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Gläserner Aufzug passgenau für Jugendstil-Treppenhaus in München-Bogenhausen

(4.12.2012) Das hatten sich die Erbauer der Stadtvilla vor gut hundert Jahren nicht erträumt: Ein gläserner Aufzug wird passgenau und elegant das Rückgrat ihres histo­rischen Treppenhauses.

Die Architekten Prof. Paul Pfann und Günther Blumentritt errichteten 1896 bis 1897 für Hauptmann Oskar Bischoff eine Villa im barockisierenden Jugendstil im noblem Münch­ner Stadtteil Bogenhausen nahe den Maximiliansanlagen (siehe Google-Maps). Eines der architektonischen Highlights ist die Aussichtsplattform auf dem Dach auf einem auffälligen Rundturm mit dekorativem Ziergitter zur Nutzung als Balkons. Der Turm dient auch als Treppenhaus mit aufwändig an der Außenwand befestigten, freischwe­benden Treppenstufen.

Die nach wie vor exponierte Lage des Stadtteils zieht entspre­chend anspruchsvolle Mieter an. Zwar ist die Villa nur dreige­schossig, doch durch die sehr hohen Decken ist der Weg über die Treppe bis zum Dachgeschoß spürbar anstrengend - und für potentielle Mieter ein kritischer Punkt. Der Besitzer der Villa, die Stewoh-Vermögensverwaltung, berichtet von vielen Besichtigungen, aber keiner wollte ohne Aufzug das Dachge­schoss mieten.

Ein Außenaufzug hätte die Attraktivität des Gebäudes beein­trächtigt, und eine Beeinträchtigung des Außenbildes kam auch wegen des Denkmalschutzes nicht in Frage. Die einzige Lösung war die Installation eines Aufzugs im Treppenhaus - eine au­ßerordentliche Herausforderung. So ist unter dem Dach des Treppenhauses sehr wenig Platz und durch die freischweben­den Treppenstufen ist eine Befestigung des Aufzugsgerüstes auf über sechs Metern nicht möglich. Auch ist die nutzbare Grundfläche sehr klein - zumal auch im Inneren des Hauses alles mit dem Denkmalamt abgesprochen werden muss.

Zahlreiche Aufzugsunternehmen sprach der Besitzer an – fast alle winkten dem Ver­nehmen nach ab, da ihre Standardaufzüge nicht an die besondere Situation vor Ort angepasst werden konnte. Auf offene Ohren traf man aber offenbar bei Riedl Aufzugs­bau aus Feldkirchen bei München. Das Familienunternehmen sah neben der Herausfor­derung auch sofort die Möglichkeiten, durch seine Expertise in der individuellen Einzel­fertigung überhaupt eine Lösung finden zu können. Der Eigentümer: „Die haben sich bereits Gedanken gemacht, bevor sie den Auftrag bekamen, man spürte den Willen, eine Lösung zu finden.“

Bei den harten Vorgaben durch den Denkmalschutz und die schwierigen Räumverhäl­tnisse (Schachtkopf 2480 mm) kam nur eine in jeder Beziehung maßgeschneiderte Lösung in Betracht. Zunächst galt es, den verfügbaren Raum so auszunutzen, dass der Aufzug im täglichen Gebrauch überhaupt Sinn macht.

Der Ansatz von Riedl war, ein achteckiges Gerüst zu konstru­ieren, für eine größere Grundfläche. Zudem wurde eine Spezial­firma beauftragt, die Treppenstufen, die frei in das Treppen­haus hineinreichen, jeweils um 10 cm zu kürzen und so 20 cm Durchmesser zu gewinnen. Beide Maßnahmen zusammen er­möglichten einen deutlichen Gewinn an Platz im Aufzug: statt 2 Personen bei einem klassisch rechteckigen Gerüst finden nun 4 Personen Platz.

Grundlage für die Planung lieferte eine aufwändige 3D-Mess­techik. Alles musste durch eine normale Tür in das Treppen­haus gebracht und dort montiert werden. Der Aufzug ist, den Auflagen entsprechend, ringsherum verglast, um sich optisch nicht aufzudrängen, auch die Panoramatür ist aus Glas. Hohe Funktiona­lität und hoher Anspruch an das Design konnte man so vereinen.

Mit eigenem Stahlbau, eigenem Türbau und weiteren Komponenten aus einer Hand: auch wenn der Aufwand größer war als bei einer Standardlösung, hat sich die Inves­tition wohl gelohnt. So sei umgehend ein neuer Mieter für das Dachgeschoß gefunden worden.

Weitere Informationen zu platzsparenden Aufzügen können per E-Mail an Riedl angefordert werden.

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