Mit moderner Straßenbeleuchtung und neuem Messsystem „LuXY“ Millionen sparen
(19.5.2012) Der Braunschweiger Energieversorger BS|ENERGY und die Veolia Wasser Gruppe (Berlin) erarbeiten für Kommunen energiesparende Beleuchtungs-Konzepte und rüsten die komplette Straßenbeleuchtung auf sparsamere Beleuchtungs-Technik um. Dabei werden die Kommunen über mehrere Jahre hinweg begleitet. Mit Hilfe des neuen Messsystems „LuXY“ kann die Beleuchtungsstärke in der Stadt gemessen werden. Transparenz in der Datenerfassung und auch bei den Kosten schafft das Anlageninformationssystem „LuxData“. „Mit einer kompletten Umstellung auf effizientere Beleuchtungs-Technik ließen sich unsere Stromkosten um 43 Prozent reduzieren. Zudem schonen wir mit den energiesparenden Leuchten die Umwelt“, erläutert Martin Stabno, Leiter der Tiefbauabteilung der Stadt Burgdorf, die seit 2007 mit Hilfe des Braunschweiger Energieversorgers ihre Straßenbeleuchtung auf Vordermann bringt.
Sparpotential: 100 Millionen Euro pro Jahr
In Deutschland sind öffentliche Leuchten durchschnittlich 21
Jahre alt. Sie verbrauchen zu viel Strom und belasten die
kommunalen Etats. Deshalb müssen viele Städte und Gemeinden in den
kommenden Jahren einen großen Teil ihrer Straßenbeleuchtung
modernisieren. Die Investitionen dürften sich lohnen: Bundesweit
ließen sich durch sparsamerer Leuchtmittel und intelligente
Beleuchtungskonzepte mindestens 100 Millionen Euro pro Jahr
sparen. Das geht aus einer Studie der
Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC (2011) hervor, an der sich 341 Städte
und Gemeinden beteiligten. Allein für Strom geben die Befragten je
Straßenlaterne rund 55 Euro aus. Die höheren Stromkosten haben
oftmals negative Konsequenzen: „Um zu sparen, schalten viele
Gemeinden Laternen einfach aus und die Bewohner tappen dann im
Dunkeln. Das ist ein hohes Sicherheitsrisiko für den Menschen im
Straßenverkehr“, betont Christian Wallschläger Leiter Öffentliche
Beleuchtung bei BS|
GPS ermittelt den Beleuchtungsbestand
Um den Kommunen zunächst ein genaueres Bild über die Situation vor Ort zu verschaffen, bietet BS|ENERGY eine Bestandsaufnahme der Beleuchtung an. Diese ist Grundlage für die technische und wirtschaftliche Bewertung. Bei der örtlichen Begehung werden die wesentlichen technischen Daten und die Standorte der einzelnen Beleuchtungsanlagen mittels GPS-Einmessung erfasst und anschließend in der Datenbank „LuxData“ manuell festgehalten. Die Standorte können auf einem beliebig skalierbaren Lageplan dargestellt werden, zum Beispiel auf Basis einer Standgrundkarte oder auch GoogleMaps.
„LuXY“ misst das Beleuchtungsniveau
Zu viel Licht oder zu wenig Licht? Erst das Wissen um den Status Quo ermöglicht die fundierte Analyse und die Festlegung der richtigen Maßnahmen. Mit Hilfe des neuen photometrischen Messverfahrens „LuXY“, das eigens von BS|ENERGY entwickelt wurde, wird vom Messfahrzeug aus das Beleuchtungsniveau eines Straßenabschnittes in kurzen Zeitintervallen kontinuierlich und linienförmig erfasst. Das System errechnet dann die durchschnittlichen Werte dieses Abschnittes in der Maßeinheit „Lux“. Die Visualisierung der Messdaten erfolgt - wie auch bei der Erfassung des Anlagenbestandes - über die gleichzeitige Aufnahme der GPS-Koordinaten. Aus den Ergebnissen der Beleuchtungsstärke-Messung können dann die richtigen Maßnahmen zur energieeffizienten Straßenbeleuchtung abgeleitet werden. Zugleich bilden diese Messergebnisse die Vergleichsgrundlage für Wiederholungsmessungen, zum Beispiel nach der Umrüstung auf zeitgemäße Leuchtmittel. „Die Kommunen können so messen, wie energetisch ihre Straßenbeleuchtung ist. Aber das Meßsystem dient nicht nur zur Bestandsaufnahme, es kann auch nach der Umrüstung eingesetzt werden, um zu kontrollieren, wie sich das Beleuchtungsniveau durch die Erneuerungsmaßnahme verändert hat“, erklärt Wallschläger von BS|ENERGY.
Best Practice: Burgdorf in neuem Licht
Von 2007 bis zum Frühjahr 2010 wurden in Zusammenarbeit mit BS|ENERGY die Straßenbeleuchtungsanlagen in Burgdorf erneuert und etwa 2.750 veraltete Leuchten durch Kompaktleuchtstoff-Lampen mit Spiegelreflektoren ausgetauscht. Zudem wurden mehrere Neubaugebiete erschlossen und mit energiesparenden Leuchten versehen. Die Anschlussleistung aller Beleuchtungsanlagen konnte von 565 Kilowattstunden auf 303 reduziert werden. Dadurch verringert sich der CO₂-Ausstoß jährlich um circa 420 Tonnen. „Die Umrüstung auf die neuen Technologien hat die Beleuchtungssituation in Burgdorf erheblich verbessert. Wir sparen Kosten und leisten nachhaltig einen Beitrag für unsere Umwelt“, erklärt Martin Stabno, der Burgdorfer Verantwortliche der Tiefbauabteilung. Für 2012 sollen im Stadtgebiet an einer ehemaligen Bundesstraße die letzten etwa 25 Kofferleuchten mit Hochdruck-Quecksilberdampflampen und einer Lichtpunkthöhe von acht Metern durch attraktive, innenstadtgerechte Leuchten ersetzt werden.
Auch im thüringischen Gera haben die Spezialisten der Veolia Wasser Gruppe Lichtpunkte umgerüstet. Darüber hinaus nutzen die Städte Görlitz (Sachsen), Gräfenhainichen sowie Köthen (Sachsen-Anhalt) und das niedersächsische Lehrte derzeit das Angebot von BS|ENERGY.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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- LED-Straßenbeleuchtung unter Beobachtung (10.2.2009)
- Bundeswettbewerb: Mehr Energieeffizienz bei der Stadtbeleuchtung (26.6.2008)
siehe zudem:
- Außenleuchten, Leuchtmittel, Lichtsteuerung, technische Leuchten und Public Design auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Beleuchtung und Licht bei Baubuch / Amazon.de