbau des Dachstuhls oder neu beheizte Innenräume von Sakral­bauten können ungeahnte Folgen haben. Bei einer veränderten Raumnutzung, droht Feuchtigkeit unter den Bleiblechen und mittelfristig Korrosionen. Ein Indikator hierfür sind weißliche Ablaufspuren unterhalb der Bleibleche. Praxistipp: Es sollte schnell für eine ausreichende Luftzirkulation gesorgt und gegebenenfalls die Dampfsperre und Hinterlüftung nachgebessert werden.

Die Warnsignale sind eine Orientierungshilfe. So können aufmerksame Bauplaner und Handwerker frühzeitig gegensteuern und oft größere Schäden an der Bausubstanz ab­wenden. Viele Defekte lassen sich in ihrer Frühphase vergleichsweise einfach reparie­ren. Doch tritt ein Warnsignal auf, sollten Handwerker die Dachpartien sicherheitshal­ber im Auge behalten und nach spätestens einem Jahr nachkontrollieren.

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