Metropolitan Solutions: Stadtverkehr muss neu gedacht werden
(12.1.2014) Rohstoffverbrauch, Luftverschmutzung, Lärmbelastung: Die Verstädterung der Welt führt zu enormen Herausforderungen. Die Zukunft der Mobilität wird zur Königsdisziplin moderner Stadtplanung. Wer eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte schon heute beobachten möchte, muss nicht lange suchen. Es genügt ein Blick aus dem Fenster in einer deutschen Großstadt: morgens, wenn LKW und Lieferwagen Lebensmittel in Geschäfte und Restaurants bringen und das Hupkonzert des Berufsverkehrs im Schritttempo vorbeizieht. Oder nach Feierabend, wenn Büro-Heimkehrer keinen Parkplatz finden und deshalb zehnmal um den Block fahren.
Diese Szenen sind seit langem Realität - und könnten zu einem gigantischen Problem werden. Laut den Vereinten Nationen werden bis 2050 mehr als 70% der Menschen weltweit in Städten und Ballungszentren wohnen. 1950 war es weniger als die Hälfte. Aktuell ziehen täglich rund 180.000 Menschen in Großstädte. Die Herausforderungen rund um den Megatrend Urbanisierung sind daher vielfältig:
- Wie wird die Energieversorgung in Megacities gesichert?
- Wie gestaltet sich die Mobilität der Zukunft?
Diesen und weiteren Fragen wollen sich Aussteller der Metropolitan Solutions (7. bis 11. April 2014 in Hannover) stellen und in Konferenzen, Foren und Symposien Lösungen rund um die drängenden urbanen Themen aufzeigen.
Neue Infrastruktur als Königsdisziplin moderner Stadtplanung
Die städtischen Verkehrsnetze von heute werden dem Urbanisierungstrend auf Dauer nicht gewachsen sein. Die Bereitstellung neuer Infrastruktur wird deshalb zur Königsdisziplin moderner Stadtplanung. Eine Lösung für dieses Problem sehen Experten unter anderem in der Vernetzung verschiedener Transportmittel:
- Autos, die immer öfter auch mit dem Internet verbunden sind,
- öffentliche Nah- und Fernverkehrsmittel, deren Fortkommen Fahrgäste mit dem Handy verfolgen können,
- Car-Sharing-Angebote und Elektrofahrzeuge.
Diese verkehren aber noch als geschlossene Systeme nebeneinander - ihre flächendeckende Verbindung über Smartphone-Plattformen steht erst bevor. Daran arbeitet etwa der Automobilhersteller Daimler mit seiner Smartphone-App Moovel. Plattformunabhängig soll sie dem Nutzer den schnellsten Weg aufzeigen - indem sie alle Angebote von U-Bahn bis Car-Sharing vergleicht.
Staus kosten Milliarden
Im besten Fall reduzieren die neuen Technologien auch einen
gigantischen Schaden für die Volkswirtschaft: Einer Studie der
Unternehmensberatung Roland Berger zufolge gehen allein in den 30
größten Ballungszentren der Welt jedes Jahr 266 Milliarden
US-
Einen entscheidenden Anteil an der Zukunft des Stadtverkehrs dürften junge Unternehmen haben. Solche wie das Start-up tiramizoo aus München: Es setzt Kuriere ein, um den Menschen die tägliche Fahrt ins Kaufhaus, den Supermarkt oder ins Blumengeschäft abzunehmen. Die Koordination, um die Fahrten möglichst kurz und umweltfreundlich zu halten, übernimmt eine Software.
Die Stadt der Zukunft ist aber nicht nur eine Herausforderung für Ingenieure, sondern auch ein neuer Milliardenmarkt. Ein Papier der Bundesregierung beziffert das Umsatzpotenzial in Deutschland im Bereich Smart Cities für das Jahr 2020 auf zwischen 55 und 74 Milliarden Euro. Allein 24 Milliarden Euro davon könnten auf die Logistikbranche entfallen und je fünf Milliarden auf intelligente Netze und smarte Autos.
Zusätzlich gewinnt die wachsende Stadtbevölkerung dabei etwas, das schwieriger in Geld auszudrücken ist: saubere Luft, weniger Lärm und geringere Unfallgefahren.
Das Messespektrum der Metropolitan Solutions ist übrigens vielfältig und wartet 2014 mit diesen Ausstellungsthemen auf:
- Urban Energy,
- Urban Water Management,
- Urban Mobility & Logistics,
- Urban Buildings & Infrastructure,
- Urban Security,
- Urban Mining & Waste Solutions und
- Urban Management.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Metropolitan Solutions (7. bis 11. April 2014 in Hannover)
ausgewählte weitere Meldungen:
- 4,61 Milliarden Euro Mauteinnahmen 2012 (12.1.2014)
- „DVD INKAR 2013“: Interaktiver Atlas veranschaulicht Lebenslagen in Deutschland und Europa (22.12.2013)
- Leitfaden zur Planung von Gründächern als klimatische Ausgleichsflächen (3.12.2013)
- „Nachhaltige Stadtplanung“ aus der Edition DETAIL: Worüber müssen wir nachdenken? (1.12.2013)
- Die IBA Hamburg geht - aber ihre Projekte bleiben (3.11.2013)
- „Städte als Marken“ mit Fallbeispielen und Infos für erfolgreiches Stadt-Marketing (3.11.2013)
- Handlungsempfehlungen zur Sicherung von Lebensqualität in Schrumpfungsregionen (27.10.2013)
- Gebäude, Straßen und andere künstlich angelegte Flächen bedecken 5% der EU (27.10.2013)
- 50 Ideen für nachhaltige Städte vom Fraunhofer-Netzwerk „Morgenstadt – City Insights“ (20.10.2013)
- Experten fordern mehr Dialog und Kooperation für zukunftssichere urbane Infrastrukturen (14.4.2013)
siehe zudem:
- Stadtplanung, öffentliche Hand und Verbände auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Bauwirtschaft, Immobilien sowie Architekt und Wirtschaft bei Amazon