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121 Liter je Bundesbürger und Tag: Wassergebrauch verharrt auf niedrigem Niveau


  

(12.5.2013) Der spezifische Wassergebrauch in Deutschland verharrte auch 2012 auf niedrigem Niveau und betrug durch­schnittlich rund 121 Liter je Bundesbürger und Tag, meldet der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) auf Grundlage eigener Berechnun­gen. Gegenüber 1990 ist da­mit der durchschnittliche Wassergebrauch bezogen auf die Abgabe der öf­fentlichen Wasserversorger im Bereich Haushalte und Kleinverbraucher um 26 Liter oder knapp 20 Prozent gesunken.

Die sich jährlich erneuernde verfügbare Wassermenge in Deutschland beträgt 188 Mil­liarden Kubikmeter. Nur 17 Prozent dieser natürlichen Vorkommen werden von den un­terschiedlichen Kundengruppen wie Haushalten oder Industrie genutzt.

Der BDEW veröffentlichte zudem neue Zahlen zu den Investitionen der Wasserver- und Abwasserentsorger:

  • Im Jahr 2012 betrugen die Investitionen in die öffentliche Trinkwasserversor­gung nach BDEW-Angaben rund 2,3 Milliarden Euro. Auf diesem Niveau werden die Wasserversorger nach einer BDEW-Prognose auch in den kommenden Jahren investieren: Für die Jahre 2013 und 2014 rechnet der Branchenverband mit In­vestitionen von jeweils etwa 2,4 Milliarden Euro.
  • Die Abwasserwirtschaft investierte 2012 rund vier Milliarden Euro.

Insgesamt investierte die Wasserwirtschaft damit im Jahr 2012 rund 6,3 Milliarden Eu­ro. "Diese sehr hohen Investitionen machen die Wasserwirtschaft zu einem bedeuten­den beschäftigungs- und umweltpolitischen Motor", betonte Weyand.

BDEW: „Unternutzung der Infrastruktur“

Die Entwicklung eines jährlich abnehmenden Pro-Kopf-Gebrauchs und der Rückgang der Wasserabgabe an die Industrie führten in Deutschland inzwischen zum Teil zu ei­ner Unternutzung der ausgelegten Infrastruktur und ließen kaum noch Spielraum nach unten. Übertriebenes Wassersparen sei deshalb kein Beitrag zu einem umwelt­bewussten und nachhaltigen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen, so Weyand. Im Gegenteil, es führe zu Kostensteigerungen und Problemen in Trinkwas­serleitungen und Abwasserkanälen. Um Ablagerungen und Korrosion sowie hygienische Probleme aufgrund längerer Aufenthaltszeiten und geringerer Fließgeschwindigkeit zu vermeiden, müssten die Trinkwasser- und insbesondere Abwasserleitungen intensiv gespült werden. Die vermehrte Spülung verhalte sich bei zunehmendem Betriebsauf­wand kontraproduktiv zu dem eigentlich reduzierten Wassergebrauch. Ein wirkliches Wassersparen sei in diesen Fällen nicht möglich. Zudem führten Spülungen letztend­lich zu einer zusätzlichen Kostenbelastung für den Kunden, so der BDEW-Hauptge­schäftsführer Wasser/Abwasser abschließend.

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