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Deutsche Ziegelindustrie 2012/2013 mit Licht und Schatten

(17.6.2013) Im Geschäftsjahr 2012 hat sich der Aufwärts­trend bei den deutschen Ziegelherstellern aus dem Vorjahr nicht fortgesetzt. Die Produktionswerte für Mauerziegel be­wegen sich knapp auf dem Niveau des Vorjahres, bei Dachziegeln war ein merklicher Rückgang festzustellen. Dazu erklärt Martin Roth, Geschäftsführer des Bundesverban­des der Deutschen Ziegelindustrie e.V., Bonn: „Das Baujahr 2012 war kein schlechtes, aber auch nicht so gut, wie vor einem Jahr erwartet. Gründe dafür gibt es viele, allen voran das vergleichsweise schlechte Wetter. Negativ ausgewirkt hat sich im letzten Jahr auch die lang anhaltende Diskussion um steuerliche Erleichterungen bei der ener­getischen Sanierung von Gebäuden. Dies hat dazu geführt, dass viele Sanierungsvor­haben aufgeschoben wurden.“

7,7 Prozent weniger Dachziegel, 5,2 Prozent weniger Umsatz

Laut Berechnung des Statistischen Bundesamtes belief sich die Produktionsmenge von Dachziegeln 2012 auf 697,2 Mio. Stück (2011: 755,6 Mio. Stück), was einem Mi­nus von 7,7 Prozent entspricht. Auch beim Produktionswert der Dachziegel mussten die deutschen Werke einen Rückgang hinnehmen: Im letzten Jahr wurden Produkte im Wert von 708,9 Mio. Euro hergestellt (2011: 747,7 Mio. Euro), das bedeutet einen Rückgang von 5,2%:

1,3 Prozent weniger Mauerziegel, 0,7 Prozent weniger Umsatz

Bei den Mauerziegelherstellern gibt es dagegen eine fast stabile Situation. Nach den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes lag die Produktion von Mauerziegeln im Jahr 2012 gegenüber 2011 um 1,3 Prozent niedriger. Im letzten Jahr wurden insgesamt 7,1 Mio. Kubikmeter Mauerziegel produziert (2011: 7,2 Mio. Kubikmeter). Der Produk­tionswert lag ebenfalls fast konstant bei 514 Mio. Euro in 2012 nach 518 Mio. Euro in 2011 (Minus 0,7%):

Unterkühlter Start ins Jahr 2013, zudem steigende Energiekosten

Bei der Betrachtung des laufenden Geschäftsjahres sieht der Bundesverband Licht und Schatten. Die langen Schnee- und Frostperioden haben die Bautätigkeit in wei­ten Regionen der Republik zum Start 2013 enorm behindert.

Ein leidiges Thema, das die Ziegelhersteller schon viele Jahre beschäftigt, sind die weiter steigenden Energiekosten. Gerade als energieintensive Branche ist es für die Mitgliedswerke des Verbandes lebenswichtig, dass in Deutschland auch mittel- und langfristig mit international konkurrenzfähigen Energiekosten produziert werden kann. Das eigentliche Problem liegt nicht - wie teilweise in der Vergangenheit - bei steigen­den Weltmarktpreisen, insbesondere für Erdgas. Vielmehr sind es nationale gesetzliche Regelungen, die der Ziegelindustrie das Leben schwer machen. Vor allem der von der Politik forcierte Umstieg auf eine nachhaltige Energieerzeugung in Deutschland produ­ziert erhebliche Zusatzkosten für die Unternehmen. Paradebeispiel dafür ist das Er­neuerbare Energien-Gesetz, das die Stromkosten stetig hat anwachsen lassen.

Doch es gibt auch positive Entwicklungen auf dem Markt. Dazu Verbandspräsident Helmuth Jacobi: „Für das laufende Jahr 2013 sind wir optimistisch, da nach allen er­kennbaren Anzeichen der Wohnungsbau von vielen Entwicklungen profitieren wird. Nach wie vor haben wir extrem niedrige Zinsen, die sogar historische Tiefststände erreicht haben. Wegen der Ungewissheit über die weitere Entwicklung des Euros gibt es immer noch eine Flucht in Sachanlagen, insbesondere Immobilien. Auch für die Sanierung, von der vor allem die Hersteller von Dachziegeln profitieren, gibt es posi­tive Signale. Die Parteien überbieten sich zumindest in ihren Aussagen vor der Wahl darin, zusätzliche Mittel für die energetische Sanierung von Wohngebäuden zur Ver­fügung zu stellen.“

Der Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie repräsentiert insgesamt 90 Unter­nehmen mit ca. 113 Produktionsstätten und knapp 8.500 Mitarbeitern.

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