BSW-Solar sieht solare Energiewende im Wärmesektor gefährdet
(28.6.2013) Der Ausbau der Solarwärme-Erzeugung in Deutschland muss annähernd verdoppelt werden, um die von der Bundesregierung im Nationalen Aktionsplan für Erneuerbare Energien festgelegten Ziele zu erreichen. Deutschland müsste dafür seinen jährlichen Zubau von 1,15 Mio. m² Kollektorfläche im Jahr 2012 auf über 2 Mio. m² pro Jahr erhöhen. „Von einer Energiewende im Wärmesektor kann bislang leider in Deutschland kaum die Rede sein. Bislang ist es weder gelungen, den Modernisierungsstau im Heizkeller aufzulösen, noch Erneuerbare Energien im Falle eines Heizungstausches oder im Neubau zum Regelfall zu machen“, erläutert Jörg Mayer, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar).
Im EU-Vergleich rangiert Deutschland beim Pro-Kopf-Zubau im Jahr 2012 nur auf Platz 6 - deutlich abgeschlagen hinter Zypern, Österreich, Griechenland, Dänemark und Malta. Auch die anderen regenerativen Wärmetechnologien können die derzeit bestehende Solarwärme-Lücke nicht kompensieren. Der 2012 veröffentlichte „Fahrplan Solarwärme“ des BSW-Solar prognostizierte einen Anteil von 8 Prozent Solarwärme am Wärmebedarf deutscher Haushalte bis 2030 und von über 10 Prozent am Wärmebedarf der deutschen Industrie, sofern die Rahmenbedingungen für eine Energiewende im Wärmesektor stimmen.
„Eine Umstellung der Solarwärmeförderung auf eine sichere und hinreichende Finanzierungsbasis ist längst überfällig“, so Mayer. Die ausbleibenden Einnahmen aus dem europäischen Emissionshandel, mit denen der Energie- und Klimafonds und damit u.a. das Marktanreizprogramm für Erneuerbare Wärme gespeist werden sollen, hätten dies erst kürzlich wieder gezeigt. Der BSW-Solar kritisiert, dass die Bundesregierung dennoch an diesem Modell festhalten will, wie der zuletzt vorgestellte Haushaltsentwurf für den Bundeshaushalt 2014 erkennen lässt. Anstatt die finanziellen Mittel zu erhöhen, um den Ausbau der Solarwärme zu beschleunigen, wird die Förderung der Erneuerbaren Wärme im kommenden Jahr um 8 Prozent auf 374 Mio. Euro gekürzt, da von einem weiteren Rückgang der Mittel aus dem Energie- und Klimafonds auszugehen ist
Der Bundesverband Solarwirtschaft setzt sich zusammen mit anderen Verbänden der Erneuerbaren Wärme für ein verbessertes, verlässliches Ausbauinstrument ein. Dabei wird die Anschaffung von zum Beispiel einer Solarwärme-Heizung oder eines Pelletkessels zwar wie bisher mit einem Investitionskostenzuschuss unterstützt. Die notwendigen finanziellen Mittel werden jedoch durch die so genannte Erneuerbare-Wärmeprämie beschafft, die der Importeur von fossiler Energie abführt. Damit rücken die Preise von klimaschädlicher Wärme durch die Verbrennung von Öl und Gas näher an die tatsächlich verursachten Kosten, Erneuerbare Wärme würde noch attraktiver.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar)
- SolardachCheck und weitere EnergieSparRatgeber: StromCheck express
- Solarkollektorabsatz 2013 zweistellig rückläufig (23.2.2014)
- Solarkollektoren-Absatz um 11% rückläufig (5.11.2013)
- Technisches Handbuch von Kingspan-Solar: „Komplette gewerbliche solarthermische Lösungen“ (25.9.2013)
- Wärmemarkt stagniert, stagniert und stagniert (16.9.2013)
- BINE-Fachbuch „Solare Wärme für große Gebäude und Wohnsiedlungen“ (29.7.2013)
- weitere Details...
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siehe zudem: