TÜV Rheinland untersucht Blendung durch Sonnenlicht bei PV-Modulen
(26.9.2013) Der TÜV Rheinland kann jetzt mit einem neuen Testprogramm die Spiegelung des Sonnenlichts bei Photovoltaik-Großanlagen untersuchen. Dabei werden die durch das Glas der Solarmodule verursachten Reflexionen des Sonnenlichts im Labor gemessen und dann die ganzjährigen Blendungsrisiken unter Berücksichtigung der geplanten Standorts ermittelt. Mit der für die Berechnung selbst entwickelten Software will der TÜV Rheinland Projektierern, Installateuren und Investoren von Photovoltaik-Anlagen in der Planung von Anlagen umfassende Sicherheit in der Standortwahl geben.
Bild aus dem Beitrag „Wenn das Solardach blendet: Nachbarn müssen nicht jede Störung hinnehmen“ vom 3.7.2011 (Bild vergrößern)
Florian Reil, Geschäftsfeldleiter für Solarenergie bei TÜV Rheinland, verweist darauf, dass insbesondere an Hauptverkehrsstraßen oder bei Flughäfen gefährliche Spiegelungen und blendendes Sonnenlicht durch große Solarparks vermieden werden müssten und dies schon im Vorfeld genau untersucht werden könne. Manchmal sei eine solche Analyse sogar zwingend erforderlich für eine Baugenehmigung.
Blendgutachten für mehr Sicherheit
Für die Erstellung eines unabhängigen Blendgutachtens analysieren Die TÜV-Fachleute in einem von der Deutschen Akkreditierungsstelle anerkannten Verfahren in Anlehnung an die DIN 5034-2 (Grundlagen für tageslichttechnische Berechnungen) für das gesamte Jahr Zeitpunkte, Dauer und Häufigkeit der Immissionen durch Licht, das von der geplanten Solaranlage reflektiert würde - und zwar in jede Richtung. Auf Basis dieser Ergebnisse soll es möglich sein, nicht nur die Standortwahl und Ausrichtung von Anlagen zu optimieren, sondern auch etwaige Blendschutzmaßnahmen bereits in der Planungsphase zu berücksichtigen. Damit könnten - so Florian Reil -aufwendige Nachbesserungen oder gar juristische Auseinandersetzungen vermeiden.
Mit ergänzenden Laboruntersuchungen analysiert TÜV Rheinland auch den winkelabhängigen Reflexionsgrad der Glasoberfläche von Solarmodulen. Dieser modulbezogene Reflexionsgrad dient dann der Berechnung der maximalen Strahlungsintensität der Reflexionen für das geplante Projekt.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- TÜV Rheinland
- SolardachCheck und weitere EnergieSparRatgeber
- Bionische Anti-Glare-Beschichtung für Solarmodule (19.1.2022)
- Wenn die Photovoltaikanlage blendet - neues/weiteres Urteil (2.12.2015)
- Duldungspflicht: PV-Anlage durfte trotz blendender Störung des Nachbarn bleiben (7.10.2015)
- TÜV Qualitätsmonitor: Jede dritte PV-Anlage mit Defekten und Leistungsdefiziten (16.6.2015)
- „Dirty Power“: PV-Anlagen erzeugen Elektrosmog! Wie kann man sich davor schützen? (26.8.2014)
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ausgewählte weitere Meldungen:
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- Simulationssoftware ermittelt potentiell blendende Photovoltaik-Anlagen (27.6.2013)
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- Alles über Solarstrom ... auf 224 Seiten von der Stiftung Warentest (21.10.2012)
- Wenn das Solardach blendet. Nachbarn müssen nicht jede Störung hinnehmen (3.7.2011)
siehe zudem:
- Photovoltaik im alternative Energien-Magazin bei Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Photovoltaik und erneuerbare Energien bei Baubuch / Amazon.de