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„Entranze“: Roadmaps für den Klimaschutz im Gebäudebereich

Entranze Logo(5.8.2012) Ab 2020 müssen Neubauten in der gesamten EU im Niedrigstenergie-Standard errichtet werden - und der Ge­bäudebestand soll durch Sanierung auf das gleiche Level ge­bracht werden. Ein neues Projekt unter Beteiligung des Öko-Instituts unterstützt politische Entscheidungsträger in den EU-Mitgliedsstaaten jetzt dabei, Maßnahmen und Instrumente für die Erreichung einer besseren Energieeffizienz in Gebäuden zu entwickeln.

Das Projektteam stellt dazu Daten, Analysen und Leitlinien zur Verfügung und berät die Politik in neun Ländern beim Aufbau ehrgeiziger, realistischer Strategien für den verstärkten Bau von Niedrigstenergie-Häusern sowie beim Einsatz erneuerbarer Ener­gien bei der Deckung des Raumwärme- und -kältebedarfs. Das Projekt wird von der Europäischen Kommission im Rahmen des Intelligent Energy Europe-Programms gefördert. Die neue Website zum Projekt entranze.eu bietet weiterführende Informa­tionen.

EU-Gebäuderichtlinie gibt Standards für mehr Energieeffizienz vor

Die EU-Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (Energy Performance of Buildings Directive, EPBD) muss 2012 in allen EU-Mitgliedsstaaten umgesetzt werden. Sie ist ein wichtiger Baustein, damit die EU ihre selbst gesteckten Energie- und Klima­schutzziele bis 2020 erreichen kann:

  • 20 Prozent weniger Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 2005,
  • 20 Prozent erneuerbare Energien,
  • 20 Prozent mehr Energieeffizienz.

Nach der EU-Gebäuderichtlinie müssen bereits ab 2019 alle neuen Gebäude, die von öffentlichen Ein­richtungen genutzt bzw. erworben werden, Niedrigstenergie-Häuser ("nearly zero-energy building") sein, also einen Energiebedarf nahe null haben. Ab 2020 gilt diese Regelung für sämtliche Neubauten in der EU. Um die Vielfalt in Bau­kultur und Klima in ganz Europa zu berücksichtigen, gibt es keine einheitlichen EU-Vorgaben für die Umsetzung der Ziele. Vielmehr sind die Mitglied­staaten aufgerufen, eigene Fahrpläne vorzulegen, welche die nationalen, regionalen oder lokalen Bedingungen widerspiegeln.

„Entranze“ unterstützt EU-Politik bei Gebäudeeffizienz

Das Projekt "Entranze" will helfen, die Sanierungsquoten für Niedrigstenergie-Gebäude zu erhöhen und den Ein­satz von erneuerbaren Energien zum Heizen und Kühlen im Gebäudebestand zu fördern. Zentrales Ziel ist es, Entscheidungsträger in den Mit­gliedstaaten bei der Entwicklung politischer Instrumente aktiv zu unterstützen.

Kernstück des Projekts ist deshalb der Dialog mit den politischen Entscheidungsträgern und Experten. "Entranze" konzentriert sich dabei auf neun Länder mit über 60 Prozent des EU-27-Gebäudebestands. Dafür führt das Team, dem auch Wissenschaftler des Öko-Instituts angehören, Gebäudeexperten aus der europäischen Forschungscommu­nity mit nationalen Entscheidungsträgern und wichti­gen Interessengruppen zusam­men. Gemeinsam sollen sie ambitionierte und fundierte Strategien und Roadmaps erstellen.

Darüber hinaus stellt "Entranze" ein Online-Datenbank-Tool mit Gebäudedaten und Energiebedarfsszenarien zur Verfügung, liefert Analysen zu Kostenoptimierungspoten­zialen bei Niedrigstenergie-Häusern, präsentiert Strategien und Maßnahmen, wie die Standards in den jeweiligen Ländern umgesetzt werden können, und zeigt Beispiele aus dem internationalen Vergleich.

Das Projekt deckt die gesamte EU-27 plus Kroatien und Serbien ab. Die wichtigsten Zielländer sind die der Projektpartner.

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