Fenster- und Türenbranche rechnet für 2014 mit 5,7% Wachstum
(10.11.2013) Der Fensterabsatz in Deutschland wird 2013 nach aktuellen Einschätzungen mit +0,9% geringfügig steigen - dies besagt die jüngste Studie der vier führenden Branchenverbände, die in Zusammenarbeit mit Heinze erstellt wurde. Im Laufe dieses Jahres können demnach wohl rund 13,1 Mio. Fenstereinheiten vermarktet werden. Der witterungsbedingte schlechte Start in das Jahr 2013 und Kapazitätsengpässe bei den Verarbeitungsbetrieben lassen die gute Auftragssituation zu großen Teilen erst im nächsten Jahr marktwirksam werden. Für 2014 ist laut Hochrechnung daher mit einem deutlichen Anstieg auf ca. 13,9 Millionen Fenstereinheiten zu rechnen, was einem prozentualen Zuwachs von rund 5,7% entspräche.
Für 2014 wird außerdem in allen vier Bausegmenten Neubau, Renovierung, Wohnbau und Nichtwohnbau mit deutlichen Zuwächsen gerechnet. Gerade die Bereiche Renovierung und Nichtwohnbau können sich von der bisher eher verhaltenen Entwicklung verabschieden und werden ebenfalls aufwärts weisen.
Die Geschäftsführer der Verbände befürworten die Verabschiedung der jüngsten Novelle der Energieeinsparverordnung (EnEV) einstimmig: „Diese Regelungen stellen die Weichen für die Zukunft und sorgen in vielen Bereichen für Planungssicherheit. Es bedarf jedoch weiterer Impulse, Haus- und Wohnungseigentümer für eine energetische Modernisierung ihrer eigenen vier Wände stärker zu mobilisieren. Steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten für energetische Sanierungsmaßnahmen und Förderprogramme, die attraktive Zuschüsse oder zinsgünstige Darlehen bieten, gehören auch in Zeiten knapper öffentlicher Haushalte zu den wichtigsten Instrumentarien und sind weiter auszubauen“, so die Verbandsgeschäftsführer.
Bei den Fensterrahmen-Materialien ...
- wird wohl der Anteil der Holzfenster im Jahr 2014 leicht auf voraussichtlich 15,3% zurückgehen;
- könnte der Absatz von Holz-Metall-Konstruktionen mit 12,1% die höchsten Zuwachsraten aufweisen und somit den Trend zum hochwertigeren Holzprodukt weiter verfestigen - bis Ende 2014 erwarten die Verbände einen Marktanteil der Holz-Metall-Fenster von rund 8,7%;
- liegt der Marktanteil der Metallfenster hochgerechnet bei 18,3%, weil aufgrund der in den letzten Jahren eher unterdurchschnittlichen Entwicklung im Nichtwohnbau deren Marktvolumen annähernd konstant geblieben ist;
- werden Kunststofffenster ihren hohen Marktanteil auch 2014 behaupten: Mit einem Wachstum in Höhe des Gesamtmarktes könnte deren Anteil im nächsten Jahr erneut bei voraussichtlich 57,7% liegen.
Kunststofffenster seien sowohl bei der Sanierung des Gebäudebestandes als auch im Wohnungsneubau gefragt. Ralf Olsen, Geschäftsführer des pro-K Industrieverbandes Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V. (Frankfurt), sieht trotz der Marktführerschaft des Kunststofffensters weiterhin Potenzial nach oben. Olsen rechnet wegen des anhaltenden Nachholbedarfs bei der energetischen Sanierung in Deutschland wie auch in ganz Europa mit weiteren Impulsen.
Mehrheitlich für Renovierung und energetische Sanierung
61,1% aller produzierten Fenster werden 2014 voraussichtlich für die Renovierung beziehungsweise energetische Sanierung des Gebäudebestandes verwendet, das Marktvolumen steigere sich in diesem Bereich allerdings nur unterdurchschnittlich um 4,1%. Die Zahl der im Neubau eingesetzten Fenster werde mit +8,4% deutlicher steigen und damit einen Marktanteil von 38,9% erreichen.
Fensterabsatz mehrheitlich im Wohnungsbau
Zusätzlich zur Analyse der Bereiche Renovierung und Neubau gibt die Branchenstudie auch Informationen über die prozentuale Verteilung der Fenster im Wohn- und Nichtwohnbau. Da für 2014 ein Anstieg der Wohnbauaktivitäten um 6,1% sowie - erstmals seit Jahren - eine recht deutliche Belebung des Nichtwohnbaus um 5,0% prognostiziert werden, sind in 2014 keine signifikanten Anteilsverlagerungen zu erwarten: 65% der verkauften Fenster werden 2014 im Wohnbau verbaut, vor allem im Mehrfamilienhausbau sind die höchsten Zuwachsraten zu erwarten.
Außentüren ebenfalls im Plus
Der Absatz von Außentüren entwickelte sich bislang ebenfalls positiv und kann voraussichtlich 2013 um 1,1% auf 1,316 Millionen Stück gesteigert werden. „Bis Ende 2014 werden in Deutschland rund 1,39 Millionen Außentüren verkauft, was eine deutliche Steigerung um rund 5,7% im Vorjahresvergleich entspräche“, prognostiziert der stellvertretende Geschäftsführer des Fachverbandes Schloss- und Beschlagindustrie (Velbert), Holger Koch. Im laufenden Jahr entwickelte sich der Markt für Aluminiumtüren leicht unterdurchschnittlich, was analog zum Fenstermarkt mit der Nachfrageschwäche des Nichtwohnbaus korreliert. Für 2014 wird aber auch in diesem Segment wieder mit einer höheren Dynamik gerechnet, so dass wohl alle Rahmenmaterialien vergleichbare Zuwächse zwischen 5,6 und 5,8% erreichen werden. Für 2014 wird daher mit konstanten Marktanteilen gerechnet: Türen aus Aluminium können sich mit einem Marktanteil von 32,5% auf Augenhöhe mit Kunststofftüren mit 32,6% behaupten. Jede vierte Außentür (25,5%) wird auch 2014 aus Holz gefertigt. Sonstige Rahmenmaterialien finden bei 9,4% der Türen ihren Einsatz.
Gewünscht: attraktive steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten
Wie auch immer sich die neue Bundesregierung zusammensetzen und ihre Klimaschutzziele für die nächsten Jahre definieren wird, müssen Politik, Wirtschaft und Verbraucher weiterhin größere Anstrengungen an den Tag legen, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. „Die jüngst verabschiedete Energieeinsparverordnung (EnEV) mag Zeichen setzen, aber erst attraktive steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten lassen Bauherren zum Beispiel aktiv werden und die gerade bei Modernisierungsmaßnahmen vielfach zu beobachtende Abwartehaltung verringern. Die rund 340 Millionen modernisierungswürdigen Fenster und Türen allein in Deutschland bieten somit ein riesiges Potenzial, um einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, so die Verbandsgeschäftsführer abschließend.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Verband Fenster + Fassade (VFF)
- Bundesverband Flachglas (BF)
- pro-K Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V.
- Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie e.V.
- Heinze GmbH
- Baukonjunktur
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- weitere Details...
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- Fenster und Türen vor Gericht (20.6.2013)
- Fenster- und Türenbranche rechnet 2013 mit stabilem Wachstum (21.4.2013)
siehe zudem:
- Baukonjunktur, Fenster, Fensterglas, Fenstertechnik, Türtechnik und Haustüren auf Baulinks
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