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12. Industrieforum Pellets: Sonnige Aussichten für den Pelletsmarkt

12. Industrieforum Pellets vom 9. bis 10. Oktober 2012(21.10.2012) Insgesamt 310 Teilnehmer aus 32 Nationen besuchten vom 9. bis 10. Oktober 2012 das 12. Industrie­forum Pellets; 57% kamen aus dem Ausland. Experten aus Industrie, Handwerk und Verbänden diskutierten in Berlin die neuesten Technologien und die Entwicklung der internationalen Pelletsmärkte. Die Nachhaltigkeit in der Produktion und Logistik war ein weiteres zentrales Thema der Konferenz.

Vor allem der Industriepelletsmarkt erlebt international einen starken Boom, was nicht zuletzt auf die steigenden Rohstoffpreise weltweit zurückzuführen ist. Gerade gewerb­liche Großanlagen haben angesichts der Preisentwicklung sehr kurze Amortisationszei­ten. Auch der Kraftwerksmarkt wächst beträchtlich, beispielsweise in Großbritannien, wie Arnold Dale von Ekman & Co AB, Schweden, bei seinem Vortrag betonte. Auslöser für diesen Boom ist die britische „Renewables Obligation“ Regelung, die stromerzeu­gende Unternehmen verpflichtet, wachsende Anteile ihrer Produktion aus erneuerba­ren Energien zu gewinnen. Das Land besitzt 17 große Kohlekraftwerke, die ganz oder teilweise auf Holzpellets umgestellt werden könnten.

Auch bei der Wärmeerzeugung sind Holzpellets europaweit auf dem Vormarsch mit einem kontinuierlichen Wachstum von zehn bis zwanzig Prozent jährlich. Wie Dr. Chris­tian Rakos, Präsident des European Pellet Council (EPC) berichtete, steigen in der EU die Zahlen der neu installierten Pellets-Heizkessel seit 2010 deutlich an:

  • Im laufenden Jahr werden vorrausichtlich 60.000 Pelletskessel in Europa instal­liert, davon rund ein Drittel in Deutschland.
  • Bei den Pelletsöfen erwartet die Branche 300.000 neue Geräte europaweit, 200.000 davon allein in Italien.

  

Nach den Vorträgen zu den Entwicklungen der weltweiten Pelletsmärkte, erhielt Rakos noch eine besondere Anerken­nung: Martin Bentele, geschäftsführender Vorsitzender, Deut­scher Energieholz- und Pellet-Verband e.V. (DEPV), Berlin, überreichte „Deutschlands kleinen Energieriesen“. Damit wür­digte Bentele das Engagement von Rakos für den Austausch und die Kommunikation unter den Unternehmen des Wärme- und Strommarktes sowie der unterschiedlichen Verbände in der Bioenergiebranche.

Nachhaltigkeit als zentrales Branchenthema

Einigkeit herrschte auf dem Podium zur hohen Bedeutung von Nachhaltigkeitskriterien für die Branche. Diesem Thema widme­te das Industrieforum Pellets eine eigene Session. Behandelt wurden dabei aktuelle Richtlinien und Zertifizie­rungsmodelle vom Holzanbau bis zur Produktion und zur indus­triellen Logistik. Aber auch die Grenzen der Zertifizierung wurden dabei deutlich. Wie Harald Arnold von Fram Renewable Fuels LLC., USA, betonte, können sich beispiels­weise viele US-amerikani­sche Waldbesitzer aus Kostengründen keine Nachhaltigkeits­zertifizierung ihrer Wald­bewirtschaftung leisten, obwohl sie hohe Qualitäts- und Nach­haltigkeitsstandards verfolgen. Hier müsse man die geographischen Gegebenheiten beachten.

Kritisch diskutiert wurde bei der abschließenden Podiumsdiskussion vor allem der Transport von Pellets über weite Distanzen und die Frage, welche Strecken unter welchen Umständen vertretbar sind.

Weitere Themenblöcke behandelten die Themen Effizienzsteigerung und Lagersicher­heit:

  • Im Themenblock „Pelletsproduktion“ am Mittwoch, 10. Oktober, stellte Dr. Magnus Stahl, Karlstad Universität, Schweden, vor, wie sich der Energiever­brauch bei der Produktion von Holzpellets verringern lässt. Weitere Vorträge setzten sich mit dem Carbon Footprint der Pelletsproduktion oder dem Einfluss der Partikelgröße von Holzpellets auf die Brenneigenschaften auseinander.
  • Im Themenblock „Pelletshandling“ erläuterte Peter Rechberger, European Pel­let Council (EPC), Belgien, Neuerungen bei der ENplus-Zertifizierung. Weitere Themen waren der aktuelle Stand der VDI-Richtlinie für größere Pelletslager und die Veränderungen, die die neue österreichische Lagerraumverordnung (ÖNORM M 7137) mit sich bringt.
  • Im Themenblock „Logistik & Technologie“ ging Gordon Murray, Wood Pellet Association of Canada, den Möglichkeiten einer effizienten internationalen Lie­ferkette nach. Über Technologie, Entwicklungsstand und Herausforderungen der Torrefizierung referierten Uwe Becker, Kema Consulting GmbH, und Stephan Sternowsky, Amandus Kahl GmbH & Co. KG.

Jahreskonferenz des Biomasse-Panels der RHC-Plattform

Abgerundet wurde das 12. Industrieforum Pellets mit der Jahreskonferenz des Biomas­se-Panels der „Europäischen Technologieplattform für Erneuerbares Heizen und Küh­len" (RHC-Plattform), das am Mittwochnachmittag, 10. Oktober, tagte. Diskutiert wur­den vor allem die Möglichkeiten, Biomasse zur Wärmeerzeugung und Kühlung zukünftig weiter zu entwickeln.

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