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Verband deutscher Pfandbriefbanken sieht derzeit keine Preisblasen

(13.5.2012) Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) sieht auf dem deutschen Markt für Wohnimmobilien aktuell keine Anzeichen für eine von den funda­mentalen wirtschaftlichen Daten abgekoppelte allgemeine Preisentwick­lung. „Aktuell sind bun­desweit auf den Märkten für Wohnimmobilien keine Preisblasen erkennbar. Die auf den Märkten für Eigentumswohnungen in einigen deutschen Großstädten zu beobachten­den stärkeren Preissteigerungen lassen sich bislang fundamental erklären“, betonte Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des vdp, am Rande eines Immobilienforums des Verbandes in Berlin.

Abbildung 1: Entwicklung der Preise für selbst genutztes Wohneigentum, der Verbraucherpreise und der verfügbaren Einkommen der Privathaushalte in Deutschland 

Der vdp sammelt seit 2004 systematisch Immobilientransaktionen in einer Datenbank, und kann mit ihrer Hilfe die Preisentwicklung von Wohnimmobilien in allen deutschen Kreisen abbilden. Der über die letzten beiden Jahre gemessene bundesweite Preisan­stieg von 4,8 Prozent für selbst genutztes Wohneigentum biete vor dem Hintergrund der allgemeinen Teuerung sowie der Einkommens-, Beschäftigungs- und Bevölkerungs­entwicklung (siehe Abbildung 1) keinen Anlass zur Besorgnis, erklärte Dr. Franz Eilers, Leiter Immobilienmarktforschung der vdp-Tochter vdpResearch. "Bisher werden zwei Tatsachen kaum wahrgenommen, welche die Märkte für Wohnimmobilien beeinflussen: Zum einen sind in den vergangenen Jahren zahlreiche junge Menschen als Nachfrager in den Wohnungsmarkt eingetreten. Zum anderen war die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland zuletzt deutlich günstiger als vor nicht allzu langer Zeit prognostiziert", erläuterte Dr. Eilers.

Der Aufschwung des Wohnungsmarktes geht Anfang 2012 in sein drittes Jahr.

Der Aufschwung des Wohnungsmarktes in Deutschland hat nach den Erkenntnissen des Verbandes an Breite gewonnen und zeigt sich mittlerweile sowohl im Wohnungs­neubau als auch in einer steigenden Zahl an Transaktionen von bestehenden Häusern und Wohnungen. Allerdings wird eine lediglich deutschlandweite Betrachtung der Preise für Wohnimmobilien aus Sicht des vdp den regional deutlich unterschiedlichen Märkten nicht gerecht. Die Schwerpunkte der aktuell anziehenden Wohnungsnach­frage und der damit verbundenen Preissteigerungen bilden Ballungsgebiete und grö­ßere Städte. Hierbei konzentriert sich die Nachfrage weniger auf Eigenheime, sondern vor allem auf Eigentumswohnungen. Ihre Preise haben sich im vergangenen Jahr in einzelnen Regionalmärkten deutlich von der bundesweiten Preisbewegung abgesetzt.

In den meisten der 412 deutschen Kreise lagen die Preissteigerungsraten von Eigen­tumswohnungen im vergangenen Jahr zwar zwischen 1 und 3 Prozent (vgl. Abbildung 2). Angesichts eines Anstiegs der Verbraucherpreise von 2,3 Prozent im gleichen Zeit­raum ist diese Steigerung moderat. Allerdings gab es zugleich einige Märkte mit sehr viel höheren Preissteigerungen, die stärksten wurden in den drei größten deutschen Städten verzeichnet:

  • Berlin mit +8,6 Prozent,
  • Hamburg mit +8,1 Prozent und
  • München mit +8,7 Prozent.

Diese deutschen Großstädte zeichnen sich insgesamt durch angespannte Wohnungs­märkte bzw. im Falle Berlins durch ein im Vergleich zu den anderen Städten gemäßig­tes Preisniveau aus. Damit haben auch diese Veränderungsraten ein tragfähiges Fun­dament. Es bleibt allerdings zu beobachten, inwieweit weitere Preissteigerungen ins­besondere bei Eigentumswohnungen in einzelnen Großstädten im Einklang mit der Ent­wicklung fundamentaler Marktdaten wie Wohnungsleerstand und Einkommensentwick­lung stehen, oder ob sie auf bloßen Erwartungen beruhen.

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